
Achim. Der Antrag ist bei Weitem nicht neu, aber nach einer langen Zeit in „Warteposition“ könnte er nun wieder aktuell werden. Es geht um die Einrichtung eines Wohnmobilstellplatzes in Achim – ein Plan, den die Grünen bereits im Jahr 2012 vorgebracht hatten und an den sie die Stadtverwaltung nun erinnert haben. Damals hatten die Verwaltungsleute mögliche Plätze unter die Lupe genommen und letztlich einen Platz auf einem Grundstücksteil des Achimer Freibades als am besten geeignet auserkoren.
„Andere aus meiner Sicht besser geeignete Standorte, wie die Pfingstwiese in Achim-Baden oder ein Bereich am Marsch-Anna-Weg in Achim, kommen wegen ihrer Lage im Überschwemmungs- und Außenbereichsgebiet leider nicht in Betracht“, schrieb Bürgermeister Rainer Ditzfeld nun in einem Brief an die Ratsmitglieder – als Reaktion auf die aktuelle Anfrage von Grünen-Ratsfrau Ute Barth-Hajen. „Den Standort ,Achim – Stadt am Fluss‘ vernachlässigen wir, aus meiner Sicht, zu sehr“, merkte Barth-Hajen darin an. „Sicherlich wird Achim nie eine Touristenhochburg werden, dennoch bietet die Nähe zur Weser und zu Bremen Möglichkeiten, die wir nicht unbeachtet und ungenutzt lassen sollten.“
Ein Wohnmobilstellplatz sei aus ihrer Sicht ein Schritt in die richtige Richtung. Und Zahlen des Statistischen Bundesamtes geben ihr Recht. Demnach stieg im Jahr 2017 die Zahl der Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf 31,1 Millionen. Damit setzte sich die seit dem Jahr 2014 anhaltende positive Entwicklung der Zahl der Übernachtungen auf Campingplätzen fort. Niedersachsen liegt mit rund 4,4 Millionen Übernachtungen nach Bayern und Mecklenburg-Vorpommern auf Platz drei. Und so steht der geplante Wohnmobilstellplatz für Achim nach Angaben von Ditzfeld tatsächlich auch im Haushalt 2017/2018 bei den mittelfristigen Finanzplanungen für das Jahr 2019. Insgesamt 70 000 Euro sind hier zunächst für die Ersteinrichtung veranschlagt. Der weitere Betrieb würde dann noch einmal mit 5000 Euro pro Jahr zu Buche schlagen. Als Standort wurde damals ein Areal am Achimer Freibad festgelegt, auf dem aktuell noch das alte Funktionsgebäude steht. Dieses wird nach Angaben von Ditzfeld in der Freibadsaison 2019 allerdings voraussichtlich noch benötigt. Spätestens zur Saison 2020 soll aber das neue Gebäude auf der Eingangsseite des Freibades in Betrieb gehen und dann auch das alte abgerissen werden.
Damit wäre zumindest baulich der Weg frei für einen Wohnmobilstellplatz. In der für November angesetzten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr soll der Antrag der Grünen daher auch erneut auf der Tagesordnung stehen. Dann stehen nämlich auch die Beratungen für den Haushalt 2019/2010 an, so Ditzfeld.
Allzu euphorisch, dass der Wohnmobilstellplatz tatsächlich bald Realität wird, zeigt sich der Bürgermeister allerdings nicht – gerade auch mit Blick auf eine hohe Zahl an neuen Projekten insbesondere im Sozial- und Schulbereich, die im kommenden Doppelhaushalt berücksichtigt werden müssen. „Daraus folgend werden hohe Investitions- und dauerhafte Folgekosten für den städtischen Haushalt entstehen“, gibt Ditzfeld zu bedenken. „Vor dem Hintergrund muss noch einmal diskutiert werden, ob die Einrichtung eines Wohnmobilstellplatzes als freiwillige Aufgabe noch darstellbar ist.“ Ditzfeld kündigte an, sich des Themas noch einmal anzunehmen und seine Meinung dann bei den Haushaltsberatungen einzubringen. „Die Entscheidung trifft dann letztlich der Rat.“
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Davon mal ...