
Mindestens 350 Geldautomaten wurden 2018 in Deutschland gesprengt oder die Täter hatten es versucht. Mindestens eine dieser Taten aus dem Jahr 2018 und weitere aus 2019 gehen offenbar auf die Kappe von drei Achimern, die sich derzeit in Weiden in der Oberpfalz vor Gericht verantworten müssen. Wie die „Oberpfalz-Medien“ berichtet haben, wird demnach zwei Brüdern und ihrem Cousin – die in Achim gemeldet sind, wo ihre Familie leben soll – schwerer Bandendiebstahl vorgeworfen.
Mit einem Hydraulikspreizer sollen sie massive Geldautomaten von Geldinstituten geöffnet und insgesamt eine Beute von rund 380 000 Euro gemacht sowie einen Gesamtschaden von über 135 000 Euro angerichtet haben. Die drei Männer im Alter von 26, 28 und 40 Jahren waren laut Anklage an diverse Tatorten in der Oberpfalz und in Oberfranken aktiv. In Achim wurden nach der Verhaftung ihre Vermögenswerte – mehrere Fahrzeuge, darunter ein Sportwagen im Wert von rund 200 000 Euro, sowie Bargeld in fünfstelliger Höhe – beschlagnahmt.
„Wir können zu diesen Taten keine Auskünfte erteilen, die Ermittlungen wurden von der Polizei im Süden geführt“, erklärte Imke Buhrhop, Sprecherin der Polizei Verden/Osterholz nun auf Nachfrage. Wie die „Oberpfalz-Medien“ berichten, sollen die Automatenknacker zunächst im Ort Immenreuth ausgerechnet an Heiligabend 2018 aktiv gewesen sein. Während die Bewohner ihre Geschenke auspackten, erbeuteten die Täter in einer Raiffeisenbank rund 93 000 Euro. Wegen ihrer brachialen Vorgehensweise richteten sie obendrein einen Schaden von 25 000 Euro an.
Ihr Coup soll nach Angaben der Zeitung der Auftakt zu einer spektakulären Serie gewesen sein, deren Tatorte sich wie Perlen auf einer Kette von Süd nach Nord reihten: Ausgeraubt wurden Banken in Trabitz, Nagel, Gattendorf und Oberkotzau. Die Abstände wurden dabei immer kürzer: Erst verging zwischen den Aufbrüchen ein Monat, dann eine Woche, fünf Tage und am Ende nur einer. Aber: Die Täter seien immer nur an Wochenenden aktiv gewesen.
Demnach geht die Polizei im Süden davon aus, dass die Bande arbeitsteilig vorgegangen ist. So soll der 40-jährige Achimer der mutmaßliche Haupttäter sein, der in Banken eingebrochen sei und die Automaten geknackt habe. Wie es in dem Bericht weiter heißt, habe der 28-Jährige Schmiere gestanden und soll geholfen haben, ihre Spuren mit Salzsäure zu vernichten. Der Jüngste habe die Autos besorgt und blieb in Achim, während die beiden anderen Männer wohl in getrennten Fahrzeugen jeweils die mehr als 500 Kilometer zurücklegten, um in die Oberpfalz zu fahren.
Drei Taten hätte die Bande zu Ende gebracht, drei Mal ließ sie kurzerhand von den Aufbrüchen ab, wohl weil sie glaubte, den Alarm ausgelöst zu haben. Nach einem Einbruch in Oberkotzau im Landkreis Hof erfolgte schließlich im Februar dieses Jahres die Festnahme der Männer auf ihrer Flucht. Die Polizei war den Täter wohl schon vor dieser Tat, bei der sie einen Schaden von 70 000 Euro anrichteten und fette Beute machten, auf die Schliche gekommen. Die leeren Geldkassetten wurden nach der Tat von Tauchern aus der Saale geborgen.
Auf einer Pressekonferenz hatten das Polizeipräsidium Oberpfalz sowie die Polizei aus Weiden und Hof und die Staatsanwaltschaft im Februar 2019 über die Festnahme informiert. Von einem „überragenden Fahndungserfolg“ war die Rede gewesen. In der damaligen Pressemeldung des Polizeipräsidiums Oberpfalz zu den Taten im Nordosten Bayerns hieß es, dass der Schlüssel zur Festnahme der „drei dringend Tatverdächtigen“ in der deutschlandweiten Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden gelegen habe – über die Grenzen der Bundesländer hinweg. So sei beispielsweise durch den bundesweiten Informationsaustausch der Polizeibehörden der Kriminalpolizeiinspektion Weiden bekannt geworden, dass die Polizei in Schleswig-Holstein wegen gleich gelagerter Einbrüche in Banken ermittelt. Dahingehend war nicht auszuschließen, dass die Täter länderübergreifend aktiv waren.
Letztlich sei die Polizei den Tätern nach deren letzten Tat in Oberkotzau bereits „ganz dicht auf den Fersen“ gewesen, als sie die Bank verließen. Schließlich wurden sie direkt im Anschluss während ihrer Fahrt in den Norden von Spezialeinsatzkräften im Ort Döhlau gestoppt und widerstandslos festgenommen. „Im Fahrzeug fanden die Einsatzkräfte die Tatbeute aus dem vorangegangen Einbruch, verschiedenste Tatwerkzeuge, darunter ein großes Spreizgerät, und ein Pfefferspray.“ Die Täter hätten „auch im Ausland bereits ähnliche Taten verübt“, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft.
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