
„Wer, wie, was – wieso, weshalb, warum?“ lautet die Titelmelodie der Sesamstraße. Frageworte, die am Freitagnachmittag auch weithin sichtbar ein Transparent schmückten, das rund 80 Nordbremer Bürger auf der Lindenstraße in Höhe der früheren Vulkan-Konzernzentrale mit sich trugen. In dem Gebäudekomplex soll bekanntlich in diesem Jahr eine Zentrale Aufnahmestelle (Zast) für Flüchtlinge eingerichtet werden, die insbesondere in der direkten Nachbarschaft umstritten ist.
„Wir protestierten vor allem gegen die mangelhafte Informationspolitik des Senats“, erläuterte Heiko Jacobi. Der Sprecher der Aktionsgemeinschaft Lindenstraße hatte zu dem Demonstrationszug und einer kurzen Kundgebung eingeladen. Allerdings als Privatmann, wie er betonte. Gleichwohl folgten in erster Linie Aumunder Bürger Jacobis Aufruf, ein deutliches Zeichen gegen die aus seiner Sicht mangelhaften Informationen aus dem Hause der Sozialsenatorin zu setzen. Bei eisigen Temperaturen fanden sich die Nordbremer auf der sogenannten Meckerwiese ein. Dort, wo sich einst die Werftarbeiter versammelten, um beispielsweise für bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren.
Schlechtere Lebensbedingungen befürchten Heiko Jacobi und seine Mit-Demonstranten, wenn die Zentrale Erstaufnahmeeinrichtung in der ehemaligen Vulkan-Zentrale ihre Pforten öffnet. An der Lindenstraße soll mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) außerdem eine Bundesbehörde eine Außenstelle erhalten. Das soll im Laufe der kommenden Monate der Fall sein. Zuvor müssen die schadstoffbelasteten Räume noch saniert werden.
Jacobi versteht sich nach eigenen Worten weder als Gegner noch als Befürworter der geplanten Flüchtlingsunterkunft. Allerdings habe er Ängste und Sorgen in der Bevölkerung registriert, auf die der Senat trotz mehrfacher Aufforderung bislang nicht reagiert habe. Eine offizielle Bürgerinformation- und Sprechstunde soll nun am 17. Februar im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus stattfinden. Was die Demonstranten angesichts der Großunterkunft bewegt, konnten sie gestern vor dem Stadthaus am Sedanplatz zu Papier bringen. Dort endete der Demonstrationszug. Allerdings hatten sich die Reihe der Teilnehmer auch wegen der eisigen Temperaturen bis hierher schon merklich gelichtet. Jacobi will die schriftlichen Erklärungen an die Sozialsenatorin schicken. Bedenken gegen die Zentrale Aufnahmestelle formulierte er während der von der Polizei gesicherten Kundgebung auf der Lindenstraße. Bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von einem Vierteljahr und 750 Plätzen würden rechnerisch innerhalb von zehn Jahren 30 000 Flüchtlinge in dem einstigen Verwaltungsgebäude und damit auch in Aumund wohnen. Das überfordere den Ortsteil.
Widerspruch gab es nicht, wohl aber Zwischenrufe von sechs Mitgliedern des Nordbremer Ablegers der Partei „Die Partei“. Sie versuchten, Verwirrung zu stiften. Auf einem ihrer mitgeführten Plakate war zu lesen „Wirr ist das Volk“.
Im Garten gibt es immer was zu tun. Unsere Redakteurin Patricia Brandt begleitet das Gartenjahr mit einem Augenzwinkern in ihrer Kolumne. Inzwischen ist die 100. WESER-KURIER-Gartenkolumnen erschienen. Sie schildert die Ängste und Sorgen des Hobbygärtners und nimmt Marotten auf die Schippe.
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