
Seit fast einem Jahr steht die Veranstaltungsbranche pandemiebedingt still. Doch mitten im Lockdown finden nun wieder Konzerte und Lesungen statt – wenn auch vorerst ohne Publikum. Organisiert werden die Veranstaltungen von Kulturschaffenden aus der Hansestadt, die sich dafür zum Club 100 zusammengeschlossen haben. Teil des Projektes ist auch das Kulturbüro Bremen-Nord.
„Der Club 100 ist ein solidarisches Projekt, bei dem sich 19 Bremer Veranstalterinnen und Veranstalter jeglicher Couleur und jeglicher Größenordnung zusammengefunden haben, um gemeinsam 40 Veranstaltungen im Pier 2 auf die Beine zu stellen“, erzählt Malte Prieser, programmatischer Geschäftsführer des Kulturbüros Bremen-Nord. Die Veranstaltungen seien so flexibel gestaltet, dass sie auch unter den aktuellen Corona-Bedingungen immer stattfinden könnten. „Solange wir im Lockdown sind, können die Zuschauer die Veranstaltungen ausschließlich im Stream verfolgen. Sobald es wieder möglich ist, kann schrittweise auch Publikum in die Halle“, sagt Prieser.
Damit die Konzerte und Lesungen sich auch mit wenig Publikum rechnen, wird das Projekt von der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa sowie der Wirtschaftsförderung Bremen mit 1,1 Millionen Euro unterstützt. „Hierbei geht es nicht nur darum, wieder Kultur zu präsentieren. Es geht auch darum, dass die ganzen Gewerke, die an solchen Veranstaltungen mitwirken, wieder in Lohn und Brot kommen“, so Prieser. „Das sind die, die seit März vergangenen Jahres keine Aufträge und keine Arbeit haben.“
Das Kulturbüro sei seit jeher Teil eines Netzwerkes Bremer Livemusikstätten und dort sehr aktiv. Aus diesem Grund würde sich die Einrichtung nun auch am Club 100 beteiligen. „Außerdem haben wir als Kulturbüro schon in der Vergangenheit Veranstaltungen im Pier 2 durchgeführt, wenn das Bürgerhaus zu klein war“, sagt Prieser. „Dadurch haben wir auch enge und teilweise freundschaftliche Kontakte zum Pier 2.“
Jeder Abend wird von einem anderen der beteiligten Veranstalter präsentiert. Das Kulturbüro Bremen-Nord ist am 24. März an der Reihe und wird dann die Singer-Songwriterin Miss Allie auf die Bühne bringen. Auch wenn der Auftritt im Pier 2 und nicht im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus, im Kulturbahnhof oder im Kito stattfindet, sind die Aufgaben für Malte Prieser und seine Kollegen die gleichen. „Wir haben Kontakt zu Agenturen aufgenommen und uns im Vorfeld überlegt, welche Künstlerin oder welchen Künstler wir in diesem Rahmen präsentieren möchten“, erzählt er. Einfach so buchen konnten sie Miss Allie allerdings nicht. „Es gibt eine Projektleitung und eine Jury, die entschieden hat, wer im Club 100 auftritt“, erzählt Prieser, der selbst Teil der Jury ist. Doch die Nordbremer sind nicht nur für die Planung zuständig. „Wir werden am 24. März zudem auch vor Ort sein und die Künstlerin betreuen, aber in Zusammenarbeit mit den örtlichen Mitarbeitern“, sagt Prieser.
Für das Kulturbüro Bremen-Nord steht bei alledem im Vordergrund, der Künstlerin und den übrigen Gewerken einen Auftrag zu verschaffen. „Wir als gemeinnützige Gesellschaft haben den Vorteil, dass wir abgesichert sind. Wir bekommen ohnehin schon Fördermittel von der Stadt und mussten das jetzt nicht machen, um uns als Veranstalter abzusichern“, sagt Prieser. „Deshalb schauen wir auch, ob wir vielleicht ein bisschen mehr an die Künstler abgegeben können.“ Dennoch profitiere auch das Kulturbüro, da es durch den Club 100 die Möglichkeit habe, sich nach der pandemiebedingten Pause mal wieder der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Einziger Wermutstropfen dabei ist, dass die Konzerte nicht in Vegesack stattfinden können. „Das Kito mit seiner kleinen, intimen Atmosphäre ist ein wunderschöner Ort für Konzerte. Aber wir wissen auf der anderen Seite leider auch, dass die kleinen Häuser auf lange Sicht noch Probleme haben, Veranstaltungen durchzuführen, weil die Abstandsregelungen da sehr schwer einzuhalten sind“, sagt Prieser. Somit sei es ein notgedrungener Kompromiss auf eine größere Halle wie das Pier 2 auszuweichen, um in diesen Zeiten Kultur erleben zu können. „Aber glücklicherweise ist Gröpelingen von Bremen-Nord nicht so weit entfernt“, sagt Prieser. „Und Streaming geht auch im Homeoffice.“
Neben dem Konzert mit Miss Allie wird das Kulturbüro Bremen-Nord im Mai einen weiteren Künstler im Rahmen des Club 100 auf die Bühne bringen. Wer das sein wird, kann Malte Prieser allerdings noch nicht verraten. Nur so viel, es sei einer der beliebtesten Künstler im Kito.
Im Garten gibt es immer was zu tun. Unsere Redakteurin Patricia Brandt begleitet das Gartenjahr mit einem Augenzwinkern in ihrer Kolumne. Inzwischen ist die 100. WESER-KURIER-Gartenkolumnen erschienen. Sie schildert die Ängste und Sorgen des Hobbygärtners und nimmt Marotten auf die Schippe.
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