
Brundorf. Vier Meter von den mannshohen Reifen bis zur Oberkante der gläsernen Fahrerkabine ragt der gelbe Gigant in die Höhe. 3,45 Meter breit ist die Maschine. Doch das zur Seite geklappte Schneidwerk übertrifft alles. „Die Arbeitsbreite liegt bei 6,70 Meter“, erklärt Karsten Nordmeyer. Der 46-Jährige leitet die Brundorfer Niederlassung der New-Tec Vertriebsgesellschaft für Agrartechnik. Der gelbe Koloss auf dem Betriebsgelände ist ein Mähdrescher.
Der Verkauf von Landmaschinen, neuen wie gebrauchten, ist das Kerngeschäft der Brundorfer. Sie sind einer von 19 Standorten der New-Tec-Gruppe, einem Anbieter von Agrartechnik. Neben Landmaschinen vertreiben die Brundorfer auch Gartengeräte für den privaten Bereich, außerdem bietet der Betrieb Reparaturleistungen in der hauseigenen Werkstatt und einen Ersatzteilservice an.
Auf dem Hof an der Ahrnkenstraße reihen sich Geräte für die Arbeit auf dem Feld: Sämaschinen, Traktoren, Güllefässer sowie Schwader, die das gemähte Gras zu transportfertigen Haufen zusammenziehen. Auch ein Zünslerschreck steht dort. Die Maschine macht dem Maiszünsler, einem Schädling, den Garaus.
Was der Landwirt an Agrartechnik braucht, die Brundorfer liefern es. Nordmeyer listet die Palette auf: Grünlandgeräte wie Wender und Schwader. Bodenbearbeitungsmaschinen von Pflug und Grubber bis zur Scheibenegge. Traktoren, Mähdrescher, Häcksler. Hof-, Teleskop- und Radlader. Gülletechnik vom Transportbehälter bis zu Ausbringgeräten. „Grünlandtechnik ist in der hiesigen Region besonders gefragt. Sie macht einen Anteil von 40 bis 50 Prozent am Verkauf aus“, sagt Nordmeyer. New-Tec arbeitet nach seinen Angaben mit verschiedenen führenden Herstellern zusammen. Vor allem aber mit einem, dessen Name auch auf einer Werbetafel auf dem Hof aufragt. „Kernprodukte sind Traktoren und Mähdrescher von New Holland“, sagt Nordmeyer.
Der gelernte Werkstattmeister kümmert sich seit Mai 2018 zusammen mit einem Kollegen um die Geschicke der Brundorfer New-Tec-Außenstelle. Zuvor war der 46-Jährige 15 Jahre in der Niederlassung Syke-Heiligenfelde tätig. Der Trend in der Agrartechnik geht nach seinen Worten zu immer leistungsstärkeren Maschinen. Der Mähdrescher auf dem Hof gehört schon zu den Großen seiner Art, der größte ist er aber nicht. „Vor 20 Jahren hatte ein Standard-Mähdrescher eine Arbeitsbreite von drei Metern. Damit konnte er zwischen 0,75 und einem Hektar Fläche pro Stunde ernten. Heute ernten modernste Maschinen mit neun und mehr Metern Arbeitsbreite vier bis fünf Hektar die Stunde.“
Dass Geräte vom Hof weg gekauft werden, ist laut Nordmeyer eher die Ausnahme. „Landtechnik ist sehr speziell auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten, von der Stange werden Geräte selten gekauft.“ Entsprechend beratungsintensiv sei der Vertrieb. Der Brundorfer Außenstellen-Leiter macht es am Beispiel eines Güllefasses deutlich: Wie groß muss der Behälter sein? Soll das Fass mit einer Vakuum- oder Verdrängerpumpe ausgestattet sein? Wie soll die Gülle in den Boden eingearbeitet werden? Mit einem Schleppschlauchgestänge, einem Schleppschuh oder einer Scheibenegge? Welche Leistung muss die Zugmaschine haben?
