
Über einen internen E-Mail-Verteiler wurde den Mitarbeitern des Jobcenters Bookholzberg offenbar ein Weg vorgeschlagen, wie sie sich und ihre Angehörigen ungeachtet der vorgeschriebenen Impfreihenfolge vorab gegen Corona impfen lassen könnten. Möglich werden sollte dies durch persönliche Beziehungen einer Mitarbeiterin zu einem Ganderkeseer Unfallchirurgen. Man könne sich dort einen Termin holen und müsse lediglich den Impfstoff von Biontech/Pfizer privat bezahlen, da der besagte Arzt generell nur privat abrechnen würde. Weitere Kosten würden nicht entstehen, hieß es dort. Wohl wissend, dass durch ein solches Verfahren die Impfreihenfolge ausgehebelt werde, solle doch bitte Stillschweigen über dieses Verfahren gewahrt werden.
Nach Informationen des DELMENHORSTER KURIER sollte in dieser Woche mit den Impfungen begonnen werden, entsprechende Termine seien bereits vereinbart worden. Auf Nachfrage bei der Kreisverwaltung, die die Jobcenter im Landkreis Oldenburg verantwortet, ließ Erster Kreisrat Christian Wolf die geplanten Impfungen unverzüglich stoppen.
„Wir haben dem sofort Einhalt geboten. Das Kind ist noch nicht in den Brunnen gefallen“, erklärte Wolf und sprach von einer „schwierigen Verquickung dienstlicher und privater Interessen“. Nach seinen Informationen habe der betreffende Arzt nur jene Dosen an die Mitarbeiter des Jobcenters verimpfen wollen, die übrig geblieben seien und anderenfalls hätten entsorgt werden müssen. Außerdem hätte es eine Priorisierung geben sollen, dass Mitarbeiter mit Vorerkrankungen als erste an die Reihe kommen sollten.
Gegen diese Darstellung spricht allerdings die praktizierte Terminvergabe. Denn es erscheint einigermaßen unschlüssig, Impftermine zu vereinbaren, wenn der Arzt zu diesem Zeitpunkt nicht einmal weiß, ob überhaupt übrig gebliebener Impfstoff vorhanden ist. Besonders fragwürdig scheint darüber hinaus das angedachte Prinzip, dass die Impfwilligen für den Impfstoff auch noch hätten bezahlen sollen. „Das werden wir intern aufarbeiten“, kommentierte Wolf.
Bisher sind rund zwölf Prozent der Bevölkerung im Landkreis Oldenburg mindestens einmal gegen Corona geimpft. „Da nur noch vereinzelt über 80-Jährige zur Erstimpfung kommen, dürfte der Großteil zumindest mit der ersten Dosis versorgt sein“, vermutete Frank Flake, Bezirksleiter der Malteser, die das Impfzentrum am Westring in Wildeshausen aufgebaut haben und für den Betrieb verantwortlich sind. Genauere Angaben könne das Impfzentrum allerdings nicht geben.
Neben den Impfstoffen Biontech und Moderna, die für alle Altersgruppen empfohlen werden, können über 60-Jährige auch weiterhin mit Astra-Zeneca versorgt werden. Das Vertrauen in den Corona-Impfstoff von Astra-Zeneca sei aber erst einmal erschüttert, sagte Flake. Trotzdem sei er ein „hochwirksamer Impfstoff“, der helfe, die Pandemie einzudämmen. Natürlich sei jeder geschädigte Mensch einer zu viel. Der Bezirksleiter hatte schon im Zuge der vorübergehenden Absetzung des Astrazeneca-Vakzins bedauert, dass dies bei vielen zu Impfenden möglicherweise zu Skepsis und Ablehnung führen könnte.
Das Impfzentrum selbst hat allerdings keinen Einfluss darauf, wer welchen Impfstoff bekommt. „Dies wird durch das Land Niedersachsen und das Terminprogramm entschieden“, erklärte Flake. Aber auch unter 60-Jährige könnten den Impfstoff bekommen, wenn sie dies ausdrücklich bestätigen und wünschen.
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wir wissen, man/frau lernt nie aus.
bei der belebung des walls ... schon vor jahren initiiert ... ist bislang noch ...