
Achim-Bierden. Zimperlich dürfen die Fußballer an diesem Nachmittag definitiv nicht sein. Denn der Kampf um den TSV-Bierden-Bahncup ist hart. Und es ist Teamgeist gefragt, schließlich sind die Spieler wortwörtlich aneinandergebunden. Das Turnier beim TSV Bierden ist kein normales Fußballturnier. Die Spieler fungieren hier als menschliche Tischkicker-Figuren. An einer Stange fixiert galt es für die Männer und Frauen auf einem überdimensionalen aufblasbaren Spielfeld als Mannschaft zu bestehen.
Mehrere Dutzend Leute aus der Umgebung waren gekommen und hatten bei der etwas anderen, nicht ganz ernst zu nehmenden Sportart sichtlich Spaß. „Herzlich willkommen beim ersten Bahncup“, ertönte zu Beginn die Stimme von Olaf Blöthe, dem Veranstalter des Events, aus den Boxen. Die Teilnehmer, an die er seine Worte richtete, waren trotz des morgendlichen Regens bestens gelaunt. Auf dem gesamten Gelände herrschte ausgelassene Stimmung.
Dabei sei im Vorfeld des Turnier einiges nicht optimal gelaufen, wie Blöthe sagte. Statt wie ursprünglich geplant auf Sand, mussten die Turnierteilnehmer auf einem aufblasbaren Boden – ähnlich wie eine Hüpfburg – spielen. „Da gab es leider ein Kommunikationsproblem zwischen dem neuen Lieferanten und mir„, erklärte Olaf Blöthe die kurzfristige Planänderung. „Aber das ist auch lustig. Die Kids beim Ferienspaß hatten auf jeden Fall schon viel Spaß.“
Ernst wurde es dann, als der TSV-Bierden-Bahncup mit der Eröffnungsrunde startete. Das Team von „Teig & Zeug“ lieferte sich zu Beginn ein enges Match mit der Gruppe „AS Tralkörper“. Dass trotz Wettkampfgeistes alles mit rechten Dingen zuging, dafür sorgte der kontrollierende Blick des Schiedsrichters, der wie beim Volleyball das Spiel von einen Hochsitz aus beobachtete. „Nachdem es in den letzten Jahren immer heiß herging, haben wir unser Schiedsrichterteam angewiesen, dass es heute ruhig hart durchgreifen soll“, sagte Blöthe. Wer also sein Stange verlasse, sich hinlege und im Liegen trete, bekäme erst eine mündliche Ermahnung, dann eine Gelbe Karte und schließlich einen Platzverweis. „Fällt ein Spieler bei mehreren Spielen negativ auf, würden wir ihn auch aus dem Turnier ausschließen. Schließlich geht es darum, Verletzungen zu vermeiden.“ Glücklicherweise war das jedoch nicht notwendig.
Auch nicht beim nächsten Spiel als das auffällig gekleidete Team „Grob Durchwischen“ an der Reihe war. Mit Putzlappen an den Schienbeinschonern und Hüten mit Schwämmen auf dem Kopf kickten sie los. Gegen die „Torpedo Bollen“ verspielten sie ihre Führung jedoch und verloren ihr erstes Spiel mit 2:3. Die drei Gegentore seien alle unhaltbar gewesen, so der Keeper der Truppe, die aus Familie und Freunden bestand. Kapitänin des Teams war in diesem Jahr Anja Lenz aus Etelsen. „Letztes Jahr waren die Grobdurchwischer auch schon gut dabei“, verriet sie. Da war es für sie klar, dass sie auch in diesem Jahr wieder an den Start gehen. Einige Teammitglieder aus dem vergangenen Jahr seien wieder mit dabei, aber es gebe auch neue Mitstreiter. „Letztes Jahr waren wir Zweiter und dieses Jahr würden wir zum Schluss gerne als Sieger dastehen“, sagte Lenz.
Als sich das Turnier jedoch am Nachmittag langsam dem Ende zuneigte, wurde klar, dass es für das Team "Grob Durchwischen" nicht reichen würde. Der Pokal ging stattdessen an das Team von „Teig & Zeug“, gefolgt von „Beerbomber“ und der „Eintracht Kopfnuss.“ Anja Lenz und ihre Mitstreiter konnten sich aber immerhin über den Preis für die beste Verkleidung freuen. Für alle Beteiligten liefen die Feierlichkeiten noch bis in die Abendstunden. Eine Wiederholung des Events im nächsten Jahr, so Olaf Blöthe, sei jetzt schon gewiss.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.