
Nun ist die offizielle Bestätigung da: Der Flecken Ottersberg will Anteile an der Stadtwerke Achim AG erwerben. Wie unsere Zeitung bereits öffentlich gemacht hatte, laufen derzeit die Verhandlungen, einen Entwurf des sogenannten Konsortialvertrages gibt es bereits. Das erklärt die Achimer Stadtverwaltung, die Stadtwerke AG ist (noch) ihre hundertprozentige Tochtergesellschaft, nun in einer Mitteilungsvorlage.
Und auch Ottersbergs Bürgermeister Horst Hofmann bestätigt nun das Vorhaben: „Nach langen Beratungen und Überlegungen wollen wir jetzt Ernst machen." In Achim und Ottersberg gebe es jeweils kommunale Versorger. "Die Stadtwerke AG in Achim sorgt für Strom, Gas und Wärme in Achim und in der Nachbarschaft, das E-Werk Ottersberg versorgt Ottersberg mit Strom und einem Breitbandnetz und kümmert sich um das Otterbad. Somit sind die beiden Stadtwerke an vielen Stellen mit den gleichen Aufgaben für unsere Bürgerinnen und Bürger im Einsatz. Da liegt es nahe, dass man Synergieeffekte nutzt und zusammen die Zukunft angeht", findet Hofmann.
Diese Synergien werde man im technischen und digitalen Austausch erreichen, aber auch im gemeinsamen Einkauf können Vorteile für beide Seiten liegen. Untermauert werden soll das Verhältnis, indem die Ottersberger das Aktienpaket der Stadtwerke Achim aufstocken und somit an der AG als Minderheitsbeteiligter teilhaben; im Ergebnis eine Beteiligung von rund fünf Prozent. Demnach soll das Grundkapital, von dem Ottersberg etwa fünf Prozent der Anteile erwerben will, um eine halbe Million Euro erhöht werden. An der Erhöhung "nimmt die Stadt Achim nicht teil", wie es in der Mitteilung an die Achimer Ratspolitiker heißt.
Hofmann: "Für den Weg dahin sind jetzt die entsprechenden politischen Beschlüsse erforderlich, denn die AG bleibt auch bei einer Beteiligung durch Ottersberg natürlich ein rein kommunales Unternehmen." Das betonte auch die Achimer Stadtverwaltung: "Es ist nach wie vor das Ziel der Verwaltung, dass die Stadtwerke in kommunaler Hand verbleiben." Daher sollen Regelungen getroffen werden, dass wenn der Flecken Aktien wieder veräußern will, Achim ein Erstzugriffsrecht hat. Durch die Zusammenarbeit mit Ottersberg sollen die Stadtwerke langfristig gestärkt werden und sich zukunftsfähig aufstellen können, heißt es.
Die Achimer Stadtwerke haben insgesamt einen Wert von knapp 58 Millionen Euro, das wurde durch ein externes Gutachten ermittelt und danach richtet sich der Kaufpreis, den Ottersberg für rund fünf Prozent der Unternehmensanteile bezahlen muss. Demnach dürfte sich der Preis offenbar auf rund 2,9 Millionen Euro belaufen. Laut Gesetz dürfen Vermögensgegenstände nur zu ihrem vollen Wert verkauft werden. "Aus diesem Grund ist die Stadt Achim gehalten, ohne weitere Verhandlungen mit dem Flecken Ottersberg diesen Kaufpreis zu verlangen."
Wie berichtet, zieht der finanzielle Einfluss Ottersbergs auch einen personellen nach sich: Wenn es zur Beteiligung kommt, empfiehlt die Stadtverwaltung die Anhebung der Aufsichtsratsmitglieder von jetzt neun auf dann zwölf. Achim müsste zu den bereits benannten fünf Ratsmitgliedern dann ein weiteres benennen.
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