
Bremen-Nord. In der Debatte über die Zukunft des Nordbremer Bauamtes gibt es eine erste Entscheidung: Zwar ist noch nicht abschließend geklärt, in welcher Weise sich der Behördensitz im Vegesacker Stadthaus enger mit der senatorischen Dienststelle in der Innenstadt verzahnen lässt, aber wie er künftig ohne Amtsleiter geführt werden soll: mit einer Doppelspitze.
Das hat jetzt Bausenatorin Maike Schaefer (Grüne) in einer Videokonferenz den Mitgliedern des Nordbremer Regionalausschusses erläutert. Und auch, wer die beiden Mitarbeiter sind, die nach dem Ausscheiden von Amtsleiter Maximilian Donaubauer fortan in den Büros an der der Gerhard-Rohlfs-Straße das Sagen haben werden: René Kotte und Helmut Böttcher. Der eine ist für die Stadtplanung zuständig, der andere für die Bauordnung. Beide sind Referatsleiter – und sollen es auch bleiben.
Dass Ressortchefin Schaefer keinen neuen Amtsleiter mehr will, hat sie bereits vor Wochen deutlich gemacht. In der Videoschalte am Donnerstag sagte sie zum ersten Mal auch, warum. Die Senatorin findet, dass es niemanden braucht, der ihr und anderen Entscheidern im Siemens-Hochhaus an der Contrescarpe berichtet, was ihm zuvor die Referatsleiter berichtet haben. Schaefer will Abläufe im Amt beschleunigen und ist deshalb für einen direkten Austausch mit den Referatsleitern.
Investoren halten den Kurs der Senatorin für richtig. Das sagten sie ihr auch. Mehrere Bauunternehmer waren der Konferenz zugeschaltet. Genauso wie Anwohner, Beschäftigte des Amtes und dessen Personalrat. Zeitweise kam das Onlinetreffen zwischen Behördenchefin und Beiratspolitikern auf 65 Teilnehmer. Alle wollten wissen, wie es denn nun mit dem Amt ohne Amtsleiter weitergeht. Die Fragen im Chat kamen so schnell, dass Schaefer und Staatsrätin Gabriele Nießen mit den Antworten vorübergehend nicht nachkamen.
Die Senatorin und ihre Mitarbeiterin erklärten, die Beiratsvertreter und Ortsamtsleiter hakten nach – zwei Stunden ging das so. Und nicht immer nur einvernehmlich. Was Bauträger und Projektentwickler gut finden, sehen manche Stadtteilpolitiker und Verwaltungschefs skeptisch. Schaefer sagte mehr als einmal, dass sie diese oder jene Kritik an der Behörde entschieden zurückweist. Und dass sie dies oder jenes nicht so gemeint hat, wie es der Fragesteller verstanden haben wollte.
Für sie bedeutet der Verzicht auf einen Amtsleiter zum Beispiel nicht, dass genau das Gegenteil gemacht wird, was die Regierungsparteien im Koalitionsvertrag vereinbart haben: das Bauamt personell zu stärken. Laut Schaefer soll die Stelle von Donaubauer keineswegs eingespart werden. Mit dem Geld will sie neue Arbeitsplätze im Nordbremer Amt finanzieren. So hat es ihr zufolge die Behörde zumindest in den Haushaltsverhandlungen vorgeschlagen. Ob es tatsächlich welche gibt – und wenn ja, wie viele –, ist unklar. Nach Schaefers Ansicht heißt eine engere Verzahnung mit der senatorischen Dienststelle auch nicht, dass das Amt irgendwann aufgelöst wird. Die Senatorin sagte, dass es so autark bleibt, wie es jetzt ist: mit einem eigenen Behördensitz, einem eigenen Team und einem eigenen Personalrat. Und dass es auch einen Vertrag geben soll, der das zum Inhalt hat. Bedenken gibt es trotzdem. Zum Beispiel bei Heiko Dornstedt. Der Vegesacker Ortsamtsleiter sprach davon, schon oft gehört zu haben, dass alles so bleibt wie bisher. Und später, sagt er, war das Amt dann doch aus dem Bremer Norden verschwunden.
Zweifel gibt es auch an einem dauerhaften Bestand einer Doppelspitze. Und daran, dass die Behörde so schnell handelt, wie sie nach Auffassung von Stadtteilpolitikern handeln sollte, um ein Gespann aus zwei Referatsleitern sicherzustellen. Mit Böttcher geht nämlich die eine Hälfte des Führungsduos in absehbarer Zeit in den Ruhestand. Das Ressort hat jedoch seine Stelle noch nicht ausgeschrieben, um Ersatz für ihn schaffen.
Die Nordbremer Ortsamtsleiter wollen deshalb, dass Schaefer ihnen berichtet, wann sie das nachgeholt hat – und die sogenannte Anpassung des Amtes ans Ressort so weit vorangeschritten ist, dass sie im Detail vorgestellt werden kann.
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