
Jetzt ist sie also beschlossen, die „Pflicht“ zum Homeoffice – zunächst befristet bis zum 15. März. Sie soll dabei helfen, die Corona-Pandemie einzudämmen. Am Mittwoch hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) eine entsprechende Rechtsverordnung unterzeichnet. Demnach müssen Arbeitgeber ihren Beschäftigten die Arbeit von zu Hause aus ermöglichen, wenn die Tätigkeiten es zulassen. Allerdings sind die Beschäftigten nicht verpflichtet, das Angebot anzunehmen. Wie wird bei Unternehmen im Landkreis Oldenburg eine Pflicht zum Homeoffice angenommen?
Die VR Bank Oldenburg Land sieht sich beim Thema Homeoffice gut aufgestellt. Laut Sprecher Carsten Westdörp arbeitet die EDV-Abteilung bereits seit Wochen von zu Hause aus. Auch in den Bereichen Unternehmensservice, Marketing und Kreditabteilung setze man in Teilen schon auf Homeoffice. „Die größte Hürde für Homeoffice ist die Technik“, sagt Westdörp. Wegen der sensiblen Daten müssten die Computer mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen ausgerüstet sein.
Daneben habe man beim Serviceteam und bei der Kreditabteilung die Mitarbeitenden räumlich voneinander getrennt und auf die neun Geschäftsstellen im Landkreis Oldenburg verteilt, Meetings seien aktuell komplett auf Videokonferenzen umgestellt. In manchen Bereichen sei das Arbeiten von zu Hause aus nicht möglich, darunter in den Bereichen Kasse und Rechnungswesen.
„Wenn gleichzeitig Schulschließungen diskutiert werden, müssen auch die Betriebe ihren angemessenen Beitrag leisten“, findet Marc Burmeister, Geschäftsführer von Labom Mess- und Regeltechnik in Hude. Während der Pandemie werde Homeoffice zu Recht verstärkt eingefordert. „Alle hatten genug Zeit, sich darauf einzustellen“, ist Burmeister überzeugt.
Labom beschäftigt in Hude derzeit rund 180 Personen, davon rund 100 in der Produktion. Mehr als die Hälfte der 80 Mitarbeitenden aus Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung würden laut Unternehmensangaben seit Beginn der Pandemie von zu Hause aus arbeiten.
Da nicht alles digital umsetzbar sei, findet es Mary Burmeister wichtig, dass die Betriebe selbstständig darüber entscheiden dürfen, wie viele Personen ins Homeoffice geschickt werden können. Bei Labom seien das bis zu 90 Prozent der Mitarbeitenden, die nicht in der Produktion beschäftigt sind. „Das wäre unbequem, aber etwas, das wir ohne Weiteres für einige Wochen aushalten können“, ergänzt der Geschäftsführer von Labom Mess- und Regeltechnik.
Einen weiteren Appell an die Betriebe, alle Möglichkeiten für den Infektionsschutz vor Ort wie Abstand halten und Maskenpflicht auszuschöpfen, findet Daniel Janssen richtig und auch wichtig. Der Geschäftsführer von Hüffermann Krandienst in Wildeshausen hatte sich gewünscht, dass das Homeoffice nicht zur Pflicht wird. „Rein technisch wäre es umsetzbar“, erklärt Janssen. Es brauche jedoch im Unternehmen eine „gewisse Grundcrew“, die sich um Unterlagen in Papierform und die Schnittstelle zum operativen Bereich kümmert.
Bei Hüffermann sind derzeit rund 230 Personen beschäftigt, davon rund 130 im operativen Bereich, beispielsweise als Kranfahrer. Von den übrigen Mitarbeitenden, die unter anderem in der Verwaltung tätig sind, sei aktuell ungefähr ein Viertel im Homeoffice. Janssen erklärt: „Wir versuchen, die Vorgaben jetzt bestmöglich und im Einklang mit den betrieblichen Erfordernissen umzusetzen.“
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