„80 Prozent der Beratung erfolgt beim Kunden vor Ort auf dem Hof“, sagt Nordmeyer, der sich zusammen mit einem weiteren Mitarbeiter um den Verkauf kümmert. Der Kundenkreis reicht nach seinen Worten vom Bremer Umland bis nach Bremerhaven. Die Lieferzeiten variieren laut Nordmeyer je nach Gerät, speziellen Wünschen der Kunden und was beim Hersteller gerade auf Lager ist – „zwischen einem Monat und zehn Monaten ist alles möglich“. In der Brundorfer Niederlassung nehmen sie auch Landmaschinen in Zahlung. Die Gebrauchten gehen laut Nordmeyer in den Export, manche würden über Auktionen, andere im eigenen Haus verkauft.
Ein weiteres Standbein ist der Reparaturservice. Von den insgesamt 20 Mitarbeitern der Niederlassung sind nach Angaben des Filialleiters 14 in der Werkstatt beschäftigt. Hier werden Landmaschinen instand gesetzt und gewartet, aber auch Gartengeräte wie Motorsägen oder Rasenmäher, mit denen die Brundorfer ebenfalls handeln. „Kleingeräte machen einen recht hohen Anteil der Arbeit in der Werkstatt aus. Zwei Mitarbeiter kümmern sich ausschließlich darum“, sagt Nordmeyer. Landmaschinen-Mechaniker Georg Seidler hat einen Aufsitz-Rasenmäher auf der Hebebühne. Seit 1996 ist er im Betrieb, hat hier gelernt. Sein Kollege Jan-Peter Niebank baut den Vergaser eines Vertikutierers aus, der gereinigt werden muss. Der Mechatroniker für Land- und Baumaschinen arbeitet seit viereinhalb Jahren in der Brundorfer Filiale.
In der großen Werkstatthalle nebenan kommen Landmaschinen auf den Prüfstand. Zwölf Mitarbeitern kümmern sich um Reparatur und Wartung. An einem Traktor muss eine neue Lichtmaschine eingebaut werden. Auf einem Schlepper daneben sitzt Steffen Hübner mit einem Laptop in der Fahrerkabine. Der Land- und Baumaschinenmechaniker liest den Fehlerspeicher der Maschine aus und spielt eine neue Software auf. Bei den Landmaschinen hat längst die Elektronik Einzug gehalten. „Als ich vor 25 Jahren lernte, hatte ein Trecker zwei Steuergeräte, heute sind es vier bis acht“, macht Karsten Nordmeyer den Wandel deutlich.
Die Landtechnik stelle hohe Ansprüche an die Monteure, sagt Nordmeyer. „Jeder Trecker ist anders aufgebaut, ein Feldhäcksler hat eine ganz andere Technik als ein Mähdrescher.“ Regelmäßig stehen für das Team Schulungen bei den Herstellern auf dem Plan.
Das qualifizierte Werkstattpersonal, das er braucht, bildet der Betrieb in Brundorf auch selber aus. Timo Gloistein ist einer von derzeit vier Auszubildenden. Zusammen mit einem weiteren Mitarbeiter erneuert er Teile für den Siebantrieb eines Mähdreschers. „Zum 1. August stellen wir einen weiteren Auszubildenden ein“, berichtet Karsten Nordmeyer. Einen neuen Mitarbeiter präsentiert er den Kollegen schon an diesem Morgen. Alexander Nicolai, ein gelernter Metallbauer, arbeitet sich an seinem ersten Arbeitstag im Ersatzteillager ein. Rund 500 000 Teile lagern hier auf zwei Ebenen, von Hydraulikpumpen und Gelenkwellen bis zu Pflugschrauben und Elektronikschaltern. Die Brundorfer möchten sich am Standort gerne erweitern. „Die Betriebshalle ist deutlich zu klein, es gibt Ausbaupläne“, sagt Nordmeyer.
Im Garten gibt es immer was zu tun. Unsere Redakteurin Patricia Brandt begleitet das Gartenjahr mit einem Augenzwinkern in ihrer Kolumne. Inzwischen ist die 100. WESER-KURIER-Gartenkolumnen erschienen. Sie schildert die Ängste und Sorgen des Hobbygärtners und nimmt Marotten auf die Schippe.
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