
Wunder gibt es immer wieder – auch die Fraktionen von SPD und Grünen konnten am Dienstagabend kaum glauben, was soeben in der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr passiert war: Es kam eine einstimmige Empfehlung zu einem Antrag der Gruppe SPD/Mindermann zustande. Auch CDU, WGA und FDP halten es nämlich für sinnvoll, in der geplanten Mobilitätsstation am Bahnhof mindestens 50 Stellplätze für Fahrräder einzuplanen sowie eine öffentliche Toilette.
Klar, dass Vertreter von SPD und Grünen das Abstimmungsverhalten der anderen Fraktionen belustigt kommentierten, denn bisher hatten CDU, WGA und FDP mit ihrer Ein-Stimmen-Mehrheit stets für das Gegenteil gestimmt. Später am Abend hatten sich dann auch alle lieb, als die Ausgestaltung des geplanten Radschnellwegs, der an der Mobilitätsstation vorbeiführen wird, auf Basis eines CDU-Antrags zur Beratung anstand.
Dass in der künftigen Quartiersgarage abschließbare Unterstellmöglichkeiten für Fahrräder Platz finden sollen, war ursprünglich geplant gewesen, ist dann aber aus dem Konzept geflogen. Nun ist es wieder drin – wohl auch, weil Stadtplaner Vincent Möller dem Ausschuss zusicherte, dass „über den dicken Daumen gepeilt“ die Umwandlung von Parkplätzen zu Radabstellplätzen mit einem separaten Eingang ein Nullsummenspiel sei. Derzeit gibt es am Bahnhof 450 Abstellplätze für Fahrräder, die aber erstens nicht ausreichen und zweitens größtenteils in einem desolaten Zustand sind. Später sollen es dann insgesamt 600 Plätze für Räder sein, wobei Sammelanlagen auch direkt an den Bahngleisen parallel zur geplanten Neubebauung des Sanierungsgebiets „Nördliche Innenstadt“ errichtet werden sollen.
Einstimmig empfohlen hat der Ausschuss somit auch den Bau von öffentlichen Toiletten in der Quartiersgarage – für Damen, Herren und Behinderte. Bis das Gebäude im Jahr 2022 errichtet ist, muss die Öffentlichkeit weiterhin die Toiletten am Bahnhof nutzen. Deren katastrophaler hygienischer Zustand hatte aber für deutliche Kritik der Bürger an der Stadt Achim gesorgt (wir berichteten). Daher hat diese nun reagiert und sowohl die Reinigung der Toiletten anders getaktet als auch eine Sonderlösung für die Fahrer des Achimer Bürgerbusses gefunden, die zum Teil bereits wegen der WC-Zustände am Bahnhof mit einer Amtsniederlegung gedroht hatten. Einzig sie dürfen vorerst die Toiletten im Gebäude am Bahnhof nutzen, in dem sich einst die Post befunden hat und das mittlerweile der Stadt gehört.
Wie Fachbereichsleiter Steffen Zorn sagte, werde das Reinigungsintervall ab April fürs Bahnhofs-WC verfünffacht. Das bedeutet: Statt wie bisher ein Mal pro Woche sollen die Toiletten ein Mal täglich wochentags gereinigt werden.“Wenn sich die Menschen, die sie benutzen, dort ordentlich benehmen würden, wäre dies nicht notwendig“, sagte Zorn. Über die elektronische Schließanlage werde geregelt, dass die Toiletten an den Wochenenden verschlossen bleiben, denn insbesondere montags waren die Toiletten bisher „in einem katastrophalen Zustand“. Zwar sind nun fünf Mal so hohe Reinigungskosten zu erwarten, diese aber will die Stadt in Kauf nehmen.
Für die späteren Toiletten in der sogenannten Mobilitätsstation verhandelt die Stadtverwaltung mit Investor W&S über einen externen Hausmeisterservice, der als Dienstleistung eingekauft werden könne. Wie Zorn dazu ausführte, könne dieser Service etwa auch Fahrradreparaturen und weitere Leistungen anbieten. Er bezeichnete die Chance, öffentliche Toiletten in der Garage anbieten zu können, als „einmalig“, schließlich könne das Dilemma mit den jetzigen Bahnhof-WCs so gelöst werden. Dann sollen auch die Bürgerbusfahrer die neuen Toiletten nutzen.
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