
Die Chancen für einen Mensa-Neubau für die IGS stehen nicht schlecht. Diesen Eindruck hinterließ zumindest die Abstimmung im Schulausschuss am Montagabend. Bei nur einer Gegenstimme sprachen sich die Mitglieder mehrheitlich dafür aus, dass die Verwaltung die entsprechenden Planungen weiter vorantreiben soll. Ursprünglich war, wie berichtet, geplant, die Mensa im bestehenden Gebäude der Liesel-Anspacher-Schule auszuweiten. „Die Mensa ist mittlerweile ein zusätzlicher Lebensraum für die Schüler und das müssen wir uns bei unseren Planungen immer in Erinnerung rufen“, machte Fachbereichsleiterin Wiltrud Ysker klar.
Doch allzu euphorisch sollten Schüler, Eltern und Lehrer angesichts des deutlichen Abstimmungsergebnisses dennoch nicht sein. Denn es ist eine Zustimmung unter Vorbehalt. Derzeit steht nämlich noch nicht fest, wie teuer so ein Neubau überhaupt werden könnte. „Die Entscheidung für oder gegen einen Neubau hängt letztlich natürlich auch davon ab, was es finanziell für die Stadt bedeutet“, sagte Silke Thomas (SPD). Genau das soll die Verwaltung nun ermitteln. Zu den Planungen zählen dann beispielsweise auch die Fragen, ob es eine Frischeküche geben und wo der Neubau genau entstehen soll. Bisher ist als Standort der jetzige Anbau der Realschule, also zwischen Realschule und Liesel-Anspacher-Schule, vorgesehen.
"Wir müssen den Standort aber noch genauer untersuchen. Eine Frischeküche würde beispielsweise mehr Platz benötigen als eine Essensanlieferung", sagte Inge Möcker, die für Schulen zuständige Mitarbeiterin der Stadtverwaltung. "Daher werden wir auch schauen, ob es noch einen besseren Standort gibt." Fest steht aber schon jetzt: Egal wie ein Neubau gestaltet wird, eine Fertigstellung des neuen Gebäudes ist frühestens im Jahr 2023 möglich. "Alle Überlegungen, die wir für einen Neubau anstellen, brauchen also immer auch eine Übergangslösung", gab Ysker zu bedenken." Denn bereits mit dem kommenden IGS-Jahrgang werde es in der bestehenden Mensa zu eng.
Schneller ist das Projekt aus Sicht der Verwaltung allerdings kaum zu realisieren. „Die Erfahrungen bei den jüngsten Bauprojekten haben uns gezeigt, dass wir diese Zeit brauchen“, sagte Ysker. Gerade auch, weil parallel zusätzlich noch der Bau des neuen Lernhauses realisiert werden muss. „Ich fände es auch der Schule gegenüber unlauter, wenn wir mit einem zu engen Zeitplan an das Projekt rangehen.“ Sonderlich erfreut waren die Ausschussmitglieder angesichts des langen Zeitraums allerdings nicht. „Man kann sicherlich eine gewisse Zeit mit einem Provisorium leben, aber drei Jahre sind doch eine sehr lange Zeit“, kritisierte Thomas. Und auch die IGS-Schulleiterin Kerstin Albes-Bielenberg wies darauf hin, dass die Zeit drängt.
Doch der zeitliche Aspekt ist nicht der einzige Kompromiss, den die Politik zugunsten eines Neubaus in Kauf nehmen müsste. Anders als ursprünglich geplant müsste nämlich auch der Umbau der Realschule zurückgestellt werden. „Alle Projekte gleichzeitig kriegen wir nicht realisiert“, brachte es Ysker auf den Punkt. Darüber hinaus würden durch den Neubau einige Fachräume der Realschule wegfallen. Diese müssten dann an anderer Stelle wieder neu eingerichtet werden. „In der Realschule haben wir mehr Klassenräume, als eigentlich benötigt werden. Diese könnten dann zu Fachräumen umgebaut werden“, sagte Möcker.
Mit dem mehrheitlichen Beschluss des Ausschusses hat die Verwaltung nun die Aufgabe bekommen, verschiedene Varianten für einen Mensaneubau zu erarbeiten und die entsprechenden Kosten zu ermitteln. „Ich bin mir sicher, dass wir noch einmal neu diskutieren müssen, wenn alle Varianten auch mit den entsprechenden Kosten hinterlegt sind“, sagte Isabel Gottschewsky (CDU).
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