
„Villa Rotstein“ – was nach einem imposanten Bauwerk klingt, ist in Wirklichkeit ein großes Sorgenkind der Gemeinde Oyten. Denn das Gebäude an der Sagehorner Dorfstraße 93, welches den Menschen in Oyten mehrheitlich unter dem besagten Namen bekannt ist, ist mit den Jahren ziemlich verkommen. Deswegen gab es in der Vergangenheit auch viele Stimmen, die für einen Abriss plädiert haben – zumal genau in diesem Bereich auch eine der neuen Verknüpfungsanlagen für den künftigen Bahnhaltepunkt in Sagehorn entstehen wird. Und diese soll nach den Planungen der Gemeinde auch Aufenthaltsqualität bieten, welche ein vor sich hin verfallendes Gebäude gewiss nicht fördern würde. Um es zu retten, wird es nun zum Verkauf angeboten, in der Hoffnung, einen Investor zu finden.
Doch dieser müsste einigen Anforderungen erfüllen. „Die Gemeinde Oyten verkauft das Wohngebäude gegen Gebot an Bauherren, die sich verpflichten, dass die bahn-historische Fassade des Gebäudes saniert wird und möglichst vollständig erhalten bleibt“, heißt es in dem Exposé. Zudem muss sich der Investor bei der Größe und der Gestaltung der Fenster streng an der aktuellen Optik orientieren. Gleiches gelte für eine mögliche Erneuerung des Daches. Erklärend heißt es dazu aus dem Rathaus, dass das Gebäude für die Ortschaft Sagehorn „als ortsbildprägend eingestuft“ wird.
Des Weiteren ist von der Gemeinde festgelegt, dass der Käufer das Gebäude innerhalb von zwei Jahren ab Grundbuchumschreibung bezugsfertigsaniert und/oder umgebaut haben muss. Und da im Rahmen der Vorplatzgestaltung am neuen Bahnhaltepunkt eine höhengleiche Anbindung an den Bahnsteig geplant ist, sind „durch den Käufer im Zuge seiner Planungen Überlegungen anzustellen, wie das Höhenniveau für das Gebäudeumfeld gestaltet werden kann“.
Ziemlich viel zu beachten also für einen möglichen Käufer, der für die Instandsetzung zudem einiges an Geld in die Hand nehmen müsste. Denn die Gemeinde spricht selbst von „erheblichem Sanierungsstau“ und schreibt: „Eine Entkernung des Gebäudes wäre vermutlich anzuraten.“ Die Villa Rotstein steht schon seit längerer Zeit leer, zuletzt wurde es für die Unterbringung von Geflüchteten oder obdachlosen Personen genutzt. Die Gemeinde geht von einer Nachnutzung als Wohnhaus aus. „Eine andere genehmigungsfähige Nutzung ist nicht ausgeschlossen, wäre dann aber mit der Gemeinde Oyten vor Angebotsabgabe abzustimmen und im Kaufangebot anzugeben“, schreibt die Verwaltung außerdem.
Apropos Kaufangebot: Einen anvisierten Preis für den Kauf nennt die Gemeinde im Exposé nicht. Interessenten werden gebeten, bis zum 26. Februar ein Gebot abzugeben. Im Vorfeld wird ihnen Anfang Februar natürlich auch die Gelegenheit gegeben, das Gebäude und das knapp 600 Quadratmeter große Grundstück an der Sagehorner Dorfstraße zu besichtigen. Die Kontaktdaten dafür sowie alle Unterlagen zur Immobilie können im Internet unter www.oyten.de eingesehen werden.
Bleibt die Frage, was passiert mit der Villa Rotstein, wenn sich kein passender Investor findet? Bürgermeisterin Sandra Röse geht davon aus, dass dann höchstwahrscheinlich nur noch ein Abriss denkbar ist. „Die derzeitige Nutzung kann aufgrund des baulichen Zustands nicht mehr fortgeführt werden und ohne Investitionen verfällt das Gebäude weiter“, erklärt sie. Es gelte, zeitnah die planerische Gestaltung des Bahnhofvorplatzes abzuschließen. Deshalb werde die Verwaltung mit diesem ganzen Themenkomplex nach Ablauf der Bewerberfrist auf den Fachausschuss zukommen. „Und da dies kein neues Thema ist und es schon mehrfach beraten wurde, kann hoffentlich schnell ein Beschluss gefasst werden“, sagt Röse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
Heißt nun: Opti-Wohnwelt Föst GmbH & Co. KGeeeeeee