
1988 war es, als die Achimer Geschichtswerkstatt die erste Ausgabe der „Achimer Geschichts-Hefte“ herausgebracht hat. Bis zum heutigen Tag sind 21 weitere Hefte im Laufe der Zeit erschienen, das jüngste der regionalhistorischen Magazine – Heft Nr. 22 – ist frisch in einer Auflage von 100 Stück gedruckt worden. „Aber wir können jederzeit nachlegen“, versichern der erste Vorsitzende Herbert Kempa und der zweite Vorsitzende Helmut Köhler bei ihrem Besuch in unserer Redaktion. Wie sie schildern, enthält das neueste Heft nur Beiträge von Mitgliedern der Geschichtswerkstatt, was durchaus besonders ist.
Dass seit 1988 mehr Jahre vergangen als Heft-Nummern erschienen sind, liegt daran, dass es einjährige Pausen gab, aber auch eine längere von 1997 bis 2004. „Wir haben uns nicht die Pflicht auferlegt, jedes Jahr ein Magazin herauszubringen, aber wir haben es uns vorgenommen“, sagt Köhler, der zum neu gebildeten Vorstand der Geschichtswerkstatt gehört, der nun das erste volle Jahr nach dem Tode von Karlheinz Gerhold die Geschicke lenkt. Und in dieser Zeit galt es, Neuland zu betreten. „Wir mussten das Heft an 20 öffentliche Stellen schicken – auch nach Leipzig und München“, wundert sich Kempa jetzt noch über die Begleiterscheinungen solch einer Veröffentlichung.
Nachdem es vor einem Jahr den von der Geschichtswerkstatt angeschobenen Bildband über das ehemalige Öllager in Baden und Uesen gab, enthält das neueste 64 Seiten starke Geschichts-Heft einen Aufsatz zum Öllager, in dem Heinz Kuhlmann laut Köhler „akribisch“ die Entwicklung ab 1933 aufgearbeitet und auch Kartenmaterial integriert hat. Karl Heinz Hildebrandt informiert in seinem Beitrag unter dem Titel „Als die Tommies kamen“ über die britische Besatzung Achims und unternimmt eine „Reise in die Vergangenheit Germaniens“.
Reinhard Dietrich liefert Teil 2 über die „Bollener Ziegeleien“ und Harald Gerken blickt darauf zurück, wie vor 80 Jahren die Kanalbauarbeiten für die Staustufe Langwedel begonnen haben. Hartmut Bleckwenn dagegen hat sich um die Jugendorganisationen in Achim nach dem 2. Weltkrieg gekümmert.
Traditionell ist das regionalhistorische Magazin nicht die einzige Veröffentlichung und so gibt es ab sofort auch wieder den historischen Achimer Bildkalender, dieses Mal für 2018. Aus dem umfangreichen Bildarchiv von historischen Aufnahmen wurden von Monika Köhler und Marlies Migowsky wieder zwölf Kalenderblätter ausgewählt. Unterstützt werden sie von Harald Nienaber und seinem Verlag „Haus der Werbung“ in Verden sowie von Helmut Köhler und Günter Schnakenberg, die auch als Stadtarchivare fungieren.
Alte Achimer Ansichten sind im Kalender enthalten, aber auch eine Besonderheit: „Auf dem Titelblatt sind dieses Mal drei Säulen zu sehen, die jeweils drei Ortseingangsschilder der Achimer Ortsteile enthalten“, sagt Kempa. Denn die Gebiets- und Verwaltungsreform im Jahr 1972 soll auf diese Weise gewürdigt werden.
Derzeit steht aber auch ein anderes wichtiges Thema im Fokus der Geschichtswerkstatt, denn im Jahr 2019 jährt sich zum 70. Mal die Erhebung Achims zur Stadt – und dazu soll es, wie berichtet, eine umfangreiche Dokumentation geben. Daran beteiligen sich auch Schüler des Gymnasiums am Markt. „Sie bringen sich ein, haben selbst ihre Themen gesetzt und bearbeiten diese“, erzählt Köhler stolz und zeigt die Liste her, auf der Schülernamen und Themen verewigt sind.
Allerdings ist mit diesem Engagement der jungen Leute auch ein wenig Wehmut verbunden, denn dem Verein fehlt es wie vielen anderen an Nachwuchs. „Junge Leute können mit der Stadtgeschichte doch kaum noch etwas anfangen“, glaubt Herbert Kempa.
Das Geschichts-Heft ist im Achimer Buchhandel und bei der Tourist-Info am Rathaus für vier Euro erhältlich, der Bildkalender für 18 Euro.
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