
Während aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie derzeit überall unzählige vor allem kleine Unternehmen ums Überleben kämpfen oder diesen Kampf teilweise sogar schon verloren haben, ist Nico Janßen nun ausgerechnet in dieser Zeit in die Selbstständigkeit gestartet. Unter den Namen „Mr. Berliner“ verkauft er seit dem vergangenen Wochenende aus seinem eigenen Verkaufswagen in Langwedel die süßen runden Pfannkuchen. Und der Start war sehr vielversprechend: Am Sonnabend, dem ersten Verkaufstag, musste er aufgrund der großen Nachfrage zwischenzeitlich „ausverkauft“ vermelden. „Besser geht's nicht“, fiel sein Fazit daher aus.
Vor knapp vier Jahren hatte Janßen auf Norderney einmal in einer Waffelbäckerei gearbeitet. „Da habe ich Lust bekommen, etwas mit Lebensmitteln zu machen“, erzählt der gelernte Restaurantfachmann, der angesichts der aktuellen coronabedingten Lage in der Gastronomie froh sei, in diesem Beruf gar nicht so richtig angefangen zu haben. Der Plan mit dem Berliner-Verkaufswagen habe sich aber eher kurzfristig ergeben. Vor zwei Wochen erst hatte er sich bei einem Bekannten einen solchen Stand angeschaut. „Das hat mir so gut gefallen und dazu geführt, in Langwedel selbst damit anzufangen“, sagt der 24-Jährige.
Natürlich gehe er mit diesem Projekt auch ein „ziemliches Risiko“ ein. Schließlich investiere er viel privates Geld und als Familienvater müsse natürlich auch wieder welches reinkommen. Doch er möchte optimistisch sein und denkt, dass die Nachfrage nach den süßen Leckereien auf jeden Fall vorhanden ist. „In der ganzen Umgebung gibt es sonst keinen Berliner-Stand“, glaubt Janßen daran, mit Langwedel einen guten Standort zu haben. Weiterer Vorteil des Verkaufsplatzes im Bereich der Daverdener Kreuzung: Mit seiner Frau Agga und dem gemeinsamen Kind wohnt er direkt gegenüber.
Die Teigrohlinge bekommt er schockgefrostet ein, zwei Tage vor dem Verkauf angeliefert. Für das Aufbacken und die Füllungen ist dann Janßen verantwortlich. Natürlich versuche er immer, Berliner mit verschiedenen Füllungen für die Kunden vorrätig zu haben. „Aber ich mache eine Füllung auch frisch auf Wunsch“, kündigt der Langwedeler an. Neben fruchtigen Füllungen wie Erdbeere, Himbeere, Pflaumenmus oder Heidelbeere bietet Janßen auch Vanille, Nugat, selbst gemachten Eierlikör oder Baileys an.
Natürlich hat der 24-Jährige vor der Eröffnung von „Mr. Berliner“ Kontakt mit dem Gesundheitsamt gehabt, um alle Corona-Regeln einzuhalten. Zusätzlich hat er auch einen Hände-Desinfektionsspender aufgebaut. Grundsätzlich müsse er darauf achten, dass sich in der Pandemiezeit keine allzu langen Schlangen bilden. „Sonst muss ich die Leuten bitten, noch einmal eben einen kleinen Spaziergang zu machen“, sagt Janßen.
Der gelungene Auftakt und das viele positive erhaltene Feedback bestärken ihn darin, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Aber Janßen hat auch große Ziele. „Ein Bekannter macht das seit zehn Jahren und lebt davon. Darauf will ich auch hinarbeiten“, betont der Langwedeler, der vorerst alleine hinter dem Tresen steht. Auf lange Sicht sei aber geplant, dass er Unterstützung von seiner Frau bekommt – und damit sozusagen auch eine „Mrs. Berliner“ Teil des kleinen Unternehmens wird.
Nico Janßen öffnet seinen Berliner-Verkaufswagen an der Hauptstraße 69 in Langwedel immer sonnabends, sonntags und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr. Als besonderes Angebot bietet er zehn Berliner nach Wahl für zehn Euro an.
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