
Dötlingen. Im Oktober 1985 gründete Margrit Haselei (63) ihren „Norle Familienentlastenden Dienst (FeD)“ in Neerstedt. Damals ahnte sie vermutlich nicht, das daraus 25 Jahre später ein pädagogisch pflegerisches Unternehmen mit nahezu 200 Mitarbeitern werden sollte. Heute sind Norle und Norle FeD auch in den Landkreisen Oldenburg, Ammerland, Cloppenburg, Diepholz, Vechta und Wesermarsch sowie in Delmenhorst und Oldenburg tätig.
Das Firmenjubiläum, das an diesem Freitag im Dötlinger Lopshof gefeiert wurde, nutzte Haselei, um die Verantwortung für beide Unternehmen in jüngere Hände zu legen. Künftig leitet Bianca Grafe als Geschäftsführerin die pädagogische Norle. Grafe gehört dem Unternehmen seit 24 Jahren an und baute unter anderem viele der derzeit vorhandenen Wohnformen mit auf.
Geschäftsführerin der Norle FeD, die den pflegerischen Bereich umfasst, wird Melanie Uhl, bisher Pflegedienstleiterin und seit neun Jahren im Unternehmen. Den kaufmännischen Bereich für beide Unternehmen verantwortet künftig Bianca Mutke als Geschäftsführerin. Sie leitete bereits den Verwaltungsbereich und gehört seit 17 Jahren zur Norle.
Haselei freute sich besonders, dass einige ihrer Wegbegleiter der ersten Stunde der Einladung gefolgt waren. Auch Dötlingens stellvertretende Bürgermeisterin Anke Spille, Großenknetens Bürgermeister Thorsten Schmidtke und Wildeshausens stellvertretende Bürgermeisterin Evelyn Goosmann gratulierten persönlich.
Norle, das steht für „Normales Leben“. „Das hört sich so einfach an, ist es aber nicht“, sagte Anke Spille. Jeder zu Pflegende habe andere Bedürfnisse und Befindlichkeiten. Diese einzelnen Bedürfnisse finden sich auch in der Satzung der neugegründeten Norle-Stiftung wieder, die Margrit Haselei ebenfalls während der Jubiläumsfeier vorstellte. Mit der Stiftung soll der Fortbestand der Norle auch nach ihrem Tod gesichert sein. Haselei hat der Stiftung eine private Immobilie übertragen und tritt dieser auch ihre Geschäftsanteile an der Norle (100 Prozent) und der Norle FeD (49 Prozent) ab. Der Lopshof Verein, dem auch die Immobilie Lopshof gehört, hält 51 Prozent an Norle FeD.
Die drei neuen Geschäftsführerinnen ließen in kurzen Festansprachen ihre Erlebnisse während der Norle-Zeit Revue passieren. „Vor neun Jahren habe ich überlegt, ob es eine gute Idee war, überhaupt bei der Norle anzufangen“, erinnerte sich Melanie Uhl. Margrit Haselei habe ihr aber diese anfänglichen Sorgen genommen.
„Margrit, mit deinem Esprit und deinem Mut hast du die beiden Norle Firmen zu dem gemacht, was sie heute sind.“ Und Bianca Grafe fügte hinzu: „Wir sind zusammengewachsen und zusammen gewachsen.“ Für alle sei es ein bewegender Tag, sagte Haselei. Man habe sich lange auf diesem Tag eingestimmt, dennoch seien es emotionale Stunden. „Beide Firmen sind mein Lebenswerk.“
Um so mehr freute sie sich, dass sie drei hochqualifizierte Mitarbeiterinnen habe, die nun noch mehr Verantwortung übernehmen. Vor zwei Jahren habe man sich gemeinsam auf den Weg gemacht, den Wechsel zu gestalten. Und auch dabei habe sich gezeigt, dass bei aller Effizienz und Wirtschaftlichkeit, beide Unternehmen mit dem Herzen geführt werden. „Seit 25 Jahre ist es uns eine Herzensangelegenheit, den Menschen zu helfen“, sagte Haselei.
Die Gründerin der Norle wird auch nach ihrem Ausscheiden aus der Geschäftsführung weiterhin mit Rat zur Seite stehen. Außerdem bleibt sie geschäftsführende Gesellschafterin des Dorfpark Falkenburg. Dort gibt es seit 2005 Wohngemeinschaften für Menschen mit einem Handicap. Margrit Haselei übernimmt auch den Vorsitze der von ihr gegründeten Stiftung.
Aufgrund der momentanen Umstände wurde das Jubiläum nur im kleinen Rahmen gefeiert. Ein großes Fest mit allen Mitarbeitern ist für das kommende Jahr geplant. Dass die Jubiläumsfeier im Lopshof stattfand, hatte einen besonderen Grund. Die Geschäftsstelle der Norle hat dort seit 2007 ihren Sitz.
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