
Zu einem ersten öffentlichen Treffen hatten zwei Frauen einst für den 9. November 2014 geladen. Kerstin Flato und Stefanie Gebers hatte da nur wenige Tage zuvor bekanntgegeben, dass sie jetzt eine Selbsthilfegruppe für Sterneneltern gründen möchten. Ein Austausch von Sternenmüttern und -vätern sowie betroffenen Geschwistern und Großeltern war das Ziel der beiden – ebenso der souveräne Umgang mit einem Tabuthema, das in ihren Augen keines sein sollte. Denn Sternenkind ist einer der Begriffe für Babys, die vor, während oder direkt nach der Geburt sterben. Nun, mehr als fünf Jahre später, ist aus der Gruppe ein richtiger gemeinnütziger Verein mit eigenem Sitz geworden.
„In und um Achim sind wir mittlerweile bekannt wie ein bunter Hund“, heißt es von der Vorsitzenden und Gründerin Stefanie Gebers. Da passiere es schon mal, dass die Mitglieder der Sterneneltern Achim e.V. auf der Straße oder beim Einkaufen angesprochen werden. “Sind Sie nicht die von dem Verein mit den toten Kindern? Die Antwort kommt dann immer sehr stolz: ,Das bin ich'”, erzählt Stefanie Gebers. Sie und ihre Mitstreiter begleiten ehrenamtlich Familien, die ein Sternenkind zu betrauern haben. Sie leisten Hilfe und Beistand rund um das Schaffen von Erinnerung und die Möglichkeiten der Bestattung. „Auch die Aufklärungsarbeit liegt unserem Verein am Herzen“, betont Stefanie Gebers.
Die Aktiven halten Vorträge wie jüngst bei den Lions-Damen Kristina Regina oder auch im Religionsunterricht einer zehnten Klasse. Ein Onlineauftritt ist vorhanden und auch Messestände wie auf der “Leben und Tod” oder der “Achimer Fachausstellung” seien jeweils gut durchgeplant. "Immer mehr Gruppen, Vereine und Einzelperson widmen sich der Sternenkinderthematik", weiß die erste Vorsitzende. Sie seien über ganz Deutschland verteilt und auch in Österreich, der Schweiz und den Benelux-Staaten finde man sie. Die Achimer Sterneneltern pflegen Kontakte zu vielen dieser Gruppierungen und sehen die Zeit reif, "sich auch mal persönlich zu treffen, auszutauschen, voneinander zu lernen und weiteren Menschen die Chance zu geben, sich der Thematik zuzuwenden”, wie die zweite Vorsitzende Verena Dillenburg anmerkt.
So sei aus einer kurzen Bemerkung heraus die Idee entstanden, einen eigenen Kongress zu veranstalten. "Wenn eine Entscheidung steht, sind wir nicht aufzuhalten”, sagt Stefanie Gebers. Schnell seien sich alle einig gewesen, dieses Treffen auf die Beine zu stellen und mit den Planungen zu beginnen. Es findet am 18. April von 10 bis 18 Uhr in der Stadthalle Verden statt. Deren Türen öffnen sich für alle Interessierten, die bereits in der Sternenkinderthematik unterwegs sind oder sich dieser zuwenden möchten. Von Männertrauer über Spiritualität bis hin zu den Angehörigen, Schwangerschaftsabbruch und Fetozid – das Programm sei vielfältig, ebenso wie die gewonnenen Referenten. Diese kommen aus dem gesamten deutschen Bundesgebiet sowie der Schweiz und den Niederlanden.
Dabei kann der junge Verein schon auf Erfahrung in Sachen Veranstaltungsplanung verweisen, hatte im Jahr 2017 bereits einen Fachtag im Kasch organisiert. "Der kam seinerzeit gut an", sagen die beiden Vorstandsfrauen. Der Kongress sei zwar einige Nummern größer, "doch als Team sind wir unschlagbar
und trauen uns dieses Vorhaben mehr als zu”. Die Finanzierung solcher Vorhaben sei nur durch Sponsoring umsetzbar.
Interessierte finden das Programm und die Anmeldung zum Kongress online unter www.sternenkinderkongress.com. Der Verein steht für Rückfragen auch telefonisch unter der Rufnummer 0 42 02 / 7 65 05 42 oder per E-Mail an info@sternenelternachim.de zur Verfügung.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.