
„Damit haben wir endlich einen Tiefstwert erreicht“, sagt Christian Peters. Der Verwaltungschef des Josef-Hospitals nannte am Mittwoch zehn Covid-19-Patienten, darunter drei, die auf der Intensivstation behandelt und künstlich beatmet werden müssen. „Der Lockdown wirkt“, sagt Peters, die Kurve bewege sich „langsam, aber stetig nach unten“. Sorge bereitet dem Klinikleiter die nach wie vor hohe Arbeitsbelastung der Krankenhausmitarbeiter. Aktuell würden im Hospital 183 Patienten behandelt. Die Auslastung liege im Vergleich zum Vorjahr bei 70 Prozent, im vergangenen Januar hatte die Klinik 255 Patienten. Die Patienten würden aber ins Krankenhaus zurückdrängen, „unsere Ärzte und die Pflegekräfte haben also keine Zeit für eine vernünftige Regeneration“. Dass die Klinik nicht einen höheren Krankenstand zu verzeichnen habe, führt er auch darauf zurück, dass Krankenhausmitarbeiter eine überdurchschnittliche Sozialverantwortung aufbrächten.
Der zeitweise Rückgang der Patientenzahlen sei ja auch nicht darauf zurückzuführen gewesen, dass die Menschen auf einmal gesünder seien, sagt Chefarzt Klaus Gutberlet. Er ermuntert alle, auch ihre Vorsorgeuntersuchungen nicht zu vernachlässigen. Das Josef-Hospital hatte gemeinsam mit den Patienten darauf hingewirkt, dass beispielsweise verschiebbare Operationen nicht unmittelbar angenommen wurden. Jetzt nehme man zu den Menschen Kontakt auf, „wer nichts von uns hört, darf gerne anrufen“, sagt Gutberlet. Diejenigen, die ohne Termin im Krankenhaus aufgenommen werden sollen, würden aber zunächst auf eine Isolierstation gelegt. Aber: Bei in den zurückliegenden Monaten verschobenen Behandlungen oder Operationen schwebe immer die Gefahr mit, dass die Ärzte eine Dringlichkeit übersehen haben könnten.
Dass in der Klinik zurzeit weniger Betten belegt sind, bereitet nach Aussage von Christian Peters seinem Haus zumindest keine finanziellen Probleme. Seit Mitte November gelte bundesweit ein Rettungsschirm, nicht alle 1800 deutschen Krankenhäuser würden von den sogenannten Freihaltepauschalen profitieren, aber diejenigen mit einer hohen Belastung durch die Corona-Pandemie, „und dazu werden auch wir gezählt“, sagt Peters. Die Regelung gelte zunächst bis Ende dieses Monats, Peters setzt auf eine Verlängerung.
Dass Bund und Länder gerade die Maskenpflicht verschärfen und in immer mehr Bereichen sogenannte FFP2-Masken zu tragen sind, begrüßt Klaus Gutberlet. „Es nützt gar nichts, die Maske nur mit sich zu führen, zum Beispiel in der Tasche“, sagt er. Es sei richtig, die Menschen für das Tragen einer Mund-Nasenbedeckung zu sensibilisieren, „das ist kein triviales Ding“, sagt Peters. Auch wenn jetzt mit den Impfungen gegen Corona begonnen worden sei, bleibe das Tragen von Masken und das Gebot, Abstand zu halten, wichtig, denn noch wisse niemand, ob der Impfschutz die Weiterverbreitung des Virus stoppen könne.
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