
Langwedel-Etelsen. Wer auf der Autobahn 27 zwischen Achim und Langwedel unterwegs ist, der konnte die Entwicklung beim Aufbau der rund 200 Meter hohen Windkraftanlagen in den vergangenen Monaten genau verfolgen. Die Rotorblätter der beiden Windkraftanlagen im Windpark Giersberg-West drehen schon seit einiger Zeit fleißig ihre Runden und produzieren Strom. Nur einen Katzensprung entfernt entsteht ein zweiter Windpark: Giersberg-Ost. „Wir stecken in der finalen Phase“, sagt Alexander Jäger-Bloh, Geschäftsführer von der Dean-Gruppe, die die Giersberg-Ost-Windräder betreibt. Intensiv wurde dort seit dem Sommer daran gearbeitet, fünf Windkraftanlagen nach und nach aufzustellen. Eine von ihnen ist schon seit einiger Zeit in Betrieb, eine zweite seit Dienstag. Zwei weitere sollen bald folgen, nur bei der fünften ist noch ein klein wenig mehr Geduld gefragt. An dieser fehlen aktuell auch noch der Kopf und die Rotorblätter.
Wie geplant sollen bis Jahresende voraussichtlich alle Arbeiten fertiggestellt sein. Und das, obwohl nicht immer alles glatt gelaufen ist, wie Jäger-Bloh berichtet. Denn ausgerechnet der viele heftige Wind, den man sich für die Zukunft ja so sehr erhofft, habe für Verzögerungen gesorgt. Das Aufstellen der hohen Windräder sei dabei schlichtweg nicht möglich gewesen. Für die restlichen äußerlichen Arbeiten benötige man nun aber nur noch einige wenige eher windarme Stunden. „Es sollte daher nun alles relativ schnell gehen“, hofft Jäger-Bloh, dass die Kräne bald verschwinden werden. Derweil habe man auch schon mit dem Rückbau der Infrastruktur begonnen.
Positive Nachrichten gibt es von der Energiegenossenschaft Bürger Energie Bremen (Begeno). Diese betreibt in Giersberg-Ost erstmals eine Windkraftanlage. Und was die erhoffte Beteiligung der Bürger angeht, kann die Begeno einen großen Erfolg vermelden. Durch zahlreiche neue Mitglieder konnten nicht nur die erforderlichen rund 900 000 Euro an Eigenkapital, sondern auch ausreichend liquide Mittel zusammengetragen werden. Alle Anteile sind somit bereits jetzt vergeben. „Ganz zu Anfang hätte ich nicht gedacht, dass es so glatt läuft“, sagt der Achimer Axel Eggers vom Vorstand der Begeno. 187 Mitglieder sind an der Bürgerwindanlage beteiligt. „Die allermeisten von ihnen kommen aus Bremen oder dem Landkreis Verden“, teilt Eggers mit.
Das bisher noch kopflose Windrad in Giersberg-Ost ist im Übrigen jenes von Begeno. Dass ihre Anlage die letzte ist, die auf dem Giersberg in Betrieb genommen wird, ist für Eggers und sein Team aber kein Problem. „Die Erträge aller fünf Anlagen werden zusammengelegt und dann aufgeteilt“, erklärt der Ingenieur. Somit sei es völlig egal, wann welche Anlage in Betrieb genommen wird.
Durch die Mitgliedschaft bei Begeno haben nun also viele Menschen die Möglichkeit, von dem Windkraftstandort Giersberg zu profitieren. Und sie sind nicht die Einzigen: Das Unternehmen WPD AG aus Bremen, welches die beiden Windräder in Giersberg-West betreibt, hatte die Beteiligung in Form eines sogenannten Windsparbriefes angeboten. Freuen dürfen sich zukünftig auch gemeinnützige Vereine und Institutionen der Etelser Ortschaften, aber auch aus der Nachbarschaft wie aus Grasdorf oder Daverden. Denn der Verein „Windparks Giersberg“, dem rund die Hälfte der etwas mehr als 50 Grundstückseigentümer der Windparks angehören, möchte jedes Jahr ausgewählte Bewerber mit einer Spende bedenken. Dafür sollen aus den Pachteinnahmen jedes Jahr 7000 Euro – sprich 1000 Euro pro Windrad – verwendet werden.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
Und so sehr ich das wünschte, so wenig glaube ich, dass das Verfassungsgericht ...