Bitte melden Sie sich an, um den Kommentarbereich zu nutzen.
Ein 25 Jahre alter Berufspilot aus Delmenhorst und ein gleichaltriger Soldat aus Wildeshausen sind am Sonntag um 15.20 Uhr mit einem Ultraleichtflugzeug, einer Art Flugdrachen mit Motor, über dem Berner Ortsteil Bäke abgestürzt. Beide Männer kamen ums Leben. Das Leichtflugzeug gehörte dem Flight-Center Ganderkesee, wo der Pilot als Berufspilot und Mechaniker gearbeitet hat. Dort waren die beiden auch um 14.50 Uhr gestartet. Laut Flight-Center war die Maschine ein Jahr alt und in technisch einwandfreiem Zustand gewesen. Die Maschine war auf einer Wiese neben einem Bauernhaus aufgeschlagen. Die Trümmer steckten bis zu zwei Meter tief im Boden. Sie werden jetzt nach Braunschweig gebracht, um dort vom Luftfahrtbundesamt untersucht zu werden. Es gebe Hinweise darauf, teilt die Polizei weiter mit, dass das Flugzeug bereits während des Fluges Teile verloren habe (15. Februar 1994).
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich weiter verschlechtert. Im Bereich des Delmenhorster Arbeitsamtes ist die Arbeitslosenquote von 10,3 auf 10,9 Prozent geklettert. Vor einem Jahr hatte die Quote noch 8,7 Prozent betragen. 5118 Menschen haben zurzeit im Gebiet des Arbeitsamtes Delmenhorst keinen Job (9. Februar 1994).
Während Delmenhorst und der Landkreis Oldenburg noch gut dastehen und ihren jüngsten Haushalt relativ locker ausgleichen konnten, sieht es im übrigen Weser-Ems-Gebiet weniger gut aus. Wie Regierungspräsident Eckart Bode mitteilt, könnten inzwischen immer mehr Gemeinden und Städte ihren Etat nicht mehr ausgleichen und seien auf Bedarfszuweisungen des Landes angewiesen. Ursache dafür seien rückläufige Gewerbesteuereinkommen und gestiegene Sozialhilfeleistungen. Vor allem die Kommunen im Nordwesten der Region wie Emden und der Landkreis Leer, aber auch die Stadt Wilhelmshaven stünden schlecht da (10. Februar 1994).
Auf dem Hof Gramberg am Alten Postweg in Hude-Sandersfeld hat ein Großfeuer in der Nacht zu Donnerstag eine 45 mal 20 Meter große Scheune in Schutt und Asche gelegt. 50 Schweine kamen in den Flammen um, rund 40 Tiere konnten von Feuerwehrmännern noch aus dem Stall getrieben werden. Nach ersten Schätzungen entstand ein Schaden von 300 000 Mark. Die Brandursache ist noch unbekannt. Die zerberstende Eternitbedachung der Scheune hatte die Bewohner des angrenzenden Hauptgebäudes gegen 23.30 Uhr hochgeschreckt. 130 Wehrmänner aus Altmoorhausen, Hude, Wüsting und Dingstede waren im Einsatz (11. Februar 1994).
Wer hätte das gedacht: In Delmenhorst lebt eine Libellenart, die bisher erst viermal in Niedersachsen gesichtet wurde. Und überhaupt weisen Fauna und Flora in der Industriestadt Delmenhorst eine ganze Anzahl von Arten auf, die auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere und Pflanzen stehen. Doch es gibt auch etwas zu beklagen: Die Vielfalt an Vogelarten verarmt zunehmend. Das geht aus einer Bestandsaufnahme hervor, die Biologen der in Hatten-Sandkrug beheimateten Arbeitsgemeinschaft Landesökologie und Umweltplanung vorgenommen haben. Dabei haben sich folgende Bereiche als besonders wertvolle ökologische Lebensräume entpuppt: Tiergarten, Ochtumniederung, Truppenübungsplatz Adelheide, die frühere Mili und das Große Meer in Annenheide sowie die Gleisanlagen beim Verschiebebahnhof. Die Biologen haben in Delmenhorst 25 Libellenarten gezählt, davon allein 18 am Großen Meer. Leider verschlechtern sich aber die Lebensbedingungen für Libellen, wie die Biologen feststellten. Weiter registrierten sie 48 Pflanzenarten, die auf der Roten Liste stehen und geschützt sind, und zwar vor allem in Hasbergen und auf dem Truppenübungsplatz Adelheide. Amphibien gibt es in größerer Anzahl in den Marschbereichen und Braken sowie am Großen Meer, an der Mili und nördlich des Dwoberger Dorfschaftsweg. 40 Arten Laufkäfer wurden auch gezählt, und 90 Brutvogelarten sind in Delmenhorst heimisch, von ihnen stehen 20 auf der Roten Liste. Kleine Vogelparadiese sind der Tiergarten, die Ochtumniederung und der Adelheider Truppenübungsplatz. Es sei aber zu befürchten, dass die Vogelvielfalt zurückgehen wird, heißt es in der Studie. Als besonders erschreckend bewerten die Biologen den Rückgang an Wiesenbrütern (15. Februar 1994).
Der Schützenkreis Delmenhorst und Umgebung wächst. Von März an werden auch die Schützen und Schützendamen aus Adelheide dem Zusammenschluss angehören. Damit umfasst der Verband künftig 24 Vereine mit insgesamt 3334 Mitgliedern. Der Schützenkreis strebt jetzt die Gemeinnützigkeit an. Vorsitzender ist Albert Isermann vom Schützenverein Tell aus Bungerhof (12. Februar 1994).
Der Ganderkeseer Fasching hat Einzug in den Niedersächsischen Landtag in Hannover gehalten. Auf Initiative des Ganderkeseer Bürgermeisters und SPD-Landtagsabgeordneten Hans-Christian Schack besuchte am Rosenmontag eine närrische Delegation aus der Gantergemeinde mit Prinz Rainer II. und Prinzessin Christine I. sowie dem GGV-Präsidenten Rolf Kühn an der Spitze den Landtagspräsidenten Horst Milde im Leineschloss. Und es ging gleich närrisch zur Sache. Die Grüne Garde tanzte, Prinzessin Christine I. verpasste dem aus Oldenburg stammenden Landtagspräsidenten per Lippenstift eine rote Nase, die fünf mitgereisten GGV-Big-Band-Musiker intonierten im Repräsentationssaal des Landtags „Fasching um den Ring“, was Horst Milde zu einem Tänzchen mit der Prinzessin anregte, während GGV-Präsidium und Grüne Garde dazu schunkelten. Der Landtagspräsident bedankte sich mit Züricher Geschnetzeltem, heißen Himbeeren mit Eis, roten Rosen und einer Medaille für jeden. Milde: „Hannover ist schon oft erobert worden, aber noch nie auf so liebenswerte Weise“ (15. Februar 1994).
Wer weiter in Nachrichten vergangener Tage stöbern möchte, kann das online unter www.weser-kurier.de/plus/archiv tun.
|
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.