
Wenn man wissen möchte, was Kinder am liebsten lesen oder vorgelesen bekommen, dann fragt man sie am besten selbst. Das haben sich zumindest die Mitarbeiter der Achimer Stadtbibliothek gedacht und im vergangenen Jahr das Projekt „Achimer Bärentatze“ wieder aufleben lassen. Das Projekt, bei dem es um Leseförderung von Kitakindern geht, war 2013 das letzte Mal in Zusammenarbeit mit hiesigen Kindertagesstätten organisiert worden.
Nach einer langen Pause kam es nun im vergangenen Jahr zu einer Neuauflage. Bei dem Projekt werden kleine rote Koffer mit sieben bis acht Bilderbüchern gefüllt, die dann durch die teilnehmenden Kitas wandern. Die Kinder bekommen die Bücher vorgelesen und müssen anschließend bewerten, welches Buch ihnen am besten gefallen hat. Knapp 80 Bücher haben sich so im vergangenen Jahr auf den Weg in zehn Achimer Kitas gemacht. Das Buch mit den meisten Bärentatzen gewinnt. Am Ende gab es dieses Mal gleich drei Siegerbücher, die jeweils mit der vollen Punktzahl bewertet worden sind - dazu zählte beispielsweise das Buch „Vom Esel und Hörnchen, die das Ende der Welt suchen“.
Unter normalen Umständen wären die Gewinner eigentlich bei einer großen Veranstaltung zusammen mit den Kindern gekürt worden. Doch das war bisher nicht möglich. Daher nahm das Projekt einen etwas ungewöhnlichen Abschluss, indem die Siegerbücher auf den Social-Media-Kanälen der Stadtbibliothek in Form eines Bilderbuchkinos vorgestellt wurden. Dem Erfolg des Projektes tat das allerdings keinen Abbruch, weshalb sich die Organisatoren dazu entschlossen haben, auch in diesem Jahr wieder eine neue Bücherrunde zu starten. Finanziert wird das Projekt, wie auch schon im vergangenen Jahr, von der Stiftung der Kreissparkasse Verden.
„Viele Kinder haben bei uns in der Kita das erste Mal Kontakt mit Büchern“, berichtet Petra Lemke, Erzieherin in der Kita Achimer Himmelsstürmer. „Das Vorlesen ist in vielen Familien heute nicht mehr selbstverständlich.“ Umso wichtiger sei es, die Lesekompetenz der Kinder gezielt zu fördern. Und genau das haben sich die Mitarbeiter der Stadtbibliothek gemeinsam mit den Kitas mit dem Projekt „Achimer Bärentatze“ auf die Fahnen geschrieben.
„Wir haben für dieses Jahr zusammen wieder verschiedene Bücher ausgewählt, die wir mit den roten Koffern durch die Kitas wandern lassen“, sagt Tobias Wege, Mitarbeiter der Stadtbibliothek. „Wir achten immer darauf, dass die Bücher nicht älter als zwei Jahre sind und nicht zu dem Mainstream-Repertoire gehören, damit die Kinder sie bestenfalls noch nicht kennen.“ In diesem Jahr werden sich wieder neun Kitas an dem Projekt beteiligen. „Wir sind aber auch immer noch offen für weitere interessierte Einrichtungen“, sagt Wege.
Und auch Lemke wirbt für eine Teilnahme. „Das Projekt kommt bei den Erzieherinnen und auch bei den Kindern super an“, berichtet sie aus dem vergangenen Jahr. Der Koffer komme in die Kita und bleibe dann zwei Wochen in der Einrichtung. Die Bücher würden den Kindern immer in Kleingruppen vorgelesen. Die müssten dann gemeinsam entscheiden, wie viele Bärentatzen sie dem Buch geben wollen.
„An der Reaktion der Kinder kann man beim Vorlesen schon immer recht gut erkennen, was ankommt“, sagt Lemke. Sie hat anhand dieser Erfahrungen gemeinsam mit Wege und der neuen Bibliotheksleiterin Valentine Schirmer auch die Bücherauswahl für dieses Jahr getroffen. Anfang Februar machen sich die roten Koffer nun wieder auf den Weg in die Kitas.
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