
Achim. CDU-Fraktionsmitglied Larne Sprenger verlässt seine Partei mit sofortiger Wirkung. Auslöser für diese Entscheidung sei vor allem der jüngste Antrag der Christdemokraten gewesen, eine Straße samt Geh- und Radweg als Verbindung der Max-Naumann-Straße und der Leipziger Straße quer durchs Gewerbegebiet Uesener Feld zu bauen. Das teilt Sprenger in einer Pressemitteilung mit. Mit diesem Antrag sei "eine politische Kehrtwende innerhalb der kommunalen Grundwerte der CDU-Fraktion Achim erreicht, die ich nicht mehr mittragen kann". Bereits mit dem Bau der Vogelsiedlung in den 1970er und 80er Jahren und später im Jahre 2009 habe man den Bürger in Achim-Nord das Versprechen gegeben, dort keine Umgehungsstraße zur Autobahn 27 entstehen zu lassen. "Ich kann es meinem Gewissen nicht noch einmal zumuten, dass es sein könnte, dass bald Schwerlastverkehr über die Max-Naumann-Straße, Leipziger Straße, Am Freibad durch reine Wohngebiete rollt", schreibt Sprenger. Die CDU Achim stehe kurz vor einer Verjüngung. So eine Verjüngung sei aber nicht machbar, wenn man hochmoderne Arbeitsplätze, die Amazon im technisch-gewerblichen und IT-Bereich mitbringt, durch unüberlegte Verkehrspolitik verhindern wolle.
"Da ich in der Öffentlichkeit als CDUler wahrgenommen werde und man mich mit dieser Meinung verbindet, wahre ich mit dem Austritt meine Meinung und beruhige mein Gewissen", schreibt Sprenger weiter. Amazon sei für ihn eine "normale Gewerbeansiedlung, die ein wenig umfangreicher zu diskutieren ist". Die Ansiedlung bringe aus seiner Sicht nur Ältere auf die Palme. "Die Jungen bleiben ruhig und wollen diese Zukunft haben." Anstatt sich mit dringlicheren und wichtigeren Themen wie dem Kita-Problem in Uphusen zu befassen, beschäftige seine Fraktion die Verwaltung mit weiteren Contra-Anträgen zur Amazon-Ansiedlung.
Und auch abseits der Amazon-Diskussion findet Larne Sprenger harte Worte für seine Partei. "Netzwerke in der CDU funktionieren zum Teil nicht mehr. Kommunikation findet deshalb nicht mehr statt und das macht es Alleingängern ziemlich einfach", kritisiert er. Wo seine politische Zukunft nach dem Austritt aus der CDU liegt, lässt Sprenger indes noch offen. "In welche Fraktion ich eintreten werde, ist für mich noch fraglich. Auch ist eine Rückkehr zur CDU-Fraktion für mich nicht ausgeschlossen. Aber so lange man nur dem Tagesgeschäft nachgeht, nur Verwaltungsvorlagen diskutiert und eigene Akzente nur Wein aus alten Schläuchen sind, brauche ich ein neues politisches Zuhause." Seine Mandate werde er zunächst als fraktionsloses Mitglied fortführen.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
Meiner Information nach gibt ...