
Es ist schade, für die Gäste, die gegangen sind. Für alle, die hier geblieben sind, war es ein absoluter Genuss.“ Gundmar Köster hatte seinen Humor weder auf, noch hinter der Bühne verloren. Obwohl der Mitorganisator des „Rock den Deich“-Festivals gestand: „So etwas haben wir in elf Jahren noch nicht erlebt.“ Starkregen, der nicht nur das Gelände komplett unter Wasser setzte, sondern auch zahlreiche Gäste verscheuchte.
Von den knapp 1500 Festivalbesuchern blieben am Ende geschätzte 300 bis zum Abschluss. „Für die hat sich das Bleiben aber gelohnt, denn die Busters sind einfach super“, meinte Gundmar Köster. Und die Gäste, die wie wild auf dem regennassen Boden vor der Bühne tanzten und tobten, gaben ihm offensichtlich Recht.
„Shit happens. It’s Open Air.“ Der Musiker der Gruppe „Dear Jo“, der 2016 während der achten Auflage des Festivals diese Aussage machte, lachte dabei. Dabei hatte die schwedische Rockband damals nicht gerade Glück mit dem Wetter. Schon 2015 behinderte ein starker Regenguss den Auftritt der Formation während des „Rock den Deich“-Festivals. Danach bekamen die Stockholmer die Zusage, entgegen der Gewohnheiten der Organisatoren, gleich im Jahr darauf wieder auftreten zu dürfen. 2016 wiederholte sich ihr Pech, 20 Minuten kurzer, heftiger Regen samt Gewittergrollen, irgendwo eine Lücke im Zeltdach und plötzlich war der Strom weg.
In diesem Jahr traf es während des elften „Rock den Deich“-Festivals die Gruppe Drei Meter Feldweg. Bis dahin hatte sich das Wetter schon den ganzen Tag nicht gerade von seiner besten Open Air-Seite gezeigt. Mal nieselte es, mal gab es ein wenig mehr Regen, mal deutete eine dichte Wolkendecke am Himmel an, das bald mit entsprechendem Nass von oben zu rechnen ist.
Die Fans des Festivals, das mittlerweile von einem Verein organisiert wird, kann anscheinend nichts schrecken. Auch nicht, dass zur elften Auflage der Wurm im System zu stecken schien. Three and a half Pint traten durch Krankheitsfall als Duo, statt als Trio an. Kein Problem für erfahrene Musiker. „Sie sind halt super Opener“, sagt Köster. Das Duo rockte die Bühne und sorgte für entsprechende Stimmung beim Publikum. Das – vermutlich aufgrund der Wetterlage – eher zurückhaltend zum Festival kam. „Wir haben so 1500 Gäste gezählt“, resümierte Köster. Was für den Verein noch ein Problem bedeuten könnte. Im Rahmen vergangener Ausgaben des Festivals versammelten sich bis zu 3000 Menschen vor der Bühne.
Erst einmal „lief es wirklich gut“, so Köster zum Nachmittag. Rebel by Law, Superdiva, V 8, und Unstraight sorgten mit Rockklassikern, Cover- und eigenen Songs für beste Laune auf dem Platz, trotz zwischenzeitlicher Regenschauer. Gegen 20 Uhr trat jedoch das ein, was für Organisatoren eines Open Air-Festivals der absolute Horror ist: Starkregen. Innerhalb von Minuten verwandelte sich das Gelände in Neuenkirchen in einen See. „Obwohl der Untergrund wunderbar ist, auch das Wasser’hier normalerweise schnell abfließen kann, gab es gegen diese Regenflut kaum eine Chance. Zentimeter hoch stand das Wasser. So etwas habe ich in elf Jahren „Rock den Deich“ noch nicht erlebt. Das ist echt schade. Ich habe für die Menschen, die da fluchtartig das Gelände verlassen haben, durchaus Verständnis“, sagt Gundmar Köster.
Zu dem überfluteten Gelände gesellte sich auf der Bühne noch ein Stromausfall. „Glücklicherweise haben wir zahlreiche fähige Helfer. 20 Minuten später war auf der Bühne wieder alles klar“, lobte der Organisator das Team. Das zeigte sich auch an diversen Ständen gut gelaunt. Gemeinsam mit Gästen, die unter den Randdächern der Bierwagen Schutz suchten, wurde der Stille auf der Bühne und dem Regenrauschen getrotzt. „Sie haben einfach selbst gesungen.“ Auch die Musiker von „Drei Meter Feldweg“ ließen sich nicht davon abbringen, ihr Programm nach dem Stromausfall weiter durchzuziehen.
Die knapp 300 verbliebenen Gäste erlebten dann die Busters und sorgten gemeinsam für ordentlich Stimmung. Zum traditionellen Abschluss des Duos One Kiss gab es noch eine kleine Überraschung. 2018 hatte Claus mit C seiner Corinna May einen Heiratsantrag gemacht. 2019 kamen die beiden in ihrem Hochzeitsoutfit als Ehepaar auf die Bühne. Traditionell präsentierten sie einen neuen „Rock den Deich“-Song.
Gundmar Köster hatte am Ende dann doch noch eine positive Nachricht. Der Verein finanziert sich zwar über Spenden und den Verkauf von Getränken. Weniger Besucher bringen demnach weniger Einnahmen. Auf der Gegenseite wurde aufgrund der Elf-Mann-Formation Busters in diesem Jahr aber mehr Geld in eine größere Bühne investiert. Dennoch ist Köster sicher: „Es wird auch 2020 ein Rock-den-Deich-Festival geben.“
Im Garten gibt es immer was zu tun. Unsere Redakteurin Patricia Brandt begleitet das Gartenjahr mit einem Augenzwinkern in ihrer Kolumne. Inzwischen ist die 100. WESER-KURIER-Gartenkolumnen erschienen. Sie schildert die Ängste und Sorgen des Hobbygärtners und nimmt Marotten auf die Schippe.
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