Thedinghausen. Er schmeißt die Brocken hin: Nein, nicht als Bürgermeister, sondern als Nikolaus. Doch der Reihe nach: Die Rede ist vom Thedinghauser Bürgermeister Diethelm Ehlers, der nun endgültig die Faxen dicke hat. Er will nicht mehr - und die Eltern der Kinderarche Thedinghausen haben die Schuld.
"Sie haben mich in meiner Funktion als Nikolaus persönlich verletzt", schreibt Ehlers gekränkt in einer öffentlichen Erklärung und bezieht sich damit auf eine Protestveranstaltung der Eltern der Kinderarche Thedinghausen, die den Nikolausmarkt zum Anlass genommen hatten, gegen die Schließung ihrer Einrichtung zu protestieren. Und das direkt beim Bürgermeister der Gemeinde. Das Problem ist nur, dass der Bürgermeister nicht als Bürgermeister auftrat, sondern als Nikolaus im roten Mantel und mit weißem Rauschebart. So verkleidet hatte Ehlers offensichtlich angenommen, dass er als Gemeindeoberhaupt gar nicht erkannt wird. Doch Pustekuchen: Die Eltern waren offensichtlich eingeweiht und enttarnten den Nikolaus in aller Öffentlichkeit. "Von einem Vater der Kinderarche wurde ich nach Abschluss der kirchlichen Veranstaltung vom Kirchhof abgeführt und auf dem Rathausplatz von dort wartenden Eltern vor der Presse und anderen Anwesenden vorgeführt. Als ich den Rathausplatz
verließ, habe ich mich wie ein verprügelter Hund gefühlt", klagt Ehlers und empfindet es als "Grenzüberschreitung", dass man den Nikolaus vor den anwesenden Kindern mit seinen richtigen Namen anspricht. "Aus diesem Grund habe ich den Verantwortlichen der GDS Thedinghausen mitgeteilt, dass für mich weitere öffentliche Auftritte als Nikolaus in Thedinghausen nicht mehr in Frage kommen", teilt Ehlers mit, der den Rahmen für den Protest einfach nicht passend fand.
"Als Ratsherr und Bürgermeister stelle ich mich gerne der Verantwortung. Aber als Nikolaus bin ich vor Tiefschlägen nicht geschützt", sagt Ehlers und begründet so seinen Rücktritt vom Nikolaus-Ehrenamt.
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