
Landkreis Oldenburg. „2020 war ein herausforderndes Jahr, das uns zuweilen an die Grenzen gebracht hat. Und das über einen längeren Zeitraum“, lautete kurz auf den Punkt gebracht das Fazit von Landrat Carsten Harings beim Jahrespressegespräch. Einmal im Jahr lässt er das zu Ende gehende Jahr Revue passieren. Gemeinsam mit dem Landrat berichteten Mitte Januar der Erste Kreisrat Christian Wolf, Baudezernentin Eva-Maria Langfermann und Sozialdezernent Jürgen Ohlhoff aus ihren Fachbereichen.
An der von Harings geschilderten Situation hat sich über den Jahreswechsel kaum etwas geändert. Im Gegenteil: Die Infektionszahlen sind nach wie vor auf einem hohen Niveau. Und so sind die Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamtes, aber auch alle übrigen Mitarbeiter der Kreisverwaltung weiterhin gefordert. Wie auch die Pflegekräfte in den Krankenhäusern oder Alten- und Pflegeheimen. „Diesen Menschen, die sich in schwierigen Zeiten nahezu aufgeopfert haben, spreche ich meinen besonderen Dank aus“, sagte Harings. In diesen Dank bezog er auch die Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen ein. Sie nehmen regelmäßig an den Besprechungen des Krisenstabes des Landkreises teil.
Einen Bereich der Kreisverwaltung hob der Landrat besonders hervor. Auch, weil dieser in der öffentlichen Wahrnehmung oft vergessen werde: das Gesundheitsamt. „Die dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten seit rund einem Dreivierteljahr am Limit“, erklärte der Landrat. Alle Mitarbeiter hätten einen fantastischen Job gemacht.
Unverständnis zeigte Harings dafür, dass sich seine Kolleginnen und Kollegen bei allem Einsatz oftmals auch noch von Bürgern beschimpfen lassen müssen. Gleichzeitig zeigte Harings Verständnis für die Ängste und Sorgen der Menschen, die durch die unterschiedlichen Entwicklungen in der Pandemie entstanden seien: „Aber es geht darum, eine Pandemie zu bekämpfen und nicht irgendeine Verordnung. Alles andere muss sich dem unterordnen.“ Bei den inzwischen angelaufenen Impfungen wurden bisher 975 Dosen verabreicht. Für diesen Montag erwartet das Impfzentrum die nächste Lieferung an Impfstoff.
Doch nicht nur Corona beschäftige den Landkreis im vergangenen Jahr. Mit 9,4 Millionen Euro wurde eine Rekordsumme in den Ausbau der kreiseigenen Schulen investiert. Alleine 2,5 Millionen Euro wurden in den Berufsbildenden Schulen verbaut. Auch für das laufende Jahr sind mit 9,1 Millionen Euro ähnlich hohe Investitionen in den Schulbereich geplant. Hinzu kommt das zweite Verfahren zum Ausbau des Breitbandnetzes im Kreisgebiet, das bis Mitte 2021 abgeschlossen sein soll. „Das dritte Ausbauverfahren ist auf der Zielgeraden“, sagte Harings.
In Christian Wolfs Verantwortungsbereich fallen das Rechtsamt, das Ordnungsamt, das Verkehrsamt und das Veterinäramt. Letzteres wird aktuell mit der Geflügelpest konfrontiert. „Fast genau vier Jahre nach dem letzten Ausbruch an Weihnachten 2016 verzeichnen wir seit Weihnachten drei neue Ausbrüche“, sagte Wolf. Hinzu kommt die latente Gefahr, dass auch die Afrikanische Schweinepest durch Wildschweine ins Kreisgebiet eingetragen wird. Bislang sind aber keine Infektionen verzeichnet.
Das Ordnungsamt befasst sich mit den Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit den Corona-Verordnungen. Bislang registrierte Wolf 888 leichte Verstöße bei Mund-Nasen-Schutz und Abstandsreglungen. Rund 55.000 Euro an Bußgeldern wurden verhängt. Bei den Verstößen bei Quarantäneanordnungen oder bei Gewerbetreibenden gab es 175 Verstöße mit insgesamt rund 30.000 Euro Bußgeldern.
Auch das Sozialdezernat von Jürgen Ohlhoff mit seinen Fachämtern war durch die Pandemie besonders gefordert. So musste das Jobcenter aufgrund von Quarantäneanordnungen bislang 2197 Anträge von Arbeitgebern auf Kostenerstattung bearbeiten. „Bisher sind 880 Anträge mit einer Gesamtsumme von rund 800.000 Euro ausgezahlt worden“, berichtete Ohlhoff. Bei der Bewältigung der Pandemie habe sich die Kooperation mit dem Wildeshauser Krankenhaus Johanneum im vergangene Jahr als sehr intensiv und vorbildlich gezeigt. „Das Johanneum hält neun bis zwölf Intensivplätze für Corona-Patienten bereit, je nach Personalverfügbarkeit.“ Auch die Laborproben des Gesundheitsamtes werden über das Krankenhaus an entsprechende Labore weitergeleitet.
Im Fachbereich von Baudezernentin Eva-Maria Langfermann sorgte vor allem der überarbeitete Landschaftsrahmenplan für viel Arbeit. Bis Dezember 2020 gingen im Amt knapp 400 Stellungnahmen ein. „Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass es sich dabei um ein Fachgutachten handelt“, sagte die Baudezernentin mit Blick auf die Kritik und den Sorgen vor allem von Landwirten nahm. Ziel der Verwaltung sei es, das Projekt 2021 abzuschließen.
Eine positive Entwicklung verzeichnete sie beim Wohnungsbau im Kreisgebiet. „Bei den Mehrfamilienhäusern gibt es einen Anstieg um 25 Prozent. Das vom Landkreis auf den Weg gebrachte Wohnraumversorgungskonzept hat einen Pusch gebracht. Das Konzept wird deshalb auch fortgeführt“, sagte Langfermann. Aber auch ein Ärgernis gab es in ihrem Zuständigkeitsbereich. Die Zahl der wilden Müllablagerungen erhöhte sich seit 2012 von 500 auf 938 im vergangen Jahr.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
Der Selbsttest ist damit deutlich günstiger als der Schnelltest in den Testzentren, Apotheken und Arztpraxen, hat aber eine ...