
Achim. Die Achimer Speeldäl muss sich bei der Auswahl ihrer Stücke zwar aus Mangel an Schauspielern bei der Personenzahl einschränken, doch das war am Sonnabend bei der Premiere der Kriminalkomödie „Dat Moord-Kumplott“ von Helmut Schmidt im Achimer Kasch völlig egal. Die Besucher kamen bei dem plattdeutschen Theaterstück in drei Akten unter der Regie von Günther Kothe voll auf ihre Kosten und applaudierten immer wieder bei den gelungenen Szenen, in denen es um Geldprobleme, Mord und Leidenschaft ging.
„Lampenfieber ist eigentlich immer mit dabei, und in meinen Augen wäre es auch gefährlich, wenn nicht. Für mich bedeutet es auch, immer die richtige Spannung zu haben. Man darf sich davon natürlich nicht überwältigen lassen“, erklärte Tim Beinker, Vorsitzenden der Laienspielgruppe, vor der Premiere. Seit Juni hatten die Achimer geprobt, seit August mit richtiger Bühne im Clüverhaus. Nun ging’s richtig los. Für die Maske war Bärbel Neumann-Görke verantwortlich, als Souffleurin Henriette Jäger im Einsatz. Ohne allzu großen Aufwand hatten die Handwerker um Bühnenobmann Herbert Görke im Kasch ein Wohnzimmer als Ort des Geschehens hergerichtet. Im Hintergrund war eine Steinwand zu sehen, davor Sofa und Couchtisch, an der Seite Fernseher und Vitrine, an den Wänden mehrere Bilder. Den Zuschauern wurde eine wohnliche Atmosphäre vorgespielt – in der es aber so richtig rund ging.
Wer soll sterben?
In der plattdeutschen Komödie „Dat Moord-Kumplott“ bilden Geldsorgen den Ausgangspunkt. Ingo Neumann (gespielt von Tim Beinker) hat sich und seine Frau Alida Neumann (Karin Bohlmann) in eine finanzielle Schieflage gesteuert: Se sünd bankrott. Mehr als 300 000 Euro Schulden drücken dem Paar so sehr aufs Gemüt, dass Alida sich mit Schlaftabletten das Leben nehmen will. Hinzu kommt eine unerträgliche Skepsis und Eifersucht, die durch Briefe, Anrufe und dem Wunsch des Gatten nach vier Lebensversicherungen zu seinen Gunsten verstärkt wird.
Doch Ingo Neumann, der für sein Glück über Leichen geht, schmiedet ganz andere Pläne. Darin spielt die durch ein Inserat kennengelernte und äußerst attraktive Gabi Koch (Anika Bosenius) als Fotomodell eine Rolle als Double. Die junge Frau soll eigentlich bei einem vorgetäuschten Unfall als Alida Neumann identifiziert werden. Doch der Mordplaner und Gabi lieben sich plötzlich. Das wirft den eigentlichen Plan über den Haufen. Ingo will nun vielmehr seine Frau in das Auto setzen, das einen Hang hinabstürzen soll.
Die ganze Geschichte läuft aber in schließlich in eine ganz andere Richtung. Ein neuer Plan der Frauen wird in die Tat umgesetzt. Dieter Beinker als Ingos sportlich gekleideter Freund Sven Theisen, der zwar ganz mit seinen Problemen beschäftigt ist, aber immer für Ingo ein offenes Ohr hat, sowie Brigitte Diddens als neugierige Nachbarin Else Krautwurst mit geheimnisvollem Koffer – eine Kreuzung zwischen „der Kling“ und Miss Marple, die jeden in den Wahnsinn treibt – sind in weiteren Rollen zu sehen.
Wie die Beteiligten aus dem Schlamassel herauskommen, das können weitere Theaterfreunde der plattdeutschen Mundart bei den nächsten Aufführungen der Speeldäl sehen – etwa am 25. und 26. November in der Gudewill-Schule in Thedinghausen. Auch im Kasch gibt es am Sonntag, 22. Oktober, einen weiteren Auftritt – mit Frühstück. Doch wer kommen will, muss sich sputen. Nur noch bis diesen Dienstag, 17. Oktober, kann eine Karte im Vorverkauf über die Internetseite www.achimer-speeldael.webnode.com gebucht werden, bei Toto-Lotto Strahmann an der Feldstraße in Achim einen Tag länger. Der Eintritt kostet 19 Euro, denn es gibt ab 9.30 Uhr ein Frühstücksbuffet. „Da wollen wir und das Kasch die Scharte vom letzten Jahr, als es ein paar organisatorische Mängel gab, auswetzen. Wir sind froh, dass uns bisher trotzdem so viele Leute wieder eine Karte abgekauft haben“, sagt Beinker.
Um den Personalmangel an Schauspielern zu lindern, sucht die Achimer Speeldäl immer wieder neue Mitspieler oder Leute, die beim Bühnenbau behilflich sind. „Damit wir auch in Zukunft den Leuten einen schönen Abend bereiten können. Interessenten können sich gerne über unsere Internetseite bei uns melden“, erklärt Beinker.
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