
Thedinghausen. Wenn man die Alte Remise auf dem Gelände des Erbhofs in Thedinghausen betritt, dann hat man sofort das Gefühl, in die Vergangenheit gereist zu sein. Eine Druckmaschine aus dem Jahr 1960 fällt sofort ins Auge, alte Dokumente zieren die Wände, in einem Glasschrank sind Uniformen und Taufkleider zu sehen und einen Raum weiter, da finden sich zahlreiche Nähmaschinen, ein Webstuhl und Kinderspielzeug aus vergangener Zeit. Die Liste könnte man leicht noch um eine Vielzahl von Exponaten erweitern, denn der Heimatverein der Samtgemeinde Thedinghausen hat in der Alten Remise ein respektables Museum aufgebaut.
"Zu den meisten Gegenständen gibt es Geschichten, die wir den Besuchern natürlich auch nicht vorenthalten wollen. Wir wollen einen praktischen Einblick geben, wie das Leben früher in Thedinghausen ausgesehen hat", erzählt Klaus-Dieter Schneider, Erster Vorsitzender des Heimatvereins. So gibt es in der Alten Remise auch vorzugsweise nur Exponate zu sehen, die auf irgendeine Weise etwas mit der Samtgemeinde zu tun haben. Wie eben die alte Druckmaschine, die in Thedinghausen früher zum Einsatz kam und laut Schneider auch immer noch funktioniert. "Wir hatten mal einen Besucher, der unbedingt den Klang der Maschine hören wollte. Den Gefallen haben wir ihm natürlich getan", sagt Schneider. Und Wilhelm Köhler, ebenfalls vom Heimatverein, ergänzt: "Es soll ja auch ein Museum zum Anfassen sein."
Am 16. April 1994 hat sich der Verein gegründet. 36 Bürger waren es damals, erinnert sich Schneider. Mittlerweile zählt der Verein 102 Mitglieder. Und die sind immer auf der Suche nach neuen Ausstellungsstücken. "Dabei sind wir natürlich auch auf Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger angewiesen", sagt Schneider. Das gilt auch für das aktuelle Projekt, um das sich der Heimatverein kümmert.
Der Verein plant, anlässlich des Thänhuser Marktes im September eine Bilderausstellung über Einzelhandelsgeschäfte der Samtgemeinde zu präsentieren. "Und dafür sind wir noch auf der Suche nach alten Postkarten, Bildern und Urkunden", bitten Schneider und Köhler um Unterstützung aus der Bevölkerung. "Wir haben mittlerweile schon einiges vorliegen, brauchen aber noch weiteres Material. Interessant ist alles aus längst vergangenen Zeiten, aber auch aus jüngerer Zeit. Daraus lässt sich dann möglicherweise ein Kontrast oder Wandel darstellen", hoffen die beiden Mitglieder des Heimatvereins.
Dass es eben diesen Kontrast und Wandel gibt, wissen Wilhelm Köhler und Klaus-Dieter Schneider nur zu gut. "Früher hat man hier in den vielen kleinen Läden eigentlich alles bekommen", sagen sie. Und so war es eben auch nicht selten, dass die Läden auch auf den Postkarten zu sehen waren. "Die Menschen haben früher zu allen Anlässen Karten geschrieben", sagt Köhler. "Und der eine oder andere hat vielleicht noch ein Exemplar aufbewahrt."
Ganz von ihren Artikeln trennen müssen sich die Spender übrigens nicht. "Wir leihen die Exponate natürlich nur aus. Wir werden die Originalunterlagen kopieren und danach den Besitzern zurückgeben. Wenn wir sie dennoch behalten dürfen, dann freuen wir uns natürlich auch", versichert Schneider.
Wer bereit ist, Fotos oder Ähnliches zur Verfügung zu stellen, kann sich bei Klaus-Dieter Schneider telefonisch unter der Nummer 0 42 04 / 6 94 31 oder bei Herbert Benecke unter 0 42 04 / 6 90 80 melden. Wer noch andere Artikel für die Alte Remise hat, kann das ebenfalls auf diesem Wege mitteilen. Wer Interesse daran hat, im Heimatverein mitzuarbeiten, der sollte sich Sonntag, 8. April, vormerken. Dann nämlich lädt der Verein zur Jahreshauptversammlung, zu der auch Gäste willkommen sind. Los geht es in der Alten Remise am Erbhof um 15 Uhr. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.heimatverein-thedinghausen.de.
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