
Versicherungen, Polizei, regionales Handwerk, der Einzelhandel und sogar die Steuerverwaltung mit einem eigenen Stand: Die Liste der Ausbildungsanbieter aus der Region, die sich am Freitagvormittag zum achten Mal beim Berufsinformationstag im Oytener Schulzentrum präsentiert haben, ließe sich noch beliebig erweitern. So unterschiedlich sich der Branchenmix bei dieser Börse auch gestaltete, eines hatten alle gemeinsam. Denn weil der Wissensdurst der Oytener Pennäler keine Grenzen kannte, konnten sich die Arbeitgeber über mangelndes Interesse nicht beklagen. Und das war ganz nach dem Geschmack des Organisationsteams. „Wir wollen unsere Schüler mit den Firmen zusammenbringen. Und es ist ein Vorteil, dass die Firmen zu den Schülern kommen“, nannte Mitorganisator Horst Mahnken das Ziel.
Denn wer den für sich richtigen Weg in den Beruf finden will, der braucht Informationen möglichst aus erster Hand. Da bietet der Berufsinformationstag (BIT) am Oytener Schulzentrum eine gute Alternative für junge Menschen aus der Gemeinde, die kurz vor dem Berufsstart stehen. Bei der achten Auflage dieser Veranstaltung haben sich regionale Betriebe erstmals im Frühjahr den Schülern vorgestellt. Und weil zum ersten Mal auch eine Oberstufe am BIT teilgenommen hat, konnten am Freitag noch mehr Jugendliche das Beratungs- und Informationsangebot nutzen.
André Förster, Personalleiter beim Achimer Schuhmaschinenhersteller Desma, hatte mit den Auszubildenden Leon Bohlmann (Mechatroniker) und Verena Klimpel (Industriekauffrau) gleich zwei Schützlinge aus seiner Nachwuchsschmiede mit nach Oyten gebracht und ihnen das informative Gespräch mit den Schülern überlassen. „Uns geht es darum, Desma bekannter zu machen und zu zeigen, dass wir ein Ausbildungsbetrieb sind“, erläuterte Förster, der bei der Rekrutierung des Nachwuchses auf eine Mischung aus schulischer Leistung, dem persönlichen Gespräch, dem Ergebnis eines Einstellungstests und auch Bauchgefühl setzt.
Leon Bohlmann konnte den Personalchef damals von seinen Fähigkeiten überzeugen. Der junge Mann hat sein Engagement bei Desma derweil nicht bereut und würde auch nach der Ausbildung gerne dort bleiben. „Ich möchte gern in die Endmontage“, nennt Bohlmann das ehrgeizige Ziel, das er vor Augen hat. Die Mischung aus Mechanik und Elektronik ist es, die Bohlmann an dem Beruf des Mechatronikers besonders fasziniert. „Man sollte technisch interessiert und in der Lage sein, komplexe Programmierabläufe zu verstehen“, erklärte Bohlmann, der – wenn es mit der Übernahme nicht klappen sollte – zudem durch seine mechanischen und elektronischen Kenntnisse eine doppelte Chance auf dem Arbeitsmarkt hat.
Die Gemeinde Oyten buhlte derweil an mehreren Ständen um das Personal von morgen. Der Bauhof definierte die Berufe des Gärtners und des Straßenwärters und gab den Schülern die Verdienstmöglichkeiten in der Branche gleich mit an die Hand. So gibt es für einen angehenden Gärtner im ersten Lehrjahr etwas mehr als Tausend Euro. Dass derzeit noch 15 weitere Erzieherinnen und Erzieher händeringend gesucht werden, verdeutlichte derweil Marieke Tuleweit vom evangelischen Kindergarten, die einen Realschulabschluss und ein sicheres Auftreten als wichtigste Voraussetzungen für diesen Beruf nannte. Um die vakanten Stellen zu vergeben, plant die Gemeinde für den 1. März zudem ab 18.30 Uhr eine Cocktailparty im Rathaus. Im Mittelpunkt stehen Informationen rund um den Beruf des Erziehers.
Andere Ausbildungsanbieter hatten derweil auch Anschauungsmaterial zum Berufsinformationstag mitgebracht. So hatte der Ottersberger Lebensmittel-Hersteller Buss zum Beispiel die Verpackungen seines Fertiggerichte-Sortiments aufgebaut und informierte unter anderem über Berufe in der Lebensmitteltechnologie. Mit einer Übernahmegarantie für den Fall des erfolgreichen Abschlusses der Ausbildung mit der Note 3 oder besser und 30 Urlaubstagen im Jahr werben indes die Rotenburger Werke bei der Suche nach Auszubildenden in der Heilerziehungspflege. Auch Wohnmöglichkeiten direkt an der Schule werden von diesem Arbeitgeber geboten.
Die Neuntklässlerinnen Lina, Fenja und Jana könnten sich derweil einhellig eine Karriere bei der Polizei vorstellen. „Ich reite gerne und daher interessiert mich besonders die Pferdestaffel“, ließ Lina wissen. Eher bei der Kriminalpolizei sieht sich hingegen Fenja.
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Das angepriesene Familienidyll ist ...