
Langwedel. Es herrscht eine gemütliche Stimmung im Zuschauerraum. Alle warten in Klenke‘s Gasthaus bei einem Bier oder einem Glas Wein gespannt auf die Premiere des neuesten Theaterstückes der MTV Goldbachbühne. Bereits seit mehr als dreißig Jahren ist die Laienschauspielgruppe Goldbachbühne in Langwedel aktiv. Ihr neuestes Stück trägt den Titel „Football is mien Leven“ – eine plattdeutsche Komödie in drei Akten von Dirk Böhling und Gerd Meier. Zahlreiche Zuschauer wollten der Erstaufführung beiwohnen.
Manfred Brenner (Marco Behrmann) hat es versaut. Die gesamten Ersparnisse seiner Familie hat der Radio-Sportmoderator beim Wetten verloren. Ehefrau Silvia (Silke Thies) und Tochter Kathrin (Kerstin Schröder) sind zurecht sauer. Die Lösung soll in Form eines Medienverlages kommen, in dem der Fußball-Experte Manfred an einer Reihe von DVDs und Hörbüchern arbeiten soll.
Aber ausgerechnet am wichtigen Abend, an dem die Familie den Lektor Patrick Netzer (Ulrich Blohme) treffen soll, rutscht Manfred aus und erleidet eine Gehirnerschütterung mit Gedächtnisverlust. Also Notlösung soll der Freund der Familie, Dr. Heinz Heckmann (Richard Elling), herhalten und sich als Manfred ausgeben. Nun muss die Familie dem Fußball-Laien Heinz – so schnell es geht – alles über Fußball beibringen, denn schon in einer Stunde soll der Lektor kommen.
Eine standortbedingte Änderung musste die Goldbachbühne bei der Aufführung ihres Stückes am Drehbuch vornehmen. Statt dem HSV zuzujubeln, ist Manfred Brenner nun großer Fan von Werder Bremen. Dies war auch gut am Bühnenbild zu sehen, das das Wohnzimmer der Brenners zeigte. Über der Tür hingen lange Schals mit der Aufschrift „Lebenslang grün weiß“, und selbst der Kasten der Souffleuse war mit Werder-Trikots behangen.
Trotzdem blieb das Kernthema des Stückes, deutscher Fußball, erhalten. Das Aufzählen aller WM-Siege Deutschlands und das fehlerfreie Aufsagen der berüchtigten Abseitsregeln ist in der Familie Brenner nichts Besonderes. Besonders die Figur des Dr. Heckmann, der zwischendurch das Wunder von Bern auch Mal mit dem Wunder von Manhattan verwechselte, fand beim Publikum großen Anklang.
Wie in jedem Jahr legten die Schauspieler großen Wert auf die plattdeutsche Sprache. Selbst Figuren wie der aus München stammende Patrick Netzer wechselten schnell in den norddeutschen Dialekt. Für die meisten der Zuschauer stellte dies jedoch kein Problem dar. So wie für das Ehepaar Marina und Reinhard Bröhs. „Wir sind jedes Jahr hier“, erzählte Marina Bröhs. „Es ist immer ein kurzweiliger Abend“. Beide können das Plattdeutsche verstehen, Reinhard Bröhs ist es sogar in die Wiege gelegt worden: „In der Familie sprechen wir untereinander immer Platt.“
Es gibt es noch vier weitere Termine, an denen „Football is mien Leven“ in Klenke’s Gasthaus aufgeführt wird. Am Mittwoch, 31. Oktober, sowie am 3. und 8. November. Am 4. November lüftet sich der Vorhang um 10.30 Uhr, im Anschluss wird ein Kohl- und Pinkelessen angeboten. Die telefonische Reservierung von Plätzen ist bei Inge Wieters unter Telefon 0 42 32 / 14 98 möglich. Restkarten werden jeweils vor Beginn der Vorstellung angeboten.
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