
An diesem Donnerstag wird der 61-Jährige offiziell in den Ruhestand verabschiedet, nach 43 Jahren in Diensten der Stadtverwaltung Verden.
An seinen ersten Arbeitstag kann sich der gebürtige Dauelser noch genau erinnern. „Das war an einem Montag, am 1. April 1974“, erzählt er. „Damals haben viele gesagt, an einem Montag anzufangen, geht nicht gut. Aber das war nicht so.“ Fast auf den Tag genau 43 Jahre später endet seine Laufbahn, das sei nicht geplant gewesen, sondern habe sich so ergeben. „Die Gelegenheit war günstig, um in diesem Jahr in den Ruhestand zu gehen“, sagt Bohling. Ob er beim Wegschmeißen, Ordnen und Kistenpacken Wehmut verspüre angesichts des letzten Arbeitstages? Da muss Bohling eine Zeitlang überlegen. „Keine Ahnung, ob ich da irgendwelche Gefühle habe. Eigentlich fühle ich mich ganz normal, ich habe mich ja lange genug auf diesen Moment vorbereitet.“
13 Jahre lang leitete Bohling den Fachbereich Bildung und Kultur. „Lange genug“, sagt er. Davor habe er sein Einsatzgebiet häufiger gewechselt. Trotzdem sei er mit seinen letzten Aufgaben glücklich gewesen. „Das ist ein unheimlich abwechslungsreicher und vielfältiger Bereich mit einem breiten Spektrum, in dem neun Produkte enthalten sind, von der Bibliothek über die Schulen und Kitas bis zum Sport und den Städtepartnerschaften.“
Seine berufliche Karriere bei der Stadt Verden begann Hans-Jürgen Bohling mit der Ausbildung zum Verwaltungsangestellten nach der Mittleren Reife. Damals hätten Bewerber noch kein Abitur gebraucht, erinnert er sich. Später hängte er noch den Lehrgang für den gehobenen Dienst dran. Seine erste Station hatte Bohling in der Kämmerei, wo er acht Jahre lang blieb. Vier Jahre lang machte er Betriebsabrechnungen. Anschließend wurde er ins Hauptamt versetzt, wo er für die Bereiche Schule und Sport zuständig war. „Es war damals normal, häufig zu wechseln“, erinnert er sich. „Ich hielt das damals für eine gute Idee und habe auch viel davon profitiert.“ Bei den ersten Versetzungen sei er gar nicht gefragt worden. Allerdings sei er im nachhinein froh, dass ihm Vorgesetzte damals die Entscheidung abgenommen hätten. „Für Betriebsabrechnungen hätte ich mich nicht unbedingt freiwillig gemeldet, aber es war eine sehr interessante Zeit“, erzählt der Verdener. Als „Vorstufe“ für sein aktuelles Aufgabengebiet wurde er nach der Zeit im Hauptamt Amtsleiter für Schule, Sport und Soziales. Später kamen noch die Städtepartnerschaften und Kultur hinzu.
Bohling wurde in Dauelsen geboten und verbrachte sein Leben in Verden. Nachdem er mit seiner Familie zeitweise in einem anderen Ortsteil wohnte, lebt er inzwischen wieder in seinem Elternhaus in Dauelsen. „Das ist Lebensqualität, auch mit dem Fahrrad einen kurzen Weg in die Arbeit zu haben“, sagt Bohling. Auch als Ruheständler werde er sich nicht langweilen, da ist er sich sicher. Radtouren mit Frau und Freunden stehen ebenso auf dem Programm wie Lesen und einige Schönheitsreparaturen am Haus. „Das sind keine großen Sachen, aber einiges ist im Laufe der vergangenen Jahre einfach liegengeblieben“, erklärt Bohling. Außerdem ist er seit einem Jahr Mitglied im Aufsichtsrat der Lebenshilfe und will diesen Posten auch im Ruhestand weiter ausfüllen.
Und dann sind da noch Bohlings sportliche Aktivitäten für die Tischtennis-Herrenmannschaft in der 2. Kreisklasse, die im vergangenen Jahr etwas eingeschlafen sei. „Leider habe ich es zeitlich nicht zum Training geschafft, sodass es mit Wettkämpfen auch nichts war. Es war einfach immer zu viel zu tun.“ Und sollte ihn im Ruhestand doch mal Wehmut überkommen, kann Bohling sich an viele Projekte erinnern, die er im Laufe der Jahre betreut hat. Nicht nur einen, sondern gleich mehrere Umbauten der Verdener Schulen hat er miterlebt, ebenso die Kita-Neubauten und große Partnerschaftstreffen.
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