
Die Anwohner sind ob der Verkehrssituation vor ihren Haustüren an der Uesener Feldstraße verärgert. Dass sie insbesondere vom gesundheitsgefärdenden Lärm, der von den Fahrzeugen ausgeht, aber auch von der Vielzahl der Autos und vor allem Schwerlaster arg gebeutelt sind und regelmäßig kaum bis gar nicht ihre Grundstücke (sicher) erreichen oder verlassen können, haben sie nun in einer Unterschriftenliste ausgedrückt. Wie berichtet, haben 120 Anwohner der Uesener Feldstraße und diverser Nebenstraßen ihren Unmut gegenüber der Stadt Achim erklärt, die derzeit an der dritten Stufe ihrer Lärmaktionsplanung werkelt, während Handlungsempfehlungen eines Gutachters aus der zweiten Stufe noch gar nicht umgesetzt sind.
„Das ist jetzt schon kaum zu ertragen, Stand heute. Und der Verkehr durch Amazon kommt da noch oben drauf“, betonte ein Anwohner der Uesener Feldstraße, der in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung auch im Namen seiner Nachbarn sprach, seinen eigenen Namen aber nicht in der Zeitung lesen möchte. „Seit elf Jahren ist bekannt, dass die gesundheitlich verträglichen Lärmwerte überschritten sind, aber getan wird nichts. Wann können wir endlich mit Maßnahmen rechnen“, hatte er wissen wollen.
Achims Verkehrsplaner Stefan Schuster erklärte, dass lediglich eine Temporeduzierung auf der Landesstraße einen hörbaren Erfolg bringen würde, das Land Niedersachsen die L 156 als Verbindungsstraße aber gerne in ihrer Funktion erhalten wolle. „Jeder weiß, dass dort viele Fahrzeuge fahren“, sagte er, erwähnte aber auch, dass der Lärmaktionsplan auf diese Straße keinen Schwerpunkt gelegt hat. Und er erklärte, dass der verbaute Asphalt den Lärm mindere und auch der auf der Fahrbahn angelegte Schutzstreifen für Radfahrer die Autos und deren Lärm weiter von den Häusern weghalten würde – wenngleich er diesem Umstand aber nur eine geringe Wirkung attestierte.
Der aufgebrachte Anlieger hielt später dagegen: Da auf der Uesener Feldstraße hohe Geschwindigkeiten – „im Schnitt 80“ – gefahren würden, bringe der neue Asphalt nichts, im Gegenteil: „Es ist erwiesen, dass dieser ab Tempo 70 sogar lauter ist“, behauptete er. Und er erklärte der Verwaltung und der Politik, dass der Schutzstreifen sich eher negativ auf den Lärm auswirkt, denn: „Die meisten Autos fahren mit ihren Reifen darüber und das erzeugt ein lautes Geräusch.“ Auch für verstärkte Geschwindigkeitsmessungen und -kontrollen durch den Landkreis und die Polizei sprach sich der Bürger aus.
Schuster plädierte dafür, derartige Aktionen erst zu starten, wenn alle Bauarbeiten auf der Uesener Feldstraße, die im Frühjahr fortgesetzt werden, beendet sind und auch Amazon den Betrieb aufgenommen hat. Dann sollten die Fahrzeuge auch gezählt werden, „um dann rechtssicher sein zu können und gegenüber dem Land argumentieren zu können“, wie Schuster sich ausdrückte.
Auch auf die Kritik der Feuerwehr ging er kurz ein, die mögliche innerstädtische Temporeduzierungen sehr kritisch beurteilt hatte. Mit Hinweis auf Ergebnisse aus der Stadt Münster geht Schuster davon aus, dass sich die Hilfsfrist bei einer Temporeduzierung von 50 auf 30 auf diversen Straßen nur um zehn Prozent erhöhen würde – die Brandbekämpfer hatten von 40 Prozent gesprochen. Bei einer Enthaltung und Stimmengleichheit (4:4) wurde die Fortschreibung des Lärmaktionsplans vorerst abgelehnt, der Rat wird in seiner Sitzung am 17. Dezember endgültig darüber entscheiden.
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