
Dass die geplante Erweiterung der IGS Oyten deutlich teurer werden wird, als vor einigen Jahren kalkuliert, ist schon längst kein Geheimnis mehr. Doch nun legen aktuelle Zahlen, die die Verwaltung veröffentlicht hat, offen, wie viel mehr Geld in die Hand genommen werden muss. War ursprünglich einmal von 1,6 Millionen Euro ausgegangen worden, liegt der von der Gemeinde nun bevorzugte Architektenentwurf bei einem Gesamtfinanzierungsvolumen von mehr als 3,8 Millionen Euro. Immerhin: Der Landkreis Verden hatte seinerzeit eine Beteiligung an den Kosten von 50 Prozent zugesagt – wobei angesichts der neuen Zahlen noch einmal nachverhandelt werden muss.
Bereits im vergangenen Oktober war bei der Sitzung des Schulausschusses deutlich geworden, dass das ursprüngliche Budget deutlich gesprengt werden würde. Damals waren zwei Architektenentwürfe vorgestellt worden, die aber beide den tatsächlichen Bedarf gar nicht abdeckten und trotzdem schon zu Kostenschätzungen von fast drei Millionen Euro führten. Neben der Schaffung zusätzlicher Räume für den Oberstufenbetrieb, worum es bei den Erweiterungsplänen ursprünglich ging, sind auch verschiedene räumliche Maßnahmen im naturwissenschaftlichen Bereich erforderlich. Im Idealfall sollen die naturwissenschaftlichen Räume, die derzeit noch auf den B- und C-Trakt verteilt sind, künftig in einem zentralen Bereich untergebracht werden.
Bei der Ausschusssitzung war die Oytener Verwaltung beauftragt worden, weitere Entwürfe für die Erweiterung in Auftrag zu geben, die dann auch wirklich den Platz für alle benötigten Räumlichkeiten bieten. Das ist nun auch erfolgreich geschehen. In der Sitzung des Schulausschusses am kommenden Montag, 15. März, werden die verschiedenen erarbeiteten Lösungsansätze vorgestellt, die auch in Gesprächen mit der Schule entwickelt worden sind. Der bereits erwähnte Favorit der Verwaltung sieht etwa eine Zusammenlegung der naturwissenschaftlichen Räume im geplanten Neubau hinter dem D-Trakt vor. Im Vergleich zu anderen Entwürfen, bei denen die Gesamtkosten mit bis zu rund 4,5 Millionen Euro angegeben werden, ist die von Verwaltung und IGS präferierte Alternative sogar noch die kostengünstigste.
Eigentlich hätte die Erweiterung der Schule bereits erfolgt sein sollen, denn inzwischen werden ja bereits alle neun Jahrgänge in der IGS beschult. Daher werden die zusätzlichen Räumlichkeiten dringend benötigt – auch wenn durch die Corona-Pandemie das Platzproblem in den vergangenen zwölf Monaten natürlich nicht so viele Sorgen machte. Doch mit einer Fertigstellung des Anbaus rechnete die Verwaltung bei den Ausführungen im vergangenen Oktober erst zum Schuljahr 2023/2024. Und bis dahin sollte der Regelbetrieb ja trotz aller unklaren Corona-Prognosen dann doch wieder angelaufen sein. Deswegen war schon in der letzten Schulausschusssitzung die Errichtung eines temporären Gebäudes in Mobilbauweise als Übergangslösung ins Spiel gebracht worden.
Diese Idee ist in den vergangenen Monaten ebenfalls ausführlich beleuchtet worden. Für die Schaffung einer vorübergehenden Containeranlage in der nötigen Größe geht die Verwaltung von Gesamtkosten von mindestens 500.000 Euro aus. „Aus Sicht der Verwaltung ist dies – auch bei bestehenden erheblichen Raumbedarf – nicht vertretbar“, heißt es aus dem Rathaus. Um diese erhebliche finanzielle Mehrbelastung zu umgehen, sei mit der IGS ein Kompromiss erarbeitet worden. Dieser sieht im Kern vor, dass das ganze Projekt nun doch erheblich schneller als zunächst kalkuliert umgesetzt werden soll.
So soll nach dem politischen Beschluss noch im März der Architekt beauftragt werden. Die Baugenehmigung erwartet die Gemeinde dann spätestens für Mai, sodass direkt danach die Arbeiten beginnen sollen. Mit der Fertigstellung der Räumlichkeiten werde dann bis Ende 2022 gerechnet. Damit soll die Erweiterung dann doch knapp eineinhalb Jahre früher abgeschlossen sein, als noch für vor rund fünf Monaten prognostiziert. Wie das plötzlich gelingen soll, dazu macht die Verwaltung in der Beschlussvorlage keine Angaben. Aber darauf wird sie bestimmt in der öffentlichen Sitzung am 15. März eingehen, die um 19.30 Uhr im Rathaussaal beginnt.
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