
Eigentlich wäre an diesem Sonnabend der Tag, an dem das Bühnenaufbaukommando des Ganderkeseer Faschings unter der Leitung von Jörg Kreye damit beginnen würde, die Festhalle am Steinacker für die neue Büttenabendsaison herzurichten. Eine rauschende Jubiläumssaison hätte es werden sollen, schließlich feiert der Ganderkeseer Fasching in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen. Doch dann hat die Corona-Pandemie allen Planungen und Vorhaben bekanntlich einen Strich durch die Rechnungen gemacht.
„Auch ich habe einige Wochen unter dem Corona-Blues gelitten“, gesteht Kirstin Rohlfs aus dem Regieteam der Büttenabende. Zu frustrierend seien die Erfahrungen der vergangenen Monate gewesen. So habe man erst den 11.11. mit viel Aufwand und Hygienekonzept vorbereitet. Doch die Veranstaltung in der Divarena fiel ebenso hintenüber wie die vielen Ideen, die sich Regie und Aktive mit Blick auf das Jubiläum gemacht hatten. Und die sich nicht einfach um ein Jahr verschieben ließen. Auch Plänen, den Büttenabend einfach online ins Internet zu verlagern, schob das Präsidium der GGV einen Riegel vor. „Die Gefahr, dass sich Leute irgendwo versammeln, um das dann gemeinsam zu gucken, war einfach zu groß“, zeigt Rohlfs Verständnis. Lange habe man auch noch die Hoffnung gehegt, eventuell im Frühsommer eine Jubiläumsveranstaltung live realisieren zu können. Doch auch daraus wurde nichts. So habe sich zwischenzeitlich auch bei ihr das Gefühl breit gemacht: „Alles, was wir anfangen, wird sowieso ausgebremst.“
Die Social-Media-Kanäle der einzelnen Gruppen sind voraussichtlich das einzige, was von der Faschingssaison 2020/2021 übrig bleibt. Das Regieteam appelliert jedenfalls an alle Gruppen, in der heißen Phase der Saison fleißig Facebook oder Instagram zu nutzen, um bei den Faschingsfans nicht in Vergessenheit zu geraten.
"Vom Herzen sind zwar alle dabei, aber wir müssen uns jetzt auch um unsere Aktiven kümmern", hat Rohlfs ein gewisses Motivationsloch nicht nur bei sich selbst ausgemacht. "Zu Hause zu bleiben ist einfach Gift für einen kreativen Kopf." Doch wenn man die Mitwirkenden abhole, würden sie auch wieder neuen Mut fassen, ist sie überzeugt." Denn selbst in schwierigen Zeiten hat sie volles Vertrauen in den Ideenreichtum der Gruppen: "Die Köpfe der Aktiven stehen niemals still." Und wenn die Ideen für das Jubiläum auch im kommenden Jahr nicht zu gebrauchen seien, so seien sie dennoch nicht völlig verloren: "Die 75 kommt schneller als man denkt", will Rohlfs entsprechende Planungen in der Schublade behalten.
Sie selbst jedenfalls habe die melancholische Phase mittlerweile überwunden. „Ich habe für mich beschlossen, dem ausgefallenen Jubiläum nicht hinterher zu trauern, sondern meinen Blick nach vorn auf die Session 2021/2022 zu richten“, sagt Rohlfs. So seien die Vorbereitungen für den Eröffnungsabend am 11.11. bereits weit gediehen, und auch für die Büttenabend 2022 habe sie ein Motto im Kopf: „Das Opening steht bereits“, verrät sie. Die Gruppen hätten nun erst einmal bis Ende Mai Zeit, ihre Ideen für die neue Saison zu entwickeln und sie dem Regieteam mitzuteilen.
Dennoch soll das Faschings-Jubiläum nicht völlig ungewürdigt bleiben. So wollen Kirstin Rohlfs und Co-Regisseur Jens Hambach nun einen Film anlässlich des 70-jährigen Bestehens erstellen. Dabei schwebt den Initiatoren ein dreiminütiger Appetizer sowie eine 30-minütige Langversion für Aktive und Fans vor. Das Material dazu sollen hauptsächlich die einzelnen Gruppen liefern. „Wir wollen nicht alles selber betexten, sondern dort Aktive zu Wort kommen lassen, die über Aktive erzählen“, skizziert Kirstin Rohlfs die Leitidee des Projekts. Öffentlich zu sehen sein soll der Film allerdings erst, wenn auch private Treffen wieder erlaubt sind. „Wir geben nicht auf!“, versichert die Büttenabend-Regisseurin.
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