
Begeistert schildert er den Besuchern die Vorzüge des Lehms, der verhindert, dass sich die Feuchtigkeit in der Fachwerkwand hält und dort Schaden anrichtet. Das Verputzen mit Lehm ist nur eines von mehreren Beispielen dafür, dass die Mitglieder des Fördervereins für die Storchenstation im vergangenen und in diesem Jahr wieder tatkräftig Hand angelegt und vieles in Eigenleistung umgesetzt haben.
Jüngstes und aktuelles Beispiel sind die neuen Informationstafeln an der Station, deren Halterungen in den Boden von den Mitgliedern einbetoniert wurden. „Das war viel Arbeit“, sagte Bohlmann, der auch Vorsitzender des Fördervereins ist. Vor wenigen Tagen wurden die Tafeln öffentlich vorgestellt. Ziel des Projektes ist, Besucher der Storchenpflegestation umfassend und leicht verständlich über die Arbeit der Station und des Vereins zu informieren. Vorher hätten die Gäste zwar einen Blick auf die Pflegestörche werfen können, Informationen hätten sie aber nicht bekommen.
Auf den ersten beiden Tafeln erhalten Interessierte grundlegende Informationen über den Weißstorch und seinen Lebensraum. Der Text wird durch anschauliche Bilder ergänzt. Über einen QR-Code gelangen die Nutzer eines Smartphones auf die Internetseite der Storchenpflegestation und erhalten dort weitere Informationen.
Die dritte Tafel informiert Besucher über die Arbeit der Einrichtung und des Vereins. Mit einem speziell für den Verein entworfenen Storchenpuzzle werden besonders die Kinder angesprochen. Adebars Nahrungstiere sollen entsprechend ihres Lebensraums an der richtigen Position eingefügt werden. Im Innenraum der Station informiert eine Tafel über ein Nahrungsbiotop.
An den wetterfesten Infotafeln kommen die Besucher auf dem Weg zum Storchengehege vorbei. Im Hintergrund befindet sich ein Insektenhotel, das die Vereinsmitglieder im vergangenen Jahr gebaut haben. Tafeln und Insektenhotel sind Teil der Neuanlage des Außenbereichs. Laut Bohlmann wurden bereits die Fahrradständer ersetzt und einbetoniert. Dazu kam eine naturnahe Hecke, die im vergangenen August gepflanzt wurde und heimischen Vögeln als Lebensraum dienen soll. Fachlich habe der Landkreis Verden die Arbeiten begleitet, so Bohlmann.
Silke Brünn von der Unteren Naturschutzbehörde und Schatzmeisterin der Vereins sagte, die Storchenstation sei kein Zoo, sondern ein Artenschutzprojekt. Trotzdem habe der Verein das Ziel, sich für Umweltbildung zu engagieren. Dafür seien die Infotafeln ein geeignetes Mittel. „Die Natur wird den Kindern immer fremder, selbst in unserer ländlichen Gegend“, begründete Silke Brünn das Projekt.
Zur Zeit drei Pflegefälle
Finanziert wurden die Tafeln durch Spenden der niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung (2800 Euro) und der Stiftung der Kreissparkasse Verden (3300 Euro). Silke Korthals, Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse hob hervor, dass viele Familien und Schulen die Storchenstation besuchten. „Der Storch bringt den Frühling und gehört in unsere Region“, sagte sie.
Laut Silke Brünn verspricht 2017 ein gutes Storchenjahr zu werden, denn von den mehr als 50 Horsten im Kreis seien die meisten besetzt. Wohl wegen des milden Wetters seien die Störche diesmal bereits im Februar aus ihren Winterquartieren zurückgekommen. In der Storchenstation sind zurzeit drei Störche untergebracht. Zwei wurden im Vorjahr aufgenommen, jeweils mit gebrochenem Flügel. Paulchen ist flugunfähig und seit Kindesbeinen in der Station.
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