
Wenn ein Verein auf ein großes Jubiläum zusteuert, sorgt das bei den meisten Mitgliedern für Vorfreude. Doch es kann auch zu einer Bürde werden, den Erwartungen und der Historie gerecht zu werden – insbesondere, wenn gleich ein ganzes Jahrhundert gefeiert wird. „Das kann eine Belastung werden, schließlich wollen wir das Jubiläum angemessen feiern“, sagt Gerd Depke, 1. Vorsitzender des TSV Daverden. Bereits vor zwei Jahren habe man Arbeitsgruppen gebildet, um sich rechtzeitig vorzubereiten. Nun zeigt der Kalender das Jahr 2020, womit das Jubiläumsjahr des 1920 gegründeten TSV Daverden begonnen hat.
„Zu Anfang haben wir uns die Frage gestellt, was wir überhaupt leisten können“, berichtet Kassenwart Manfred Kopp. Manche Vereine feierten ihr 100-jährigen Bestehen gleich in jeden Monat. „Das fanden wir aber zu überladen“, erzählt Kopp. Neben der Organisation hat ein solches Jahr auch eine finanzielle Seite. Laut Kassenwart sind aber schon frühzeitig entsprechende Rücklagen gebildet worden. „Der finanzielle Aufwand ist überschaubar und gesichert“, macht auch Depke deutlich.
Viel Arbeit steckten einige Mitglieder in die neue Vereinschronik, die am 19. Januar offiziell vorgestellt wird. „Nicht nur das Zusammentragen des Materials war aufwendig. Auch in technischen Aufgaben, wie etwa dem Layout, steckt sehr viel Zeit“, erklärt Depke. Das gebundene Buch wird nun etwa 300 Seiten stark sein und soll – passend zum Gründungsjahr – 19,20 Euro kosten. Die Auflage liegt bei 300 Stück. Einige Chroniken sind auch schon fest vergeben, denn der Verein verkaufte auf dem Weihnachtsmarkt bereits Gutscheine. Durch Verkaufserlöse und die Unterstützung von Sponsoren sollen dann die Kosten vollständig gedeckt sein.
Am 19. Januar wird die Chronik im Küsterhaus Daverden präsentiert. Aber noch ein zweiter Anlass soll diesen Tag für den TSV ganz besonders machen. Denn Heiko Schmidt hat im vergangenen Jahr das Vereinsleben mit einer Videokamera festgehalten und daraus einen Film geschnitten. „In all unseren Sportabteilungen hat er jeweils drei bis vier Gruppen besucht“, berichtet Depke. Neben dem ausführlichen Blick in die Vergangenheit, dem sich die Chronik widmet, ist so eine lebhafte Momentaufnahme des TSV entstanden. „Diesen Film werden wir uns in 20 bis 30 Jahren bestimmt noch umso lieber ansehen“, meint Depke. Er hat den Zusammenschnitt bereits gesehen, die Premiere steht dann am 19. Januar auf dem Plan.
Den feierlichen Höhepunkt des Jahres hat der Verein für den 4. Mai geplant. Auf den Tag genau wird dann die Gründung des „Männerturnvereins“ – kurz MTV – Daverden 100 Jahre zurückliegen. Erst nach dem 2. Weltkrieg hieß es „TSV“, der Verein überdauerte aber die Jahrzehnte. Und auch den Gasthof, in dem sich damals die konstituierende Sitzung abspielte, gibt es noch: das Waldschlösschen. Natürlich muss sich dann auch der diesjährige Festakt mit einigen Ehrengästen dort abspielen.
Mit der Geschichte des Vereins ist das Laientheater fest verbunden. Laut Depke ist bereits im Jahr 1921 als Programmpunkt eines Turner-Kommers eine „theatralische Veranstaltung“ vermerkt. Weil ein solcher Auftritt auch mit Vorbereitungen verbunden war, geht Depke davon aus, dass sich schon bei der Vereinsgründung eine Theatergruppe formierte. Heute hat sich die entsprechende Sparte zu einem Aushängeschild des Vereins entwickelt. Jedes Jahr bringt die Gruppe ein neues Kindermärchen und ein plattdeutsches Stück auf die in einem Wald idyllisch gelegene Freilichtbühne Daverden.
Neben den beiden Premieren, die wie in jedem Jahr ganz dick im Kalender des TSV angestrichen sind, locken im Jubiläumsjahr zwei besondere Termine zur Freilichtbühne. Am 4. Juli will der Verein dort ein großes Sommerfest feiern. „An diesem Tag wollen wir möglichst alle Mitglieder erreichen“, erklärt Volker Penczek, Vorsitzender im Freilichtbühnenvorstand. Das genaue Programm steht zwar noch nicht fest, es soll aber eine familienfreundliche Feier werden, die bereits am Nachmittag beginnt. Aber auch für die Weihnachtszeit hat sich Penczek etwas Besonderes einfallen lassen. Am 12. Dezember soll auf der Freilichtbühne ein großes Adventssingen stattfinden. So will der TSV für einen gemütlichen Ausklang dieses besonderen Jahres sorgen.
Die Termine im Jubiläumsjahr
Sonntag, 19. Januar: Vorstellung der Vereinschronik und des Films im Küsterhaus Daverden. Um 15 Uhr für geladene Gäste und um 17 Uhr für alle übrigen Interessierten.
Dienstag, 5. Mai: Festakt im Waldschlösschen mit Ehrengästen.
Freitag, 29. Mai: Premiere des Kindermärchens „Isidor wird Nachtgespenst“ auf der Freilichtbühne.
Sonnabend, 4. Juli: Großes Familien-Sommerfest auf der Freilichtbühne.
Sonnabend, 8. August: Premiere für das plattdeutsche Theaterstück auf der Freilichtbühne.
Sonnabend, 7. November: Vereinsball im Waldschlösschen.
Sonnabend, 12. Dezember: Adventssingen auf der Freilichtbühne.
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