
Mitten auf der Wiese liegt ein großer Ast. Es dauert keine 30 Sekunden, da hat Balou ihn schon entdeckt. Der Labrador-Rüde rennt hin, schnappt sich den Stock und trägt ihn wie eine Trophäe stolz davon. Es ist eine Ausnahme, dass Balou sein Herrchen, unseren Fotografen Christian Kosak, bei einem Termin begleiten darf. Der Besuch auf der sogenannten Homannschen Wiese am Raschenkampsweg in Knoops Wald bietet sich aber an. Dort treffen sich regelmäßig Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern. Noch in diesem Jahr soll sie auch offiziell zur Auslauffläche erklärt werden – vorausgesetzt Deputation und Bürgerschaft stimmen zu.
Während sein Herrchen mit der Kamera seinen Job macht, vergnügt sich Balou mit anderen Vierbeinern. Das Rudel ist an diesem Nachmittag wie immer bunt. Junge und alte, große und kleine, lang- und kurzhaarige Hunde in allen erdenklichen Fellfarben tummeln sich auf der Wiese. Die Fläche ist 30.000 Quadratmeter groß und wäre damit nach Angaben von Umweltressort-Sprecher Jens Tittmann künftig die größte offizielle Hunde-Auslauffläche in Bremen.
Angela Orman ist mit ihrer 17 Monate alten Mischlingshündin Trudi fast jeden Nachmittag hier. „Ich finde es wichtig, dass die Hunde auch mal frei spielen können“, sagt die Lesumerin. Mit dem Hund, den sie vor Trudi hatte, konnte sie allerdings nicht herkommen. „Der war sozial nicht so kompetent“, erläutert sie den Grund.
Das ist für alle Hundebesitzer, die regelmäßig mit ihren Tieren herkommen, damit sie spielen, toben und frei laufen können, wichtig. Schließlich soll es nicht zu Aggressionen unter den Tieren kommen und alle – Hunde wie Menschen – sollen sich wohl und sicher fühlen. Jörg Ginapp der an diesem Nachmittag nur seine Molly, eine Kangal-Hirtenhündin, mitgebracht hat, sagt: „Die Hunde, die regelmäßig kommen, sind alle sozial kompatibel.“ Das betont der St. Magnuser auch deshalb, weil sein zweiter Hund Stevie blind ist. Es kann deshalb durchaus vorkommen, dass der achtjährige Pointer-Rüde aus Versehen mal einen Artgenossen anrempelt. „Aber es gab hier noch nie Ärger.“
Conny und Götz Domke gehen mit ihrer Beagle-Hündin Tine meistens in Farge spazieren. Ausnahmsweise sind sie heute in St. Magnus unterwegs. Dass das Areal offiziell Auslauffläche werden soll, hatten sie noch gar nicht gehört. „Das finde ich gut“, sagt Conny Domke. Ihre Hündin flitzt inzwischen mit dem Rüden Maly und Hündin Gina vorbei. Maly gehört zu Jutta Sablotny, die sich selbst lachend als „Hunde-Omi“ bezeichnet. Zur Erklärung sagt sie: „Maly gehört meinem Sohn. Ich leihe ihn mir für Spaziergänge aus.“
Inzwischen stehen zahlreiche Hundebesitzer beieinander und klönen. „Es ist schön, dass sich die die meisten Hunde und Menschen hier kennen“, sagt Jutta Sablotny. Sie hat die Erfahrung gemacht: „Hunde erleichtern es, Menschen kennenzulernen. Das ist wie mit kleinen Kindern – man hat gleich ein Gesprächsthema.“ Wer neu hinzukommt, wird freundlich aufgenommen. „Wir achten aufeinander und haben hier auch Regeln, die wir gerne erklären“, sagt Nicole Werner, die mit ihrem acht Jahre alten Labrador Ben zwei- bis dreimal pro Woche kommt. Zu den Regeln gehört, dass die Hundebesitzer Kothaufen wegnehmen und Löcher, die die Hunde gebuddelt haben, wieder zumachen.
Während die Menschen sich austauschen, können die Hunde im Rudel ihr Sozialverhalten trainieren. Die kleine Gemma hat mit ihren vier Monaten noch nicht viel Erfahrung mit Artgenossen, findet die großen Hunde aber offensichtlich toll und hat keine Scheu, auf sie zuzugehen. Wenn ihr die Sache doch zu wild wird, flüchtet das kleine Zwergdackel-Mädchen kurz zu ihrem Frauchen Dörte Feind. Auch Ines Waldeck möchte ihrer Pinscher-Mischlingshündin Gina den Kontakt zu anderen Hunden ermöglichen. „Sie wird derzeit zum Therapie- und Assistenzhund ausgebildet und begleitet mich ins Büro. Deshalb soll sie auch einen Ausgleich haben.“
Im Garten gibt es immer was zu tun. Unsere Redakteurin Patricia Brandt begleitet das Gartenjahr mit einem Augenzwinkern in ihrer Kolumne. Inzwischen ist die 100. WESER-KURIER-Gartenkolumnen erschienen. Sie schildert die Ängste und Sorgen des Hobbygärtners und nimmt Marotten auf die Schippe.
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