
Mehr blühende Wildblumen in Stadt und Land und dadurch ein größeres Nahrungsangebot für Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten – das ist das Ziel des neuen Wildblumen-Förderprogramms, das der Landkreis Verden nun starten möchte. Zuvor muss der Kreistag am 29. März noch grünes Licht geben, was jedoch als ziemlich sicher gelten sollte, schließlich geht das Vorhaben auf einen gemeinsamen Antrag der SPD- und CDU-Kreisratsfraktion zurück. Und auch Frank-Peter Seemann, Kreistagsabgeordneter der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, hat die Aktion bereits als lobenswert begrüßt.
„Seit einigen Jahrzehnten gehen immer mehr Insektenarten in ihrem Bestand zurück. Viele Arten verschwinden. Rund 65 Prozent aller Tagfalter stehen auf der Roten Liste, bei den Wildbienen ist der Rückgang ähnlich hoch“, berichtet Diplom-Biologin Antje Mahnke-Ritoff von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises über die besorgniserregende Entwicklung. Doch nicht nur die Artenvielfalt nehme erheblich ab, auch die Gesamtbiomasse schwinde deutlich. Innerhalb von 25 Jahren sei die Gesamtmenge der Insekten laut Mahnke-Ritoff um 80 Prozent zurückgegangen.
Für diesen dramatischen Schwund gebe es nach Sicht der Fachfrau mehrere Ursachen: angefangen bei der zunehmenden Versiegelung der Landschaft und der Gärten über das Verwenden gebietsfremder Pflanzen bis hin zu monotonen Wegeseitenrändern und einer intensiven Landwirtschaft. Mit einem eigenen Förderprogramm „Wildblumen“ will der Landkreis Verden jetzt dieser negativen Entwicklung entgegentreten. Ziel des Programms ist es, die Nahrungssituation für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten durch artenreiche mehrjährige Wildblumensaat-Mischungen aus der Region zu verbessern und die Landschaft wieder durch blühende Pflanzen zu beleben.
Das Wildblumenprogramm richtet sich an jedermann und soll gemeinsam mit den kreisangehörigen Kommunen, den Naturschutzverbänden und anderen Akteuren umgesetzt werden. Als Ergänzungen sind beispielsweise Umweltinformationsmaßnahmen oder Kooperationen mit Kindergärten und Schulen möglich. Das Saatgut wird Privatpersonen, Kommunen, Vereinen und anderen auf Antrag kostenfrei von der Unteren Naturschutzbehörde zur Verfügung gestellt. Die Mischung enthält früher weit verbreitete Arten wie beispielsweise Kornblume, Spitzwegerich und Klatschmohn, aber auch Arten wie Wiesen-Flockenblume, Moschus-Malve oder Schwarze Königskerze.
Die Saatmischung kann nach Antrag ab voraussichtlich Anfang April bei der Naturschutzbehörde abgeholt werden. Interessierte werden gebeten, sich vorab mit dieser in Verbindung zu setzen. Ansprechpartner sind Klaus Dittmer (Telefon: 0 42 31 / 1 57 51) und Mahnke-Ritoff (0 42 31 / 1 57 57). Sie sind auch per E-Mail an naturschutz@landkreis-verden.de erreichbar. Weitere Infos zu den Fördervoraussetzungen, zu Flächengrößen und zur Saatgutzusammensetzung gibt es auch unter www.landkreis-verden.de.
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