Streifzug durch die Vergangenheit

Am Clüverhaus in Achim startet am Sonntag ein Spaziergang zu den Streuobstwiesen im Bauernviertel. (FOCKE STRANGMANN)

Landkreis Verden. Einen Blick hinter die Kulissen und Mauern von Gebäuden, die einem sonst eher verschlossen bleiben: Das ist das Ziel des bundesweiten Tages des offenen Denkmals. Rund 7500 historische Baudenkmale, Parks oder archäologische Stätten öffnen in diesem Jahr am kommenden Sonntag, 10. September, ihre Türen. Auch im Landkreis Verden beteiligen sich wieder einige Städte und Gemeinden daran. So zum Beispiel auch Achim. Bei einem Tag, der sich den alten Gemäuern widmet, darf natürlich ein Besuch des ältesten Gebäudes der Stadt nicht fehlen. In Achim ist das die St.-Laurentius-Kirche. 1257 wurde sie das erste Mal urkundlich erwähnt. Der ursprüngliche romanische Feldsteinbau wurde immer wieder erweitert und umgebaut. Pastorin Marina Kortjohann führt interessierte Besucher an diesem Tag um 11.15 Uhr durch die alte Kirche.

Neben Achims ältestem Gebäude werden am Tag des offenen Denkmals auch mehrere Führungen durch eines der Wahrzeichen der Stadt angeboten. Von 10 bis 12 Uhr und von 13.30 bis 17 Uhr erzählt Gästeführer Manfred Drees Geschichts- und Architekturliebhabern Näheres zur Arbeitsweise in der Windmühle Achim und der Architektur des zweigeschossigen Galerieholländers. Zu einem Themenspaziergang vom Haus Clüver zur Streuobstwiese im Bauernviertel lädt darüber hinaus die Gästeführerin Elke Gerbers am Tag des offenen Denkmals ein. Um 11.15 und 14.15 Uhr geht es von dem typischen Zweiständerhaus auf die idyllische Streuobstwiese mit 111 Obstbäumen alter Sorten. 24 Obstbäume sind auf dem hinteren Teil des Geländes bereits vor 20 Jahren von der Nabu-Gruppe Achim gepflanzt worden und tragen reichlich Früchte. Weitere 87 Bäume kamen schließlich später noch hinzu.

Auch der Erbhof in Thedinghausen gehört in diesem Jahr wieder zu den historischen Gebäuden, die für interessierte Besucher geöffnet werden. Neben dem Schloss selbst kann auch der angrenzende Baumpark besichtigt werden. (Focke Strangmann)

Geschichte trifft auf Kunst

Abseits des Lärms und Trubels des Langwedeler Marktes lädt der Langwedeler Kulturverein am 10. September in das denkmalgeschützte Häuslingshaus ein. Wie auch in den vergangenen Jahren werden das große Tor und der Garten für alle geöffnet, die an der Wohnkultur der niederbäuerlichen Bevölkerung der letzten 250 Jahre interessiert sind.  Beim Häuslingshaus handelt es sich um ein Gebäude der niederbäuerlichen Bevölkerung, das bis zum Jahr 1842 von Abhängigen bewohnt wurde. Danach gehörte es sogenannten Anbauern. Seit der Wiederherstellung 2013 wird das Gebäude als Kleinkunstdiele genutzt. Es werden um 11.30 und 14 Uhr Führungen zum Thema „Geschichte des Häuslingshauses“ mit Wolfgang Ernst angeboten. Um 12.30  und 15 Uhr informiert Silke Fronzek über „Geschichten rund ums Häuslingshaus und Altlangwedel“.

Ab 11 Uhr können sich die Besucher bei einer Tasse Kaffee, einem Glas Sekt oder dem „Häuslingsfrühstück“ im Garten entspannen. Um 13.30 Uhr werden Kaffee und Torte angeboten. Dazu wird der Gitarrist und Sänger Hilton Gonzales aus Brasilien die Besucher unterhalten. In der Zeit von 11 bis 17 Uhr zeigt Rotraud Scholz eine Auswahl ihrer handgefertigten Marionetten.

Auch am Erbhof in Thedinghausen werden am Sonntag wieder die Tore des Schlosses für Besucher geöffnet. Bei  Kurzführungen erfahren sie viel Wissenswertes über die Geschichte des Schlosses. Außerdem werden um 14 Uhr, 15 Uhr und 16 Uhr Führungen durch den Baumpark angeboten. Hier beträgt der Eintritt drei Euro pro Person. Die anderen Führungen sind kostenlos.

In Fischerhude gibt es gleich an drei Standorten die Gelegenheit, hinter die Mauern historischer Gebäude zu blicken. So gibt es, wie berichtet, eine Führung durch die 1809 erbaute Wassermühle und das Heimathaus Irmintraut. Darüber hinaus kann auch die 1749 erbaute Scheune nahe der Wassermühle besichtigt werden.