
Frank Stöver schaut nach vorn. „Die Corona-Krise ist irgendwann vorbei. Ich habe noch eine Menge vor. Ich hoffe, das klappt“, sagt der 52-Jährige. Er sitzt im Kiosk des Wildeshauser Bahnhofs und schaut auf den einfahrenden Zug der Nordwestbahn. Im Jahr 2010 hat der Landwirt aus Hanstedt das Bahnhofsgebäude von der Stadt übernommen. Heute befinden sich in der sanierten Immobilie fünf Wohnungen, ein Kiosk, ein Fotostudio, das Büro einer Kinderpsychologin, die Beratungsstelle Diakonischen Werkes sowie sieben Hotelzimmer im ehemaligen Güterschuppen. Das Frühstück wird den Gästen in der früheren Wartehalle serviert.
„Vor Corona lief das mit dem Hotel gut, jetzt vermieten wir im Schnitt einmal pro Woche ein Zimmer an einen Handwerker“, erklärt Anton Stöver. Der 21-jährige gelernte Bankkaufmann steht seinem Vater inzwischen bei den Geschäftsaktivitäten zur Seite. „Wir haben festgestellt, dass es den Bedarf nach hochwertigen Hotelzimmern gibt“, sagt Frank Stöver. Nachdem der „Wildeshauser Hof“ nicht mehr erweitert werden soll, planen die Stövers zusätzliche Hotelzimmer.
Dafür soll die jetzige Werkstatt neben dem Bahnhof weichen. Erste Gespräche mit der Stadt hat Frank Stöver geführt. Er hat nämlich eine Befreiung der im Bebauungsplan festgesetzten Firsthöhe von 7,50 Metern beantragt. Stövers planen auf einer Grundfläche von zehn mal zwölf Metern elf Hotelzimmer auf drei Etagen. Das würde eine Gebäudehöhe von 9,50 Meter bedeuten. „Das letzte Wort ist in dieser Sache noch nicht gesprochen“, sagt Frank Stöver. Sollte die Stadt nicht zustimmen, müsse er halt die Firsthöhe auf sieben Meter begrenzen. Zum Vergleich: Das Bahnhofsgebäude ist etwa 15 Meter hoch, das benachbarte Gebäude der Agentur für Arbeit und der Volkshochschule etwa sieben Meter. Diese Immobilie haben die Stövers vor einigen Jahren gebaut, nachdem die dortige Lagerhalle abgebrannt war.
Doch bevor Frank und Anton Stöver die zusätzlichen Hotelzimmer angehen, wollen sie sich auf das Projekt am anderen Ende der Straße konzentrieren. An der Ladestraße Ecke Ahlhorner Straße, direkt neben dem Gleisbett, gehört Familie Stöver ein 1750 Quadratmeter großes Grundstück, das jetzt als Parkplatz und für Müllcontainer genutzt wird. Es gehört zum benachbarten früheren Hotel „Zur Rampe“, das ebenfalls Eigentum der Stövers ist.
„Wir planen dort 19 Wohnungen mit einer Größe zwischen 40 und 80 Quadratmetern sowie neun Gewerbeeinheiten“, erklärt Frank Stöver, „alle senioren- und behindertengerecht“. Die drei Baukörper haben jeweils zwei Vollgeschosse plus Dachgeschoss. Weil für so viele Wohnungen auch Parkplätze geschaffen werden müssen, ist eine Tiefgarage mit 51 Stellplätzen vorgesehen. Nächstes Jahr soll Baubeginn sein. „Der Bauantrag ist in Arbeit“, sagt Frank Stöver. Die Wohnungen sollen alle verkauft werden; denn der Bedarf für Eigentumswohnungen in Wildeshausen sei da.
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