
Fischerhude. Die Pläne für das Jahresprogramm stehen, jetzt hoffen Wolf-Dietmar Stock und seine Mitstreiter vom Kunstverein Fischerhude trotz der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Ausstellungspause nur noch auf eine erfolgreiche Umsetzung der kulturellen Veranstaltungen, die unter dem Titel „Fischerhuder Schätze“ stattfinden sollen. Ab dem 18. April, so das Ziel des Kunstvereins, sollen sich die Tore in Buthmanns Hof wieder für Publikum öffnen. Die ursprünglich als große Jahresausstellung für 2021 geplante Bilderschau „Heinrich Breling und seine Töchter“ ist derweil auf Dezember verschoben worden. „Die terminliche Ungewissheit hat den Vorstand dazu veranlasst“, erklärt Stock, der mit seinem Team dennoch einige Perlen aus Kunst und Kultur aufzubieten hat.
Denn statt der Jahresausstellung möchte der Verein nunmehr seine mehr als 250 Exponate umfassende und selbst ernannte „Schatztruhe“ zu drei verschiedenen Terminen öffnen. Ein besonderer Hingucker im Archiv des Vereins ist laut Stock das Bild „Sommertag in Fischerhude, um 1905“ des Malers Wilhelm Heinrich Rohmeyer – eine Dauerleihgabe aus dem Otto-Modersohn-Museum. „Das Bild ist in der frühen Phase des Malers entstanden. Als er auf den Wümmeort durch Fritz Overbeck aufmerksam gemacht worden war, kam er und verliebte sich spontan in Fischerhude und baute im Jahr 1904 in den Dünen der Wümme in der Bredenau sein Atelier. Somit war er der erste Maler mit festem Wohnsitz in Fischerhude“, weiß Wolf-Dietmar Stock über das Werk und den Künstler zu berichten.
Das großformatige Bild sei derweil noch ganz im Stil seines Worpsweder Lehrers Fritz Mackensen gemalt. Der mit Stroh gedeckte Bootsschuppen mit der „Entenwohnung“ im Dachboden gehört zu den unverkennbaren Besonderheiten Fischerhudes um 1900. „Das Wäschewaschen im Fluss vom Boot aus war eine lange geübte Besonderheit im Wümmeort. Die Störche im Horst über dem Reetdach erinnern an die Zeit, in der auf nahezu jedem Bauerndach ein Storchenpaar nistete. Sie galten als Glücksbringer. Der am Giebel des Bauernhauses errichtete Schornstein deutet auf eine vierte Fischerhuder Spezialität hin – das Räuchern von Aalen“, ergänzt Stock.
Neben dem Rohmeyer-Bild finden die Besucher auch Werke von Hermann Angermeyer, Hans Buch, Mietje und Olga Bontjes van Beek, Amelie und Heinrich Breling, Fritz Cobet, Emma Eibler, Marie Fritsch, Kurt Glauber, August Haake, Rudolf Franz Hartogh, Hans Meyboden, Erhart Mitzlaff, Else Pauls und Werner Zöhl in der Ausstellung. Parallel dazu stellt Wolf-Dietmar Stock im Giebel von Buthmanns Hof „79 Stock-Werke“ aus. Es handelt sich um Gemälde aus allen Phasen seines Schaffens, wie auch sein im Jahr 1987 entstandenes Bild „Der Herbst – der farbige Faun“. Stock plant zudem wahrend der Ausstellung eine Lesung aus seinem autobiografischen Taschenbuch „Lichtblicke“.
Ab dem 13. Juni werden weitere neue Bilder aus der Schatztruhe des Kunstvereins gehoben, während Stock im Giebel seine in Afrika entstandenen Bilder mit dem Titel „Afrikanische Marktszenen“ zeigt. Vom 19. September an gibt es weitere „Fischerhuder Schätze“ zu sehen, während im Giebel die künstlerisch tätigen Mitglieder Werke unter dem Thema „Stillleben“ ausstellen. Für Dezember ist dann die große Breling-Schau geplant. Dazu erscheint eine umfangreiche begleitende Publikation der in den USA lebenden Breling-Urenkelin Barbara Delia Johnson. „Die Autorin wird ihr Buch persönlich vorstellen“, kündigt Stock an. Die Breling-Ausstellung wird indes bis Ende Juli 2022 mit wechselnden Schwerpunkten gezeigt: Amelie Breling, Olga Bontjes van Beek, Louise Modersohn und Josephine Schultze-Ritter. Parallel dazu stellen Sabine Emmerich, Antke Bornemann, Inga Wilkens und Akkela Dienstbier im Giebel ihre Werke aus.
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