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Der Verein Kutter- und Museumshaven Vegesack ist so etwas wie der Dachverband aller Vereine, die sich rund um die Maritime Meile dem Erhalt maritimer Traditionen verpflichtet haben. Seit seinem Zusammenschluss am 1. April 2015 trägt der ursprünglich im Januar 1974 gegründete Verein diesen Namen. Zum Ziel gesetzt haben sich die Mitglieder die Traditionspflege und Instandhaltung der Traditionsschiffe sowie die Aus- und Weiterbildung der Mitglieder und des Nachwuchses. Im Obergeschoss des Thiele-Speichers an der Alten Hafenstraße begrüßte der erste Vorsitzende Rolf Noll zum Neujahrsempfang als prominentes Vereinsmitglied auch die Bremer Fraktionsvorsitzende der Grünen, Meike Schaefer. Als Gastredner für den erkrankten Bürgerschaftspräsidenten Christian Weber sprang dessen Stellvertreter Frank Imhoff (CDU) ein.
Vor fünf Jahren, bemerkte Rolf Noll zufrieden, hatte der Verein 35 Mitglieder, inzwischen seien es fast 100. Als positiv mit Blick auf das vergangene Jahr zählte er neben dem für Ausfahrten idealen Wetter einen Besuch von Bürgermeister Carsten Sieling, offene Beratungen in den Gremien und die Unterstützung für die geplante Einbindung des Helgenkrans in das maritime Bild des Museumshafens auf. Nach dem Erwerb des Werftkrans müsse man sich nun mit der Verwaltung auseinandersetzen, bis dieser wie geplant zum Hingucker der maritimen Meile werden könne. Nachdem die Messe „Hanseboot“ in Bremen 2017 eingestellt worden war, habe sich der Verein in Bremerhaven gut bei der Fachmesse „Klarschiff“ eingebracht. Auf der Wattensail in Carolinensail will der Verein in diesem Jahr ebenso wieder mitmischen wie bei heimischen Großevents wie dem Festival Maritim und dem Vegesacker Hafenfest. Im Rahmen des Haven Höövt-Neubaus habe der Verein vorgeschlagen, die geplante hohe Wand zum Hochwasserschutz durch Stufen optisch aufzulockern. Noll bedauerte, dass das Spielschiff am Hafenwald momentan nicht für Kinder zugänglich ist.
Mithilfe des Denkmalschutzes und Immobilien Bremen wolle man 2019 die Sanierung des Thiele-Speichers angehen, kündigte Noll an. Die Zusammenarbeit mit dem MTV Nautilus, den Aktiven von der Signalstation, aber auch den Werften, der Sparkasse, dem Ortsamt und der Wirtschaftsförderung Bremen funktioniere in der Regel reibungslos. „Die Frauen lassen uns gern Kapitän spielen“, lobte Noll das Engagement der zahlenmäßig unterrepräsentierten Damen. Noll bemängelte jedoch, dass die wechselseitige Zuweisung von Zuständigkeiten zwischen dem Umweltbetrieb Bremen und dem Amt für Straßen und Verkehr (ASV) den ehrenamtlichen Einsatz oft erschwere.
Jürgen Hartwig, Sprecher des Beirats Vegesack (SPD) lobte, der Verein habe mit seinem Engagement „ein Stück Identität“ für Vegesack geschaffen. Mit Blick auf die Aufstellung des Helgenkrans zeigte er sich zuversichtlich, "dass der in diesem Jahr auch kommt“.
Frank Imhoff betonte, er besitze als gelernter Landwirt dennoch eine Affinität zum Wasser: „Ich bin an der Ochtum aufgewachsen und habe dort meinen Opti-Schein gemacht“, erzählte der in Strom lebende Bürgerschaftsabgeordnete und Vizepräsident der Bremischen Bürgerschaft. Darauf, den ältesten künstlichen Hafen Deutschlands lebendig zu halten und – dank der zahlreichen Ausfahrten – quasi „Geschichte zum Mitsegeln“ anzubieten, könnten die Vereinsmitglieder stolz sein. Das Vereinsemblem mit der rot-weißen Speckflagge, kombiniert mit dem Bild eines Traditionsseglers, gefalle ihm außerordentlich.
„Wir sind so etwas wie eine maritime Arbeitsgemeinschaft. Jeder, der ein Interesse daran hat, dass der Hafen nach vorn gebracht wird, sollte sich hier engagieren“, sagt Claus Jäger, früherer Wirtschaftsenator und Vorsitzender des Vereins Schulschiff Deutschland.
Zum Abschluss des Neujahrsempfangs folgte der gemütliche Teil. Autorin Rega Kerner hatte druckfrische Exemplare der Kinderbuch-Version ihres Buchs „Schiffschwein Spekje“ dabei. Auf einer Leinwand flimmerten Bilder von der letzten Erbsensuppenfahrt nach Elsfleth, dem maritimen Vereinsflohmarkt im Kulturbahnhof und von verschiedenen Aktivitäten des Vereins, die vom „Vegesacker Jungen“ Mirco Vopalensky begleitet wurden.
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Im Garten gibt es immer was zu tun. Unsere Redakteurin Patricia Brandt begleitet das Gartenjahr mit einem Augenzwinkern in ihrer Kolumne. Inzwischen ist die 100. WESER-KURIER-Gartenkolumnen erschienen. Sie schildert die Ängste und Sorgen des Hobbygärtners und nimmt Marotten auf die Schippe.
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