Helles Pflaster sorgt für Kritik

Oyten. Nein, Peter Müller ist nicht glücklich über das neue Erscheinungsbild des sanierten Oytener Busbahnhofes. Dem Beauftragten für Menschen mit Behinderung der Gemeinde geht es dabei aber nicht etwa um die Ästhetik. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Müller sieht in diesem Bereich nun viel mehr ein erhöhtes Gefahrenpotenzial.

Denn der Belag für Bürgersteig oder „Boulevard“, Bordstein und Busbahnhof hat überall die gleiche helle Farbe. „Dieses Pflaster blendet bei Sonnenschein“, befindet Müller, wodurch die Übergänge nicht gut zu erkennen seien. Darauf sei er schon mehreren Bürgern angesprochen worden. Besonders gefährlich sei es, da die Bordsteine sehr hoch sind, wodurch es leicht zu Stürzen kommen könnte. „Die Bordsteine sollten zur besseren Erkennung eine andere Farbe haben“, hätte sich Müller gewünscht. Seiner Ansicht nach wurde bei der Neugestaltung der Wert auf das Optische und nicht auf Funktionalität gelegt.

Aussagen, für die Peter Schatz vom ausführenden Planungsbüro WES wenig Verständnis hat. „Das ist schlichtweg Unsinn“, sagt er über mögliches Geblendetsein durch das helle Pflaster. Es ist ein ockerfarbener Belag aus Naturstein, da blende nichts. Auch die einheitliche Farbgebung in dem gesamten Bereich sieht Schatz als nicht problematisch. Normalsehende erkennen die Übergänge und für alle anderen gebe es das dunkle Blindenleitsystem.

Apropos Blindenleitsystem: Müller ist derweil auch über das sich täglich bietende Bild auf dem Boulevard verärgert. Denn Stühle der Außengastronomie stehen direkt auf dem Leitsystem, parkende Autos und Werbeaufsteller häufig viel zu nah dran. Aus seiner Sicht hätte der Leitstreifen anders verlegt werden müssen – auch damals sei es schon nur um das Erscheinungsbild gegangen, wobei die Funktion zu kurz gekommen sei. Doch er habe das Gefühl, mit seinen Äußerungen als Beauftragter für Menschen mit Behinderung oft auf taube Ohren zu stoßen. „Ich bin für viele immer nur der Querulant.“