
Ganspe. Das lange Warten hat ein Ende. Mit dem symbolischen ersten Spatenstich hat am Donnerstagmorgen der Ausbau der außendeichs gelegenen Industriestraße begonnen. Neben Bernes Bürgermeister Hartmut Schierenstedt griffen auch die stellvertretende Bürgermeisterin Elke Belsemeyer, die Landtagsabgeordnete Karin Logemann und die 2. stellvertretende Bürgermeisterin Ria Liedtke zur Schaufel. Bis September 2020 soll das Straßenstück von der Einmündung der Motzener Straße bis zum Wendehammer am Eingang zum Warflether Sand ertüchtigt sein.
Bereits vor acht Jahren hatte die Gemeinde Berne das Projekt „Ausbau Industriestraße“ angeschoben, es im Juni 2014 aber wieder zu Grabe getragen, da Anlieger und Gemeindeverwaltung damals keinen gemeinsamen Nenner für die Finanzierung finden konnten. Bewilligte Fördergelder aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) mussten zurückgegeben werden.
Mittlerweile haben sich die Unternehmen mehrheitlich dazu entschlossen, sich an der Finanzierung zu beteiligen. Die marode Straße vor der eigenen Haustür macht sich nicht gut als Visitenkarte. "Wenn uns Kunden besuchen kommen, schlagen die beim Anblick der Industriestraße die Hände über dem Kopf zusammen. Bei der Qualitätsprüfung durch Großkunden fließt die derzeitige Verkehrsinfrastruktur immer negativ in die Bewertung ein", begründet Ralf Mertens, geschäftsführender Inhaber des Dichtungsherstellers Fischer & Plath, sein Engagement.
Doch nicht nur für die Außenwirkung sei der Ausbau nötig. Auch die Sicherheit der Mitarbeiter sei nicht mehr gewährleistet. „Als die Straße in den 1960er-Jahren gebaut wurde, haben bei den anliegenden Betrieben insgesamt 150 Leute gearbeitet“, berichtet Mertens. „Heute nutzen täglich mehr als 1000 Mitarbeiter und Lieferanten die Straße, die im Winter noch nicht einmal beleuchtet ist.“ Er finde es bemerkenswert, „dass bisher nichts passiert ist“.
Das Unternehmen Fassmer hat den Ausbau trotz finanzieller Beteiligung von Anfang an befürwortet. „Die Industriestraße in ihrem heutigen Zustand ist ein besser ausgebauter Deichsicherungsweg“, urteilt Achim Ringstorf, der im Hause Fassmer Spezialprojekte wie den jetzt begonnenen Straßenausbau begleitet. „Die Straße ist viel zu schmal. Begegnungsverkehr von Lastwagen ist sehr schwierig und somit auch unsere Produktionslogistik von Werk 1 zu Werk 3.“ Für stoßanfällige Teile sei die Straße suboptimal. Nach dem Ausbau der Fahrbahn auf eine Breite von sechs Metern steht der Firma Fassmer vor der eigenen Haustür mehr Platz zum Rangieren zur Verfügung. Dann können auch Fahrzeuge mit Überbreite leichter aus den Hallen und Toren gefahren werden.
Zudem werden Nebenanlagen für Fußgänger geschaffen. Um die Industriestraße bei Starkregenereignissen optimal entwässern zu können, wird in den kommenden Wochen, wenn aufgrund einer Sperrfrist nicht am Deichfuß gearbeitet werden darf, ein sogenanntes Auslaufbauwerk direkt an der Weser errichtet. Über ein Rohr kann das Oberflächenwasser dann durch die Spundwand in den Fluss geleitet werden. Auch in die Straße selbst werden neue Ver- und Entsorgungsleitungen eingearbeitet, weshalb die Industriestraße zeitweilig abschnittsweise voll gesperrt werden wird.
Für die Erschließung hat die Gemeindeverwaltung ein Gesamtvolumen von 2,4 Millionen Euro im Haushalt veranschlagt. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung fördert den Ausbau zu 50 Prozent, also mit 1,2 Millionen Euro. Die außendeichs gelegenen Industrieunternehmen beteiligen sich mit rund einer Million Euro am Ausbau.
Die Straßenbauer werden sich in drei Bauabschnitten von Norden nach Süden vorarbeiten. Damit alle Betriebe angefahren werden können, ist in den vergangenen Tagen eine Baustraße errichtet worden. Glücklich hatte sich Bernes Bürgermeister Hartmut Schierenstedt bereits vor Baubeginn gezeigt. Er dankte den Unternehmen für ihre Mitarbeit. So habe die Lürssen-Werft angekündigt, einen großen Teil ihrer Materialien auf dem Wasserweg anliefern zu lassen.
Dennoch führt kein Weg daran vorbei, dass zu einem späteren Zeitpunkt aufgrund der Arbeiten an der Industriestraße ein Teil des Zuliefererverkehrs mit schweren Fahrzeugen über die Deichstraße geleitet werden muss. Die Lastbeschränkung von neun Tonnen wird dann für den Abschnitt zwischen der Motzener Straße und der Deichtrift zeitweise für zuvor genehmigte Anlieferungen aufgehoben. Der Verkehr wird mittels einer Ampelanlage gesteuert.
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