
Das Thema „Gesundheit“ geht uns alle an. Informationen und Aufklärung sind dabei elementare Grundsteine. Damit auch Mitglieder aus jüngst zugezogenen Migrantenfamilien an Vorsorge- und Hilfesysteme gelangen können, fand am vergangenen Wochenende im Oytener Gemeindehaus „Treffpunkt für Kulturen“ ein interkultureller Familiengesundheitstag statt.
Ausrichter waren die Gemeinden Ottersberg und Oyten unter der Leitung der beiden örtlichen Integrationsbeauftragten Jana Czichos und Christa Junge. Unterstützung bei der Umsetzung erhielten diese vom Niedersächsischen Gesundheitsministerium, dem Landesverband der Aidshilfe Niedersachsen, dem Verein Oyten hilft sowie der Caritas und dem Deutschen Roten Kreuz Verden.
„Wir haben alle Familienangehörigen zu der Veranstaltung eingeladen, bei der Organisation aber auch darauf geachtet, dass die Gespräche in geschützten Räumen stattfinden können,“ sagte Ingrid Mumm von der Aidshife und erklärte hierzu: „Daher haben wir die einzelnen Gruppen nach Männern und Frauen aufgeteilt.“ Das sei sehr wichtig, damit zum Beispiel die weiblichen Gäste ungestört und unter sich auch über intime Themen wie Sexualität und Verhütung sprechen könnten. Auch Tabuthemen wie die in machen Kulturkreisen immer noch praktizierte weibliche Genitalverstümmelung und die (Un)-Sitte einer Überprüfung des Jungfernhäutchens bei der Braut vor einer Hochzeit konnten so in angemessener Weise, aber dennoch offen, angesprochen werden.
Begrüßungsworte sprachen Kira Brockmann von der Caritas, Christa Junge als Integrationsbeauftragte der Gemeinde Oyten sowie Ingrid Mumm und Ute Labudde, die das Projekt „your Healts – your Rights“ der Aidshilfe Niedersachsen vertraten. Sie dankten zusammen allen Beteiligten und Unterstützern sowie den Besuchern, die zahlreich erschienen waren. Ungefähr 50 Familien waren der Einladung gefolgt.
Das Tagesprogramm wurde begleitet von Experten aus dem Gesundheitswesen. So konnten sich die Frauen bei der Hebamme Dorothee Schlüter über das Thema „Schwangerschaft und Geburt“ informieren und später in einer Gesprächsrunde mit dem Motto „Frauengesundheit – der weibliche Körper“ untereinander austauschen. Für die Männer gab es einen Vortrag von dem Sozialpädagogen Georg Aschoff zur „Männergesundheit“ sowie die Möglichkeit, an einem Erste-Hilfe-Kurs vom DRK-Kreisverband Verden teilzunehmen. Ausbilder Stefan Asendorf unterrichtete die Kursteilnehmer über das Anlegen von Verbänden, spezieller Kindversorgung sowie die stabile Seitenlage bei verunfallten Menschen und den richtigen Notruf.
Die Kinderbetreuung übernahmen junge Mitarbeiterinnen vom Projekt „Frühe Hilfen“ des Jugendamtes Landkreis Verden. Sie waren eigens mit einem Spielmobil angereist und boten den kleinen Schützlingen den ganzen Tag über interessante Beschäftigungen wie Basteln, Malen und viele unterschiedliche Spiele an. Zum Gelingen des Tages trug auch ein Buffet mit Snacks, warmen und kalten Getränken sowie ein gemeinsames Mittagsmahl bei. Dieses integrative Gesundheitsprojekt für Migrantenfamilien soll laut dem Niedersächsischen Ministerium in den kommenden Jahren auf möglichst viele Kommunen des Landes ausgeweitet werden und so die Informationsstrukturen der unterschiedlichen Kulturkreise verbessern.
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