
Es war nicht zu übersehen, dass demnächst die Adventszeit beginnt und danach das Weihnachtsfest folgt. Beim Langwedeler Kunsthandwerkermarkt im Rathaus – vom Kulturverein im siebten Jahr veranstaltet – lag am Sonnabend und am Sonntag viel Hübsches für diese Zeit auf den Angebotstischen. Die Besucher drängten zeitweise dicht an dicht durch die Gänge und hielten immer wieder inne.
Marktmeisterin Elke Raddatz hatte ein abwechslungsreiches Angebot an Ständen organisiert. Die Aussteller kamen unter anderem aus Schleswig-Holstein, Ostfriesland und Hannover, aber oft auch aus der heimischen Region. „Wir haben einen festen Stamm“, erklärte Sigrid Ernst vom Kulturverein. 32 Stände wurden in den zwei Etagen des Langwedeler Rathauses zugelassen. „Das ist überschaubar. Es herrscht ein nettes Klima unter den Ausstellern, es ist einfach nett“, urteilte sie. In den zurückliegenden Wochen und Monaten waren die Hobbykünstler recht aktiv gewesen – das war deutlich zu sehen.
Unikate aus Wildholz und Naturbernstein hatte Uwe Bräucker aus Hannover gefertigt. „Ich nehme gern Treibhölzer. Viele Sachen haben Astlöcher, alte Verletzungen und schöne Maserungen, die man beim Aufsägen sieht“, erzählte er. Den Bernstein, den er als Rohware bekommt, schleift er selbst. Bemalte Glaskugeln mit heimatlichen Motiven konnten beim Luttumer Heiko Henke gekauft werden. Er hatte zum Beispiel eine Daverdener Ansicht und den Dom zu Verden im Angebot, andere mundgeblasene Kugeln aber auch mit Weihnachtsmann und Schneemann verziert. „Gut eine Stunde brauche ich schon für eine Kugel, wenn es ein filigranes Motiv ist“, erklärte der Hobbykunsthandwerker.
Durch ihren Glanz fielen die Kunstwerke von Sascha Ehlers aus Etelsen-Steinberg auf, der diese mit Epoxid-Harz überzogen hat. „Eine neue Technik ist River-Table“, erklärte er. Dabei hatte er Holzbohlen aufgeschnitten, umgedreht und vollgegossen. Wandbilder funkelten, weil dem Harz Metallic-Elemente druntergemischt wurden. Tierisch gut sahen die Figuren der Etelserin Silke von Husen aus. Und das, weil sie unter anderem Dromedar und Braunbär aus Wollfilz gefertigt hatte. Aber auch die Blüten der Lampionblume bestanden aus diesem Material. „Ich betreibe das Hobby bereits seit acht Jahren“, sagte sie.
Bilder aus pflanzengefärbter Schafwolle gab es beim Atelier Märchenwollbild. Nils Holgersson, Pippi Langstrumpf, aber auch ein Husky sowie Schäferhund und Tiger waren dort zu sehen. Aus altem Silberbesteck fertigt Michael Petersen aus Böel Kettenanhänger unter anderem in Herzform oder mit Blattmotiv, aber auch Armreifen. Bei einem besonderen Artikel musste ein kleiner Mokka-Löffel herhalten.
Auf individuelle Aquarelle, Karten, Gutscheine und Lesezeichen hat sich die Langwedelerin Lynn Friesacher spezialisiert, die auch Adventskalender mit Sprüchen und Modezeichnungen ausstellte. Hirnholzbretter mit dem Material von Eiche, Esche, Ahorn, Kirsche, Birne, Apfel und Nussbaum und Mahagoni konnten beim Stand von Matthias Malitius aus Rosengarten gekauft werden. Die Herzen aus Baumscheiben zeigten eine ausgefallene Struktur. „Ich setze einen Pilz an. Der frisst sich durch das Holz und hinterlässt Spuren“, erklärte der Künstler.
Marionetten haben die Leidenschaft von Rotraud Scholz aus Verden geweckt. Nach Langwedel hatte sie vier Figuren mitgebracht, doch diese waren auch auf Kalender-Bildern zu sehen, die unter dem Motto „an Fäden“ in diesem Jahr im Moor entstanden sind. Neben den unzähligen Kunstgegenständen gab es aber auch etwas für den besonderen Geschmack. Neben Kaffee und Kuchen in der Cafeteria gehörten Kürbisbrot, Holundersaft und fruchtiger Brotaufstrich am Stand des Schwarmers Holger Kalienke zu den Angeboten. Die ausgestellten Artikel waren vielseitig und erfreuten am Wochenende manch ein Besucherherz.
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