
Was war das für ein Dilemma, als das Achimer Hallenbad im Herbst vor fünf Jahren nach einer Teilsanierung nicht wie geplant wieder eröffnen konnte, weil nach dem Befüllen der Becken die Bodenfliesen im Schwimmerbecken hochgekommen waren. Die Stadt Achim reagierte schnell, ließ für rund 150 000 Euro den Boden neu fliesen und glaubte, die Sache damit erledigt zu haben. Aber, nachdem im vergangenen Jahr bei den üblichen Revisionsarbeiten entdeckt wurde, dass sich im Eckbereich der Bodenfliesen bereits die neuen Platten gelöst hatten, beschäftigt dieses Problem die Stadt noch immer. „Wir sind dabei, den Grund für die Schäden zu ermitteln“, sagt Steffen Zorn, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung.
Zwar wurden die losen Fliesen im Sommer 2019 wieder angeklebt, aber zur genauen Schadensursache könne die Verwaltung „zum jetzigen Zeitpunkt“ noch keine Auskünfte geben. Klarheit soll ein Gutachten bringen, jedenfalls wurde ein höherer Posten Geld vorsorglich in den Nachtragshaushalt eingestellt, den der Stadtrat am 26. März beschließen wird. 180 000 Euro sind demnach für die „Reparatur Fliesen Hallenbad“ eingeplant, ebenso wie die „Erstattung durch Verursacher des Schadens“. Da Zorn im vergangenen Jahr zu dem Schaden erklärt hatte, dass die Stadt eventuell auf Gewährleistung pochen könne, scheint nun geklärt zu werden, ob die Fliesenarbeiten im Winter 2015 ordnungsgemäß von der beauftragten Firma erledigt wurden. Zorn sagt dazu nur, dass eine Spekulation ohne Gutachten wenig sinnvoll sei und er sich zu Vertragsangelegenheiten nicht äußern dürfe.
So oder so werden die städtischen Fachleute spätestens während der regelmäßigen Revisionsarbeiten im Hallenbad, die in den Sommerferien anstehen, genau hinschauen. Spätestens also wenn das Wasser raus ist, werden die Fliesen kontrolliert. „Sollten weitere Schäden auftreten, werden wir darauf schnellstmöglich reagieren. Ziel ist es, dass der Betriebsablauf nach Möglichkeit nicht gestört wird“, betont Zorn. Sobald die Verwaltung mehr wisse, „werden wir unsere Kunden und die allgemeine Öffentlichkeit rechtzeitig informieren“. Wie Steffen Zorn mit Blick auf die jüngsten Fliesenarbeiten schildert, war der Schaden im Eckbereich der Bodenfliesen aufgetreten, den er als Übergangsbereich bezeichnet.
Denn die Wandfliesen im Schwimmerbecken sowie der Beckenkopf (inklusive Ablaufrinne) stammen noch aus der erstmaligen Herstellung, sind etwa 45 Jahre alt. „Beide Bauteile stehen auf dem von uns vorgelegten Gesamtsanierungsplan für das Hallenbad, den wir Stück für Stück abarbeiten“, sagt Zorn. Noch aber machten beide keine Probleme. „Dementsprechend werden wir im Rahmen der kommenden Haushaltsberatungen den Sachverhalt erneut bewerten und entscheiden, ob Gelder bereitgestellt werden müssen.“ Er hat schon mehrfach betont, dass Sanierungsmaßnahmen im Hallenbad damals über viele Jahre versäumt worden seien.
Nach dem Sanierungsprogramm hat nun das Dach Priorität. „Hier erwarten wir endlich die Baugenehmigung und werden die Arbeiten dann zeitnah ausschreiben“, sagt Zorn. Der Kostenpunkt belaufe sich auf eine Million Euro, tippt er und selbst diese Summe sei „immer noch mit dem Risiko behaftet, die Auswirkungen der Baukonjunktur schwer einschätzen zu können“. Wie berichtet, soll aus dem Flachdach ein Dach mit Gefälle werden, damit das Regenwasser besser ablaufen und nicht mehr das Gebäude beschädigen kann. Allerdings hatte Zorn dazu im April 2018 noch gesagt, dass die Baumaßnahme 800 000 Euro kosten dürfte und daher war diese Summe im Haushalt eingeplant. Eigentlich sollte auch zu diesem Zeitpunkt schon die Ausschreibung vorbereitet werden, damit die Arbeiten am Dach noch 2018 beginnen konnten.
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