
Der Landkreis Oldenburg will an diesem Dienstag mit den Corona-Impfungen im Kreisgebiet beginnen. Zunächst werden mobile Teams in die Alten- und Pflegeeinrichtungen ausströmen, um Bewohner und Pflegekräfte zu impfen. Wie Landkreis-Sprecher Oliver Galeotti auf Nachfrage mitteilt, stehen dafür zum Auftakt 975 Dosen zur Verfügung. Nähere Einzelheiten wollen die Verantwortlichen am Vormittag im Rahmen eines Pressegesprächs mitteilen.
„Wir haben bereits versucht, mit dem Impfzentrum in Wildeshausen Kontakt aufzunehmen, haben aber noch nichts gehört“, erklärt derweil Friedrich Mohn, Leiter der Altenhilfe des Wichernstifts. „Wir sind vorbereitet und könnten sofort starten.“ Nach Mohns Auskunft sei die Impfbereitschaft unter den Bewohnern sehr hoch und betrage „nahezu 100 Prozent“. Bei den Pflegekräften seien es etwa 60 Prozent. Mohn rechnet mit rund 150 Impfungen in seinem Haus. Das Wichernstift gehört zu den Pflegeeinrichtungen in der Gemeinde, die bislang noch keinen positiven Corona-Befund unter Besuchern oder Pflegekräften hatten. „Einerseits wäre es schön, möglichst schnell bei uns zu impfen, damit das so bleibt, andererseits ist es natürlich auch denkbar, dass Einrichtungen mit hohen Corona-Infektionszahlen prioritär behandelt werden. Argumente gibt es für beides“, meint Mohn.
Dass die Zahl der aktuell zur Verfügung stehenden Dosen den landkreisweiten Bedarf nicht decken kann, ist allen Beteiligten klar. So leben allein in der Gemeinde Ganderkesee rund 2500 Menschen, die älter sind als 80 Jahre. Dass in den Alten- und Pflegeheimen des Landkreises Oldenburg überhaupt schon geimpft wird, ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass der Landkreis noch immer zu den Gebieten mit einer hohen Sieben-Tage-Inzidenz (am Montag 131,4) zählt. Die für den vollen Impfschutz notwendige zweite Dosis, die in drei Wochen fällig wird, werde nach Mitteilung des Landes Niedersachsen dabei zurückgelegt. Erst sobald alle Einrichtungen in den besonders belasteten Regionen mit Impfstoff versorgt seien, würden alle anderen in der ersten Gruppe impfberechtigten Menschen – also die über 80-Jährigen – informiert, dass auch sie geimpft werden können. Wann dies sein werde, stehe aber noch nicht fest. So wird es also auch noch eine Weile dauern, bis der Betrieb im Impfzentrum in Wildeshausen richtig anläuft.
Jürgen Lüdtke, Vorsitzender des Ganderkeseer Seniorenbeirats und der Seniorenvertretung des Landkreises Oldenburg, stellt unterdessen Verunsicherungen bei den Senioren vor Ort fest. „Seit die Bundesregierung den Impfbeginn am 27. Dezember verkündet hat, bekomme ich jeden Tag Anfragen, wo man sich melden und wie man Termine vereinbaren kann“, berichtet er. „Einige Anrufer befürchten auch Repressalien für den Fall, dass sie sich nicht impfen lassen wollen.“ Ein Problem sieht er auch auf mobilitätseingeschränkte Menschen, also etwa Rollstuhlfahrer, zukommen. „Wie sollen die etwa aus Ganderkesee zum Impfzentrum nach Wildeshausen kommen? Und wer übernimmt die Fahrtkosten?“, fragt er und fordert die Verantwortlichen auf, dafür einen Fonds einzurichten.
Lüdtke, der das Alter von 80 Jahren noch nicht erreicht hat, will sich persönlich auf jeden Fall impfen lassen, wenn er die Gelegenheit dazu bekommt. „Meine Tochter arbeitet an der Uniklinik in Mainz und hat sich in den vergangenen Monaten intensiv mit dem Thema beschäftigt“, berichtet er. Dennoch möchte er dies nicht als allgemeine Impf-Empfehlung verstanden wissen: „Jeder bestimmt für sich selbst, ob er sich den Wirkstoff spritzen lassen möchte oder nicht“, verdeutlicht der Vorsitzende der Seniorenvertretung. Wer noch zweifele, dem rät er, das Thema erst einmal mit dem Hausarzt zu besprechen und sich dort die Unbedenklichkeit attestieren zu lassen. „Aber nach den vorliegenden Erkenntnissen müssen ja wohl nur wenige Menschen mit allergischen Reaktionen rechnen“, sagt Lüdkte.
Für allgemeine Fragen rund um das Thema Corona-Impfung hat das Land Niedersachsen eine Hotline eingerichtet, die montags bis sonnabends zwischen 8 und 20 Uhr unter Telefon 08 00 / 9 98 86 65 erreichbar ist.
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Die bisher angefallenen Kosten sollte der Verursacher dieser "Panne", wenn es denn ...