
Lüssum-Bockhorn. Mühsam werden 30 graue Gehwegplatten aus dem Boden geschlagen, dann werden sie durch neue ersetzt – farbige Mosaike mit Motiven wie Sonnenblumen, maritime Bilder wie ein Segelschiff unter Wolken und gelber Sonne und jede Menge Elefanten. „Die Tiermotive stammen aus der Tami-Oelfken-Schule“, sagt Sabine Heinsohn vom Arbeit und Lernzentrum (ALZ) in Vegesack, „Schüler haben die Bilder mit Wachsmalkreiden gemalt, und sie dienten als Vorlage für die Bodenmosaike.“ Aus den Zeichenvorlagen der Kinder die Mosaikplatten zu machen, war die Aufgabe einer Gruppe von Geflüchteten, die in der Künstlerwerkstatt des ALZ tätig sind. Sie ergänzten die Tiermotive zusätzlich durch eigene Bildideen.
„Wir versuchen auf vielfältige Weise, die Fähigkeiten von Geflüchteten zu fördern, und deshalb haben wir bei der Fertigung der Mosaike auch verschiedene Techniken ausprobiert“, sagt Sabine Heinsohn. Einer der Mitwirkenden ist Mohamed Fessih aus Syrien. Er hat bereits viel Erfahrung mit Mosaiken gesammelt: „In meiner Heimat habe ich Gebäude mit Mosaikkacheln bestückt“, sagt er, „ich wusste deshalb schon, wie man eine Platte aus vielen einzelnen Steinen fachgerecht anfertigt.“
Vor einem Hochhaus der Gewoba am Lüssumer Ring und nahe der Tami-Oelfken-Schule ersetzen bunte Bodenmosaike nun schlichte, graue Platten im Trottoir. „Unser bunter, lebendiger Ortsteil entwickelt sich ständig weiter. Mit diesen Bodenmosaiken soll seine kulturelle und kreative Vielfalt zum Ausdruck gebracht werden“, sagt Jens Spilker von der Wohnungsbaugesellschaft Gewoba, der für das Gemeinschaftsprojekt verantwortlich ist.
„Da die Steine frostsicher und rutschfest sein müssen, haben sie nicht den Glanz der üblichen Mosaike, sondern wirken etwas matter“, sagt Sabine Heinsohn. "Und jeder farbige Stein hat eine Tiefe von sieben Zentimetern - schließlich muss auch die Feuerwehr darüber fahren können, ohne dass sie kaputt gehen.“ Jens Spilker hat jetzt noch zehn weitere bunte Platten übrig, die er in der nahen Umgebung in den Boden bringen will.
Diese Verschönerungsmaßnahmen sind eingebettet in weitere Aktionen der Gewoba: Neue Sitzbänke wurden aufgestellt, die zum Verweilen und zum Klönen einladen, und vor dem Gemeinschaftsgarten am Lüssumer Ring 90 steht seit diesem Jahr eine Reihe aus Spalierobst, das Jens Spilker gepflanzt hat. „Das Obst aus alten Apfelsorten kann direkt gegessen oder eingelagert werden“, sagt er, „und es ergänzt das Gemüse und die Kräuter, die im Gemeinschaftsgarten wachsen.“ Zahlreiche Hochbeete wurden neben dem Hochhaus im Jahr 2012 von einer fünften Klasse der Waldorfschule in Blumenthal angelegt, so Jens Spilker. „Und inzwischen hegen wir dahinter auch drei Bienenvölker.“. Die Honigbienen, ebenso wie die Wildbienen des Insektenhotels im Gemeinschaftsgarten, versorgen sich in der blühenden Nachbarschaft mit Pollen und Nektar.
„Sukzessive wird der Gemeinschaftsgarten nun an die Tami-Oelfken-Schule übergeben“, sagt der Vertreter der Gewoba, „damit haben die Kinder Gelegenheit, sich gärtnerisch zu betätigen und Pflanzen kennenzulernen.“ Und wer am Eingang des Hochhauses am Lüssumer Ring 90 nach oben blickt, sieht an der Fassade riesige Löwenzahnpflanzen mit gelben Blüten, die nachts sogar leuchten – ein weiteres Verschönerungsprojekt, das die Gewoba zusammen mit Kunststudenten umgesetzt hat.
Im Garten gibt es immer was zu tun. Unsere Redakteurin Patricia Brandt begleitet das Gartenjahr mit einem Augenzwinkern in ihrer Kolumne. Inzwischen ist die 100. WESER-KURIER-Gartenkolumnen erschienen. Sie schildert die Ängste und Sorgen des Hobbygärtners und nimmt Marotten auf die Schippe.
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