
Der Tenor der Oytener Verwaltung, der Politik und der IGS ist eindeutig: Die dringend notwendige Erweiterung des Schulgebäudes soll nun ohne weitere Zeitverluste vorangetrieben werden. Deswegen hat der Schulausschuss in seiner Sitzung am Montagabend bei einer Gegenstimme von Ingo Köhn (AfD) auch sonst geschlossen für die von der Verwaltung vorgestellte Planung gestimmt – auch wenn noch nicht klar ist, wie viel Geld die Gemeinde dafür letztlich in die Hand nehmen muss.
Ausgegangen wird derzeit von Gesamtkosten von rund 3,8 Millionen Euro. Ursprünglich waren für die Erweiterung nur 1,6 Millionen Euro eingeplant gewesen, und auf dieser Grundlage fanden damals Beteiligungsgespräche mit dem Landkreis statt. Dieser sagte zu, 50 Prozent der Kosten (also 800.000 Euro) zu übernehmen. Inwiefern der Landkreis den Beitrag aufgrund der deutlichen Kostensteigerung erhöhen wird, ist bisher noch nicht mit der Gemeinde verhandelt worden.
„Wir wollen sehen, dass das Projekt angeschoben wird. Es ist Druck auf dem Kessel“, betonte Kai Grönke (CDU), dass mit einer Grundsatzentscheidung aber nicht mehr gewartet werden könne, was bei den Verhandlungen herauskommt. Trotz der politischen Zustimmung wünschten sich die Vertreter des Schulausschusses aber natürlich, dass die Gemeinde eine möglichst hohe Beteiligung durch den Landkreis erwirken kann. „Oyten darf nicht unter einigen spinnerten Fraktionen im Achimer Stadtrat leiden“, konnte sich Ralf Großklaus (SPD) in diesem Zusammenhang eine Spitze gegen die Pläne, an der Achimer IGS ebenfalls eine Oberstufe zu errichten, nicht verkneifen.
Die Gründe dafür, dass die Erweiterung der IGS Oyten deutlich teurer wird, hat unterschiedliche Gründe. Auf der einen Seite insbesondere die fast schon übliche Verteuerungsrate bei Bauvorhaben zwischen Planungen von vor einigen Jahren im Vergleich zu heute. Auf der anderen Seite der zusätzliche Raumbedarf im Bereich der Naturwissenschaften, die nun gemeinsam mit der ursprünglichen Erweiterungsidee in Angriff genommen werden sollen. Konkret sieht der Architektenentwurf nun so aus, dass an den D-Trakt ein weiterer Gebäudekörper angebaut wird. Dieser soll künftig Platz für alle naturwissenschaftliche Unterrichtsräume und die dazugehörigen Sammlungen bieten. Die bisher für diesen Zweck genutzten Räume im Bestand werden zu zusätzlichen allgemeinen Unterrichtsräumen umgebaut, die die Schule durch die errichtete Oberstufe benötigt.
Wie die Verwaltung unter Berufung auf die Zusage des Architekten erklärt, wird eine Fertigstellung bis Ende 2022 möglich sein. Dafür müssen nun aber alle weiteren Schritte – Beauftragung Architekt, Erteilung Baugenehmigung, Baubeginn, etc. – schnell über die Bühne gehen. Das ist gleichzeitig die Voraussetzung dafür, dass die Schule auf eine Containerlösung zur Überbrückung verzichtet. Denn diese hätte die Gemeinde zusätzlich einen mittleren sechsstelligen Betrag gekostet. Nur im Notfall, etwa bei steigenden Schülerzahlen, müsse sich die Gemeinde weiter bereit erklären, kurzfristig auf dem Gelände Container als Unterrichtsräume zur Verfügung zu stellen.
Dies alles, die Erweiterung mit Ausbau und zentraler Verlagerung der Räume für die Naturwissenschaften und den Kompromiss mit der Schule, bezeichnete Fachbereichsleiter Daniel Moos am Montag als „Gesamtlösung“. Und eben dieser Lösung kam bei den Fraktionen mehrheitlich positiv an. „Die Alternative ist sehr gut“, merkte etwa Andreas Dotzauer (FDP) an. Grönke sprach davon, dass sich „das Ringen um einen Kompromiss gelohnt hat“, und Großklaus befand: „Es ist schön, dass wir auf Container verzichten können. Die Lösung finden wir sehr gut.“
Auch Hubert Dapper (Grüne) betonte, dass es erst einmal das Wichtigste sei, dass es einen Kompromiss gebe. Er merkte aber auch an, dass „noch viele Dinge überlegt werden müssen“, zum Beispiel die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Anbaus. Laut Moos werden Aspekte wie dieser bei der detaillierten Planung natürlich noch betrachtet. Diese solle im besten Falle dann auch noch einmal in öffentlicher Sitzung vom Architekten selbst vorgestellt werden.
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