
Hitzige Debatten blieben aus, als am Sonnabendnachmittag etwa 60 Bürger aus Oyten und umzu Gedanken zur Zukunft des Naherholungsgebietes rund um „ihren See“ äußerten. In drei Arbeitsgruppen – unterstützt von der Bremer Planungsgruppe Proloco – entwickelten sie Szenarien zur Nutzung des Areals Oyter See und hefteten Vorschläge und Wünsche an bereitstehende Pinnwände. Bereits im vergangenen Jahr hatte ein Arbeitskreis, der sich von der politischen Seite her mit dem Thema befasst, ein paar Maßnahmen zur Erhöhung der Attraktivität umsetzen lassen. Der große Wurf sei mit dem Aufstellen einiger Bänke jedoch nicht erreicht, ist man sich in einig und hofft, das schlummernde Potenzial mittelfristig heben zu können.
Um eine gewisse Struktur zu gewährleisten, hatten die Organisatoren drei Diskussionspunkte in den Fokus der Veranstaltung gerückt: Die Frage der Erreichbarkeit spielte dabei ebenso eine Rolle wie die Themen Spiel, Sport und Freizeit sowie der Schutz von Natur und Umwelt. Im Ergebnis ließ sich letztendlich ausmachen, dass Veränderungen zwar gewünscht seien, vor einer Realisierung jedoch die Umsetzbarkeit aller Pläne gründlich überdacht werden müsse.
Lukas Röckl, Regionalentwickler bei Proloco, verlas gegen Ende der Zusammenkunft Punkte, die die Bürger zum Thema Verkehr rund um den See vorgebracht hatten. Beklagenswert sei zunächst die mangelhafte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. So streife der örtliche Bürgerbus zwar das Gebiet, ohne jedoch einem eventuellen Ansturm im Sommer gerecht werden zu können. Wer mit dem privaten Pkw den See ansteuere, dem stünden auch in Zukunft die Parkplätze am Haupteingang im Norden zur Verfügung – gegen Gebühr. Um das Parken im angrenzenden Wohnbereich zu verhindern, wurde vorgeschlagen, die Tickets zum Beispiel als Getränkegutscheine nutzbar zu machen.
Fußgänger und Angler werden weiterhin den kleinen Zugang im Süden nutzen dürfen; eine gute Beschilderung und eine ausreichende Anzahl von Abfallbehältern seien wünschenswert, verlas Röckl weitere Forderungen der Bürger. Großen Wert legten die Anwesenden auf den gleichzeitigen Ausbau des „grünen Bandes“, das über die Schulstraße und unter der Autobahn 1 hindurch weitergeführt werden soll. Da ein Großteil der Sommergäste mit dem Fahrrad kommen würde, müsste zunächst die Zuwegung sicher gemacht, über Abstellplätze und später über eine insgesamt veränderte Infrastruktur nachgedacht werden. Die zu ergreifenden Maßnahmen seien auch für Fußgänger wichtig, für die das Gebiet störungsfrei erreichbar sein müsse.
Rund um Anna Clauberg hatten sie alle diejenigen gruppiert, die ihre Ideen zum Thema Spiel, Sport und Freizeit vorbringen wollten. Ein Trimm-Dich-Pfad rund um den See, ein BMX-Parcours, ein kleines Surfer-Paradies, Stand-Up-Paddling, Hundesport: Die Vorschläge waren vielfältig und reichten bis zu einer Seebühne für Theater- und Konzertevents. Eine Strandbar und weitere Gastro-Projekte seien ebenso denkbar wie eine Silent-Disco, in der zu Musik aus dem Kopfhörer getanzt werden kann. Schulen und Vereine könnten als mögliche Mitentwickler ins Boot geholt und Arbeitsplätze geschaffen werden.
Franziska Lehmann widmete sich abschließend dem Naturerlebnis am Oyter See und vermittelte die Wünsche derjenigen, die sich einen Lehrpfad, einen Barfuß-Trimmpfad, einen Waldkindergarten oder einen Aussichtsturm vorstellen können. Abseits vom Massentourismus sollten auf vier Fünfteln der Gesamtfläche die Brut- und Setzzeiten beachtet und eine Verbesserung der Wasserqualität erzielt werden. Erholung für alle fernab jeglichen Massentourismus‘ sei hier das Ziel.
„Das war ein gutes Event“, befand Bürgermeisterin Sandra Röse. Sie versprach eine sorgfältige Prüfung aller Punkte und eine Folgeveranstaltung im Frühjahr.
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